Starke Verwaltung, starker Standort: In unserer Serie holt „SPIRIT of Styria“ Repräsentantinnen und Repräsentanten der Verwaltung in Stadt und Land vor den Vorhang und gibt Einblick in den Spirit der steirischen Verwaltung. Diesmal: Doris Jurschitsch, Leiterin der Bau- und Anlagenbehörde in Graz.

in ihrem Büro am Europaplatz
Die wichtigste(n) Aufgabe(n) der Bau- und Anlagenbehörde: Kaum ein Bauvorhaben in der Stadt kommt ohne unsere Genehmigung aus. Das Aufgabenspektrum ist riesengroß. Unsere zentrale Aufgabe ist es, unterschiedlichste Ansuchen – von Bau- und Betriebsanlagen über technische Anlagen, Veranstaltungen sowie wasser- oder forstrechtliche Angelegenheiten bis hin zu verwaltungsstrafrechtlichen Verfahren – zügig, gewissenhaft und rechtskonform zu bearbeiten. Die Rechtssicherheit für alle Beteiligten steht dabei an oberster Stelle.
Meine zentrale Aufgabe als Abteilungsleiterin: Ich sorge für die nötigen organisatorischen und fachlichen Rahmenbedingungen, damit die Behörde effizient und wirkungsvoll arbeitet. Dazu gehören die Bereitstellung von Personalressourcen, die Förderung von Weiterbildung, die Abstimmung mit anderen Abteilungen sowie die Mitwirkung an einheitlichen Auslegungen rechtlicher Vorgaben.
Was mir an meinem Job besonders gefällt: Kein Tag ist wie der andere – genau das macht meine Arbeit so spannend. Neue Herausforderungen spornen mich an und der Kontakt mit Menschen bringt Energie und Abwechslung. Wenn ich durch meine Tätigkeit konkret helfen kann, ist das für mich besonders erfüllend.

Büro-Begleiter: eine kleine Buddha-Figur als Glücksbringer und Balance-Garant
Wie viel Gestaltung darf Verwaltung? Gesetze und Verordnungen geben den Rahmen vor, unser Spielraum ist oft begrenzt. Doch gerade bei der Mitwirkung an Gesetzesänderungen oder städtischen Verordnungen gibt es Möglichkeiten, aktiv und kreativ an Verbesserungen für die Menschen mitzuwirken.
Die aktuell größte Herausforderung für meine Organisation: Der Ruf nach schnelleren Verfahren ist laut, gleichzeitig dürfen Qualität und Verlässlichkeit nicht leiden. Die Ursachen für Verzögerungen sind vielfältig und oft außerhalb unseres Einflusses. Umso wichtiger sind durchdachte, tragfähige Lösungen im eigenen Verantwortungsbereich.
Ist Vorschrift immer Vorschrift? Ein friedliches Miteinander braucht klare Regeln – wie im Sport, wo Schiedsrichter für Fairness sorgen. Auch wir in der Verwaltung müssen objektiv, nachvollziehbar und gerecht handeln. Spielraum für „Gefühls-Entscheidungen“ gibt es weit weniger, als viele glauben.
Von meinen Mitarbeiter:innen erwarte ich: Ein freundliches, höfliches Auftreten, echte Hilfsbereitschaft und den Willen, Verantwortung zu übernehmen.
Digitalisierung in der Verwaltung ist … ein wichtiger Schritt und hat noch viel Luft nach oben.
Was ich mir vom Gesetzgeber wünsche: Klare, verständliche und praxisnahe Regelungen – und das Vertrauen in die Eigenverantwortung sowie den gesun den Menschenverstand.
Was ich mir von der Wirtschaft wünsche: Ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass gut vorbereitete Einreichunterlagen die Zusammenarbeit erleichtern und Zeit sparen.
Mein größtes Ziel: Einen Beitrag zu mehr Zufriedenheit und Lebensqualität zu leisten. Als Führungskraft heißt das für mich: Ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Menschen wertgeschätzt fühlen, ihre Stärken entfalten und mit Freude Verantwortung übernehmen.
Die Zukunftsfrage Nummer eins für die Gesellschaft: Wie schaffen wir eine lebenswerte und sichere Umgebung, in der ein leistbares und ressourcenbewusstes Leben möglich ist?
Meine wichtigsten Werte: Ehrlichkeit, Loyalität und Zuverlässigkeit
Soziale Netzwerke: Der direkte Kontakt bleibt für mich am wertvollsten; soziale Netzwerke nutze ich eher gezielt.
Entspannung in der Freizeit finde ich … in unserem Garten, beim Eintauchen in ein gutes Buch – und mit dem Motorrad auf der Straße, wenn der Kopf mal richtig frei werden soll.
Lieblingsbuch: Ich mag Krimis und Thriller.
Lieblingsmusik: von Rondo Veneziano bis Hardrock
Sehnsuchtsort: ruhige Plätze am Wasser
Doris Jurschitsch
Geboren: 1976 in Lienz/ Osttirol
Ausbildung: Juristin
Werdegang: seit 2000 Mitarbeiterin im Magistrat Graz, nach drei Jahren im politischen Büro mehrere Jahre Betriebsanlagenreferentin, ab 2011 Referatsleiterin im Wasserrechtsreferat, seit 2017 Abteilungsleiterin der Bau- und Anlagenbehörde
Fotos: Oliver Wolf