Spirit of Styria

Die Chancen vor der Haustür

In Zeiten erratischer US-Zollpolitik und geopolitischer Umbrüche rückt der erweiterte Heimmarkt vor unserer Haustür wieder verstärkt ins Blickfeld. Wie schlagen sich die Länder Südosteuropas in der Krise, welche Chancen bieten die SEE-Märkte steirischen Unternehmen und worauf ist bei einem Markteinstieg zu achten? „SPIRIT of Styria“ fragte bei Marktkennern, Pionieren und exporterfahrenen Unternehmen nach.

Die Länder Südosteuropas haben sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich deutlich besser geschlagen als Österreich“, betont Georg Bucher, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse. „Während viele Länder Europas zuletzt stagnierten, gab es in den SEE-Märkten ein jährliches Wachstum zwischen 2,5 und 4 Prozent“, so Bucher, seit sechs Jahren zuständig für das Auslandsgeschäft der Bank und damit ein profunder Kenner der Region Südosteuropa. „Krise!? Heißt es dort oft. Wir hatten vor einigen Jahren hier noch Krieg, das war wirkliche Krise“, zitiert der Banker die Grundstimmung vieler Unternehmer. Seit 1997 ist die Steiermärkische Sparkasse gemeinsam mit der Erste Bank in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens aktiv und betreibt heute Tochtergesellschaften in den Ländern Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro und Nordmazedonien. „Unser Marktanteil ist unterschiedlich hoch. In Kroatien sind wir die Nummer drei und steuern auf einen Marktanteil von 20 % zu.“ 15 Milliarden Euro beträgt das Gesamtvolumen, mit dem die Steiermärkische Sparkasse und die Erste Bank ihre Privat- und Firmenkunden mit Finanzierungen unterstützen. „Für uns haben die SEE-Länder eine enorme Bedeutung, rund 40 Prozent unseres Jahresergebnisses kommen bereits aus der Region.“ Tendenz wachsend. „Der Radius der Steiermärkischen Sparkasse erstreckt sich damit von Bad Aussee bis zum Ohrid-See in Nordmazedonien an der albanischen Grenze. Es ist ein Privileg, auf so vielen Märkten mit so unterschiedlichen Kulturen arbeiten zu dürfen. Aus Bankensicht ist es zudem ideal für die Risikostreuung.“

ROLEMODEL KROATIEN UND SCHLÜSSELFAKTOR SERBIEN
Am meisten Dynamik gäbe es derzeit in Kroatien. „Das Land hat den EU-Beitritt 2013 und die Euro-Einführung 2023 perfekt genutzt. Hier gab es einen klaren politischen Willen, die EU-Annäherung rasch umzusetzen. Daher könnte das Land für mich auch eine Art Rolemodel für die gesamte Region sein“, so Bucher. Etwa auch für Montenegro und Nordmazedonien, die schon viele gute Schritte in Richtung Europäischer Union gesetzt hätten. „Politisch spannend bleibt die Entwicklung in Serbien – volkswirtschaftlich entwickelt sich das größte Land der Region gut und hat auch für europäische Investoren ein sehr freundliches Investitionsklima geschaffen. Wenn man heute Belgrad oder Novi Sad besucht, sieht man, wie dynamisch sich die Städte in den vergangenen 20 Jahren entwickelt haben“, so Bucher. „Serbien ist aber auch ein Schlüsselland für die politische Stabilität in der Region – daher halte ich eine EU-Mitgliedschaft von Serbien für sehr begrüßenswert. Damit hätte man auch die Chance, potenzielle Brandherde wie den Kosovo und die Republika Srpska mit einem Schlag zu befrieden“, so Bucher. „Serbien pflegt nicht weniger als 75% seines Außenhandels mit der EU. Also wesentlich mehr als mit Russland oder China, die ebenfalls um Einfluss in der Region ringen“, so Bucher, dem der anhaltende Brain Drain, die schleichende Abwanderung junger Menschen aus der Region, die größte Sorge bereitet. „Das betrifft alle Länder der Region – in unterschiedlichem Ausmaß. Am stärksten ist derzeit Bosnien und Herzegowina betroffen. Tragisch, dass die lokale Politik zu wenig dagegen unternimmt.“ Aber auch die EU sei gefordert. „Sie kann wesentlich zur Entwicklung beitragen, indem sie den Ländern endlich mit konkreten Taten eine Beitrittsperspektive bietet. Die EU scheint im Moment zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein. Das halte ich für kritisch“, mahnt Bucher. „Wenn wir hier nichts unternehmen und die jungen, gut ausgebildeten Menschen diese Länder verlassen, droht in einigen Jahren ein Vakuum mit großer politischer Sprengkraft. Europa muss hier seine Verantwortung wahrnehmen.“

400 STEIRISCHE UNTERNEHMEN VOR ORT
In Summe sind heute nicht weniger als 400 steirische Unternehmen in der SEE-Region tätig, 2.500 aus ganz Österreich. „Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, die teils mit Tochtergesellschaften, teils über Joint-Ventures in den jeweiligen Ländern vertreten sind oder den Markt von Österreich heraus bearbeiten. Die Palette reicht von Hotelausstattern über Autozulieferer bis zur Baubranche, die in sämtlichen Ländern stark engagiert ist. Im Tourismusbereich profitieren vor allem Kroatien und Slowenien. Ein Boom, der sich in Covid-Zeiten verstärkte, weil die Menschen mit dem Auto verreisen wollten“, so Bucher. Immer wichtiger werde auch der Bereich Umwelttechnik und erneuerbare Energie. „Windkraft und PV gewinnen natürlich auch in Südosteuropa an Bedeutung. Häufig begleiten wir hier Investoren.“ Aber auch Zulieferbetriebe für die europäische Industrie seien im Kommen. „Seit Corona und der Suezkanalkrise beobachten wir den Trend, dass europäische Firmen verstärkt Südosteuropa im Blick haben, wenn sie Standorte für die Fertigung von Zulieferteilen aus Asien wieder nach Europa verlegen – Stichwort Nearshoring. Hier sind vor allem Serbien und Nordmazedonien sehr engagiert.“ Auch der Bereich Digitalisierung spiele eine wichtige Rolle. „Wir sehen es auch bei unseren Bankkunden, die hier meist ein paar Entwicklungsstufen überspringen und gleich direkt unsere digitalen Angebote nutzen. Vor allem Belgrad ist ein IT-Hotspot, aber auch Skopje. Es wird viel in den Bau von IT-Ausbildungszentren investiert.“ Die Rolle der Steiermärkischen Sparkasse für steirische Firmen? „Wir stehen mit sämtlichen Bankprodukten im Retail- und Kommerzbereich zur Verfügung und helfen bei Investitionen vor Ort – etwa auch bei Kontakten zu lokalen Behörden und zu möglichen Kooperationspartnern. Wir haben ein sehr breit gestreutes Portfolio an lokalen Kommerzkunden. Daraus ergibt sich auch immer wieder eine Zusammenarbeit mit heimischen Firmen. In vielen Fällen kooperieren wir eng mit der Wirtschaftskammer bzw. dem ICS, dem Internationalisierungscenter in Graz.“

STEIRISCHER PIONIER UND MARKTPLAYER
Ein Pionier in der Erschließung (süd-)osteuropäischer Märkte ist der heimische Entsorgungsspezialist Saubermacher, der seit den 1990er-Jahren in unterschiedlichen SEE-Märkten tätig ist. In Slowenien ist Saubermacher längst Marktführer, in Kroatien zählt das Unternehmen zu den Top 3. Zudem besteht mit der Stadt Tetovo in Nordmazedonien seit dem Vorjahr eine öffentlich-private Partnerschaft. „Insgesamt machen diese Märkte bereits rund 20 % unseres Gesamtgeschäfts aus – und wir wachsen weiterhin stark“, erklärt Ralf Mittermayr, CEO von Saubermacher. „Während Slowenien sich bereits klar in Richtung Kreislaufwirtschaft transformiert, gibt es in Nordmazedonien noch viel Potenzial.

Aber wir sehen, dass sowohl die nationale Politik als auch die EU den Wandel forcieren – mit Fokus auf immer mehr Recycling. Das Umweltbewusstsein wächst – ideale Voraussetzungen, um unsere langjährige Erfahrung einzubringen und die Transformation aktiv mitzugestalten.“ Der Nachholbedarf bei Kreislaufwirtschaftslösungen berge große Chancen. „Risiken sehen wir in der Kleinteiligkeit der Märkte, der Bürokratie und der Notwendigkeit, kulturelle Unterschiede tiefgehend zu verstehen. Aber genau das ist unsere Stärke. Wir begegnen unseren Kunden und Partnern immer auf Augenhöhe.“ Sein Rat an Newcomer am Markt? „Setzen Sie auf regionales Management mit lokalen Partnern! Auf Menschen, die die Sprache, die Kultur und den Markt verstehen. Wir arbeiten seit jeher mit starken regionalen Teams – das macht den Unterschied.“

Öffentlich-private Partnerschaft seit 2024:
Saubermacher-Gründer Hans Roth mit Bilall Kasami,
Bürgermeister von Tetovo (Nordmazedonien)

NEUE PRODUKTION IN BELGRAD FÜR DEN HÖRAKUSTIK-MARKT
Ein echter Wachstumsmarkt ist Südosteuropa auch für die Neuroth-Gruppe, Österreichs führendem Hörakustikunternehmen, das bereits über 50 Hörcenter in Slowenien, Kroatien, Serbien und Bosnien betreibt. „Das Umsatzplus von über 26 Prozent im Vorjahr in dieser Region lag deutlich über unserem Gesamtwachstum“, freut sich Lukas Schinko, CEO der Neuroth AG. Österreichische Qualität sowie die Tradition von Neuroth würden in der Region sehr geschätzt. „Unser Ziel ist es daher, auch in Südosteuropa weiterhin Schritt für Schritt zu wachsen – auch dank unserer ersten eigenen Exklusivmarke Viennatone, die nun auch in Südosteuropa am Markt ist.“ Nicht nur als Absatzmarkt, sondern auch als Produktionsstandort ist die Region für Neuroth relevant. Das Unternehmen plant bis Ende 2025 die Errichtung einer Produktion in Belgrad, der ersten Produktionsstätte des Unternehmens außerhalb des Stammwerks Lebring. „Künftig werden die beiden Nicht-EU-Märkte Serbien und Bosnien-Herzegowina direkt von dort aus beliefert“, so Schinko. „Wir setzen diesen Schritt aufgrund der steigenden Stückzahlen in den Märkten und wollen unsere Kundinnen und Kunden vor Ort künftig noch besser und schneller versorgen.“ Mit dem Aufbau der Produktion seien in puncto Standards und Zertifizierung auch gewisse Challenges verbunden. „Die Rahmenbedingungen und Regularien im Nicht-EU-Raum sind schließlich anders als hierzulande. Und um die passenden Fachkräfte zu finden, setzen wir auf verschiedene Maßnahmen, die die Berufsbilder in der Hörakustik bekannter und attraktiver machen. Wir bilden auch in Südosteuropa selbst stark aus, investieren laufend in die Aus- und Weiterbildung und legen großen Wert auf eine positive Unternehmenskultur.“

Flagship-Store der Neuroth AG im Zentrum von Sarajevo

EXPORTMARKT UND NEARHSHORING-HUB
Auch steirische Digitalisierungslösungen sind in Südosteuropa gefragt. Die eee group mit Sitz in Graz, Spezialist für Bildungstechnologien („digitale Schule“), ist bereits seit fast 15 Jahren in der Region tätig. „Als Honorarkonsul der Republik Kosovo liegt mir das kleine Land Kosovo natürlich sehr am Herzen. Wir agieren dort als Investor, aber auch als Exporteur“, so Manfred Brandner, Gründer der eee group. Auch in Albanien, Mazedonien und Bosnien ist die Unternehmensgruppe aktiv. „Einerseits bauen wir in den Ländern gemeinsam mit den Regierungen Projekte rund um Bildung und Digitalisierung auf, auf der anderen Seite beziehen wir viele Software-Dienstleistungen aus Albanien und dem Kosovo. Gerade im Kosovo gibt es eine junge, IT-affine Bevölkerung, die noch dazu sprachlich gut ausgebildet ist.“ Ein perfektes Umfeld für Nearshoring. „So können wir IT-Exporte aus dem Kosovo Richtung DACH-Raum betreiben und gleichzeitig die Bevölkerung im Land halten.“ Besonders großes Potenzial sieht Brandner im Boomland Albanien.

„Das Land hat neben der sehr schönen Hauptstadt Tirana durch die lange Adria-Küste Riesenpotenzial im Tourismus.“ Zudem bietet die landwirtschaftliche Produktion in Albanien und dem Kosovo – ebenso wie in Serbien – viel Potenzial für Produktions- und Anbaustrategien. Seine Empfehlung an Markt-Newcomer? „Es gibt keine Quick Wins – man muss sich Zeit nehmen, um Land, Kultur und Werte kennen zu lernen“, so Brandner. „Österreich hat in diesen Ländern eine sehr gute Reputation, damit ist der Zugang zu potenziellen Kunden schnell gegeben.“ Aber alles brauche seine Zeit. „Etwaigen ‚Beschleunigern‘ sollte man tunlichst aus dem Weg gehen und seine Zugänge eher in Kooperation mit der AWO verbessern. Gerade in den Bereichen IT, Tourismus und Landwirtschaft sehe ich viel Potenzial für steirische Unternehmen.“

Mit dem Werk in Turopolje, südlich von Zagreb, deckt Weitzer Parkett
rund 40% der Eigenversorgung im Bereich Eichen-Parkett ab.

PARKETT-PRODUKTION MIT KROATISCHER EICHE
Auch für den oststeirischen Parketthersteller Weitzer Group ist Südosteuropa ein spannender Absatzmarkt und gleichzeitig wichtiger Produktionsstandort. „Die Region Südosteuropa hat einen gewissen Bedarf an Wohnungsbauten. Wir sind historisch tief in der Region verwurzelt und sehen den Markt als relevant für uns an“, so Josef Stoppacher, Geschäftsführer der Weitzer Group. „Die Marke Weitzer Parkett wird als österreichischer Qualitätsanbieter wahrgenommen und ist in einem gewissen Kundensegment gewünscht.“ Ein eigenes Werk in Turopolje, 15 km südlich von Zagreb, produziert mit rund 125 Beschäftigten hochwertige Eichen-Deckschichten für Parkett. „Damit decken wir 40% unserer Eigenversorgung in diesem Bereich ab“, so Stoppacher. „Kroatien ist ein hervorragendes Wuchsgebiet für Eiche – im Gegensatz zu Österreich, das wenig Eichenvorräte hat. Dieser Umstand war neben einem langfristigen Versorgungsvertrag mit dem kroatischen Staatsforst ausschlaggebend für die Entscheidung, dort zu investieren.“ Im Sägewerk werden zwischen 22.000 und 30.000 Festmeter Eichenstämme pro Jahr eingeschnitten. „Neben der Lamellenfertigung für Eichen-Deckschichten kann auch fertiges Parkett für Teile des Projektsortiments, Massivparkett und Briketts produziert werden.“ Dies diene der Ergänzung zu den österreichischen Standorten in Weiz und Güssing. „Die Nähe zu Eichenwäldern, zur Autobahn, einer wichtigen Gleistrasse und zum Stammwerk in Weiz macht Turopolje aus logistischer Sicht zu einem sehr guten Standort“, so Stoppacher. Die größte Herausforderung sei derzeit der Mangel an Fachkräften bzw. Personal generell. „Uns fehlen permanent Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Produktion. Nach dem schweren Erdbeben haben in der für uns wichtigen Region Sisak-Petrinja rund 40 Prozent der Bevölkerung das Land verlassen.“

LAGERLOGISTIK FÜR PHARMA & CO.
Auch das Technologieunternehmen KNAPP AG ist in nahezu allen Ländern Südosteuropas aktiv – von den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens bis hin zu Ungarn und Rumänien. „Die Region gilt für uns als Markt mit solidem Zukunftspotenzial, auch wenn die Marktgröße durch die Bevölkerungszahlen begrenzt ist“, so Heimo Robosch, Executive Vice President Knapp AG. Besonders stark vertreten ist der Automatisierungsspezialist in Bulgarien, Rumänien und Tschechien – dort wurden zahlreiche Projekte in allen Kernbranchen realisiert, aber auch in Slowenien und Kroatien betreibt KNAPP Niederlassungen. „Diese lokale Präsenz ermöglicht eine enge Kundenbetreuung, schnelle Reaktionszeiten und maßgeschneiderte Lösungen“, so Robosch. Technologisch liege der Fokus auf intelligenten Automatisierungslösungen für zentrale Branchen wie Pharma-Großhandel, Lebensmittelhandel und E-Commerce. „Nachgefragt sind dabei besonders unsere Softwarelösungen wie das Warehouse Management System (WMS) und das Warehouse Control System. In Kroatien etwa setzen die Unternehmen Medika und Oktal Pharma auf hochmoderne WMSLösungen von KNAPP, inklusive Schnelldrehautomaten und manuelle Kommissionierstationen.“

„Zuletzt gab es ein zweistelliges Wachstum in der Region“, so Wilfried Lechner, Country Head of Marketing & Communication vom Wienerberger-Konzern, zu dem auch das Tondach-Werk in Gleinstätten gehört.

TONDACH-ZIEGEL AUS GLEINSTÄTTEN
Auch die heimische Baubranche profitiert vom Wachstum in Südosteuropa – und damit auch die Baustoffindustrie. Besonders gut gelingt es dem südsteirischen Tondach-Werk in Gleinstätten, seit 2014 mehrheitlich in Besitz des Wienerberger-Konzerns, die Chancen im erweiterten Heimmarkt zu nutzen. Rund ein Viertel der produzierten Tondach-Ziegel wird nach Slowenien und Kroatien exportiert. Darüber hinaus werden die Produkte aus der Steiermark auch nach Deutschland, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen und Rumänien geliefert. Bedeutung hat der Standort innerhalb des Konzerns auch als Ausbildungs- und Testzentrum. In Gleinstätten bzw. in der Nachbarortschaft Gasselsdorf ist das Dachkompetenz-Zentrum angesiedelt, in dem Dachdeckerschulungen und Produktionstests durchgeführt werden. Darüber hinaus dienen die SEE-Länder nicht nur als Absatzmarkt, sondern auch als Produktionsstandort für die Tondach-Sparte von Wienerberger. So betreibt das Unternehmen Tondach-Produktionswerke in Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Nordmazedonien. Zufrieden zeigt man sich mit der Entwicklung der aktuellen Nachfrage. Wilfried Lechner, Country Head of Marketing & Communication von Wienerberger Österreich: „Im ersten Quartal haben die Verkäufe von Tonziegeln in Südost- und Osteuropa aufgrund der gestiegenen Neubautätigkeit ein zweistelliges Wachstum erreicht.“

DIE DOS AND DON’TS EINES MARKTKENNERS
Auch die Verkehrsinfrastruktur spiele eine immer wichtige Rolle. „Die Länder Südosteuropas werden künftig sukzessive an das europäische Eisenbahnnetz angebunden – auch wenn das noch einige Jahre dauern wird“, so Georg Bucher abschließend. „Dabei geht es etwa um die richtigen Spurbreiten und ähnliche Entscheidungen, die rechtzeitig vorzubereiten sind. Die Logistik wird künftig immer mehr von der Straße auf die Schiene verlagert.“ Auch eine Riesenchance für Österreich bzw. die Steiermark, Stichwort Cargo Center. „Der Transfer von den großen Häfen wird künftig mittels moderner Containersysteme direkt vom Schiff auf die Schiene erfolgen.“ Die Dos and Don‘ts des Marktkenners beim Business in Südosteuropa? „Ich rate dazu, unvoreingenommen auf die Menschen zuzugehen. Nicht blauäugig zu sein und die Branche vorab gut zu analysieren und sich auch mit den rechtlichen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Wenn man alles gut plant und es ehrlich meint, wird einem viel Herzlichkeit, Dankbarkeit und Offenheit begegnen.“

Manuela Khom
Landeshauptmann-Stellvertreterin Steiermark

„Die wirtschaftliche Kooperation mit unseren südosteuropäischen Nachbarstaaten ist für die Steiermark von großer Bedeutung. Das reicht von vielen kleineren Projekten über die zahlreichen Investitionen steirischer Unternehmen in der Region bis zur Zusammenarbeit zwischen dem Cargo Center Graz und dem Güterbahnhof im slowenischen Koper. Daher werden wir alles daran setzen, unsere internationalen Kooperationen zu stärken und strategische Partnerschaften in vielen Bereichen auszubauen.“

Fotos: iStock, Werner Krug, beigestellt

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