Spirit of Styria

Gebäudehülle MIT ÖKO-FÜLLE

Aktuelle Trends beim Holzbau?
Der Holzbau hat mittlerweile bei Ein- und Zweifamilienhäusern einen Anteil von rund 35 % – und es gibt immer noch Potenzial. Auch wenn wir für Neu-bauten künftig einen Rückgang erwarten, ist davon auszugehen, dass Revitalisierungen oder Aufstockungen zunehmen – in diesem Bereich tun wir uns mit Holz besonders leicht. Holzbau ist schnell, sehr leicht und trocken. Zudem bin ich der Überzeugung, dass der Holzrahmenbau auch im mehrgeschoßigen Wohnbau noch viel Potenzial hat. Vier, fünf Geschoße sind problemlos möglich. Brettsperrholz (Holzmassivbau) ist eine geniale Erfindung, die vor allem in Decken optimal einsetzbar ist. Wärmegedämmte Wände sind in Holzrahmenbauweise wesentlich wettbewerbsfähiger – und bringen auch eine höhere Wertschöpfung in die Betriebe. In vielen Fällen halte ich Brettsperrholz für eine Ressourcenvergeudung. Klar ist: Wir werden in den nächsten Jahren beim Holz auch in Österreich ein Rohstoffproblem bekommen. Die Lieferketten vor allem aus dem Osten funktionieren nicht mehr. Auf Dauer werden wir es uns nicht leisten können, Biomasse immer noch mehr fördern und so viel Holz zu verheizen.

Die Bedeutung ökologischer Dämmstoffe?
Ich bin der Meinung: Wer in Holz baut, sollte konsequent sein und ökologischen Dämmungen den Vorzug gegenüber Mineral- oder Kunststoffdämmungen geben. Wir empfehlen holzbasierte Produkte wie Zellulose oder Holzweichfaserplatten – alternativ auch Hanf und zertifiziertes Stroh. Besonders bewährt hat sich die Einblaszellulose Thermofloc, ein Recyclingprodukt aus alten Tageszeitungen. Ich bin überzeugt, dass wir unsere Gebäude noch viel besser dämmen und damit viel mehr an Energie sparen können. Die Rentabilität der Wärmedämmung ist auf Grund der aktuellen Energiekosten so hoch wie noch nie zuvor. Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass wir Gebäude so ertüchtigen, dass wir möglichst wenig Energie verbrauchen. Auch wenn die Preise für Dämmstoffe gestiegen sind, unterm Strich hat die Rentabilität des Dämmstoffs massiv zugenommen.

Sind die politischen Maßnahmen gegen die Steigerung der Energiekosten ausreichend?
Da braucht es auf jeden Fall mehr Impulse. Politisch reagiert man in Österreich zu zögerlich auf die Energiepreis-Problematik. Ich bin der Meinung, die Energiepreise müssen reguliert werden. Es versteht niemand, dass sich der Markt nach der teuersten Energiequelle ausrichtet und dann alles mitzieht, obwohl in Österreich Strom aus Wasserkraft dominiert. Wenn man es dem freien Markt überlässt, dann werden Konzerne und Aktionäre immer reicher und der Durchschnitt der Bevölkerung kann sich die notwendige Energie nicht mehr leisten. Es kommt zu wenig Druck von den Interessensvertretungen. Die Gaskrise wird auch die Wertschöpfungskette Holz massiv treffen – die gesamte Holz-, Papier- und Zellstoffproduktion. Ein Umrüsten auf alternative Quellen von heute auf morgen ist leider nicht möglich. Dazu braucht es auch Anreize und keine neuen Steuern. Der Umstieg wird eine gewisse Zeit dauern.

SHERPA-Projekt in Brüssel:

Bei der Neugestaltung des historischen
Bahnhofs „Gare Maritime“ kamen die innovativen Steckverbinder aus der
Steiermark zum Einsatz.

Foto: Filip Dujardin

Mit SHERPA hat Ihr Unternehmen ein innovatives Holz-Verbindersystem entwickelt. Auf welchen Märkten sind Sie damit aktiv?
SHERPA-Systemverbinder sind ein standardisiertes Stecksystem, das Holzbauteile höchst leistungsfähig miteinander verbindet. Das System kann charakteristische Traglasten bis zu 50 Tonnen übertragen. In Österreich liefern wir direkt an holverarbeitende Betriebe, zudem vertreiben wir das Produkt über rund 100 Händler in Europa und darüber hinaus weltweit. SHERPA ist in über 30 Ländern erhältlich und kommt auf Holzbaustellen von Nordamerika über Korea und Japan wie auch von Skandinavien bis Australien zum Einsatz. Derzeit bauen wir einen Online-Shop für USA, Kanada und Australien auf. Die Nachfrage entwickelt sich sehr gut, da SHERPA in der Montage Zeit und Auf-wand spart. Aufgrund seiner einfachen Anwendbarkeit sind weniger Spezialisten vor Ort nötig.

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