Spirit of Styria

„ROHSTOFF AUS DER REGION SICHERT Wertschöpfung und Klimaschutz“

Stabiler Faktor in stürmischen Zeiten: Monika Zechner, Obfrau der Fachgruppe Holzindustrie in der Wirtschaftskammer Steiermark, über den Stellenwert der Holzbranche für Wohlstand und Beschäftigung in den Regionen, die Bedeutung einer möglichst regionalen Rohstoffversorgung für die gesamte Holzwirtschaft und die ausgezeichneten Karrierechancen in den Green Jobs der Holzindustrie.

Sind Wood News auch Good News? „Ja, das sind sie“, betont Monika Zechner. „Natürlich gehen die aktuellen Krisen auch an uns nicht spurlos vorbei. Der Krieg in der Ukraine ist eine humanitäre Katastrophe und macht uns sehr betroffen. Darüber hinaus spürt unsere Branche die wirtschaftlichen Auswirkungen massiv – von explodierenden Energiepreisen bis zu Lieferkettenproblemen“, bestätigt die Obfrau der Fachgruppe Holzindustrie in der Wirtschaftskammer Steiermark. „Aber in Summe lässt sich sagen: Die steirische Holzindustrie zeigt sich bislang trotz aller Herausforderungen standhaft und bleibt bedeutender Arbeitgeber und Garant für Wohlstand und Wertschöpfung in den Regionen. Wir blicken auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2022 zurück.“ In Zahlen: Nicht weniger als 220 Betriebe beschäftigen direkt über 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Indirekt hängt jeder 14. Arbeitsplatz in der Steiermark an der Holzindustrie und jeder 14 Euro in der Steiermark wird direkt oder indirekt durch unsere Branche erwirtschaftet“, betont Zechner.

Monika Zechner,
Obfrau der Fachgruppe Holzindustrie
in der Wirtschaftskammer
Steiermark

„Aber diese zentrale Funktion können wir nur erfüllen, wenn wir ausreichend Rohstoff zur Verfügung haben – ohne Rohstoff keine Wertschöpfung und kein Klimaschutz“, appelliert die Branchenvertreterin an die Wald und Forstwirtschaft, aber auch an die Bevölkerung, das Verständnis dafür zu entwickeln, dass verbautes Holz ebenso das Klima schützt wie der Wald. „Für die Sägeindustrie ist der heimische Wald klar die Rohstoffquelle Nummer eins. Österreich hat eines der strengsten Forstgesetze weltweit – basierend auf einer rund 300 Jahre zurückreichenden Geschichte gelebter Nachhaltigkeit. Nur ein bewirtschafteter Wald ist ein nachhaltiger Wald. Denn sterben Bäume ab, können sie keinen Kohlenstoff mehr speichern. Verbautes Holz schafft dagegen einen zweiten Wald in der Stadt – der beste Beitrag für den Klimaschutz. Gerade dem mehrgeschossigen Wohnbau sind dank toller Innovationen wie dem Brettsperrholz praktisch keine Grenzen mehr gesetzt“, so Zechner. „Daher muss eine kontinuierliche Versorgung gewährleistet sein – denn wir brauchen die Mengen“, so Zechner.„Naturkatastrophen verursachen immer mehr Schäden, als sie nutzen. Nur ein Bruchteil der vom jüngsten Windwurfereignis betroffenen Bestände ist sägefähiges Holz.“

FACHGRUPPE HOLZINDUSTRIE
STEIERMARK

220 aktive Betriebe
6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Betriebe: Klassische Sägewerke (meist familiengeführt), Großsägewerke, Hersteller von Fertigteilhäusern, Parkett, Fenster und Möbel

10 verschiedene Lehrberufe:
Holztechniker/in, Bautechnische/r
Zeichner/in, Tischlerei, Tischlereitechniker/in,
Zimmerei, Zimmereitechniker/in, Fertigteilhausbau, Metalltechniker/in,
Elektrotechniker/in, Bürokaufmann/-frau

www.holzindustriesteiermark.at



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REGIONALITÄT UND KLIMASCHUTZ
„Die Holzimporte aus unseren Nachbarländern sind rückläufig. Die regionale Holzernte fiel um rund 10 % höher aus als im Vorjahr“, so Zechner, die auch die Bedeutung der Branche als Ausgangspunkt für eine lange Kette in der Wertschöpfung betont – im Holzbau, im Bau und Gewerbe, ob Hausbau, Parkett oder Fenster. „Wir können stolz behaupten, dass wir unsere Stammkunden auch in der Pandemie immer bedient haben. Und wir werden auch künftig ein verlässlicher und fairer Partner für unsere Abnehmer in unterschiedlichen Branchen sein. Der Rohstoff Holz ist bei uns in den richtigen Händen.“ Auch in der kriegsbedingt verschärften Supply-Chain habe die optimale Versorgung der Kunden höchste Priorität. „Aber wir spüren die allgemeine Unsicherheit in unseren Auftragsbüchern“, fällt ihr Ausblick auf die nächsten Monate skeptisch aus. „Mit Sorge sehen wir die Kostensteigerungen bei Energie, Treibstoff sowie der Logistik.“

Nur ein bewirtschafteter Wald ist ein nachhaltiger Wald.

MONIKA ZECHNER, FG Holzindustrie

STABILITÄT UND SICHERHEIT
„Die Sägeindustrie ist eine robuste und krisenfeste Branche. Aber von einem Konjunktureinbruch und einer steigenden Inflation können auch wir uns nicht entkoppeln“, betont die Branchenvertreterin.
Angesichts der unsicheren Wirtschaftslage fordert sie von der Politik den Fokus auf die Stabilisierung und Stärkung der Wirtschaft. „Wichtig ist es jetzt, unabhängige Wertschöpfungsketten zu stärken und wachstumsorientierte Rahmenbedingungen zu setzen“, so Zechner. „Unsere Betriebe geben trotz allem Stabilität, Sicherheit und Gemeinschaft – das beweisen wir seit Generationen, gerade in Krisen ist das ein unschätzbarer Wert“, so Zechner. „Wir haben Arbeitsplätze vor der Haustüre, ohne große Pendlerei – die Mitarbeiter genießen bei uns Wertschätzung. Bei uns steht wirklich noch der Mensch im Mittelpunkt.“

Vielfältige Aufstiegs- und Karrierechancen in den Green Jobs der Holzindustrie

Dennoch leide auch die Holzindustrie am Fach- und Arbeitskräftemangel. „Alle suchen derzeit Personal, auch wir – aber kaum eine Branche kann so wie wir echte Green Jobs anbieten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aktive Klimaschützer!“ Zehn verschiedene Lehrberufe, allen voran der/die HolztechnikerIn, bieten große Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten. „Mit dem Holztechnikum Kuchl haben wir ein einzigartiges Ausbildungszentrum, das das gesamte Aus- und Fortbildungsspektrum von Lehre/Berufsschule über HTL und Fachhochschule bis zur Werksmeisterschule abdeckt.“

Brigitte Marold,
Geschäftsführerin der
FG Holzindustrie


„Der Imagewandel rund um die Lehre ist längst im Gange“, bestätigt Brigitte Marold, Geschäftsführerin der Fachgruppe. „Lehrberufe in der Holzbranche haben heute nichts mehr mit einem Lehrberuf von vor 20 Jahren zu tun und sind voll im Zeitalter der Digitalisierung und Automatisierung angekommen.“
Die Karrierechancen unterstreichen Best Practice-Beispiele. Zechner: „Vom ehemaligen Lehrling zum Europachef eines Holzindustrie-Konzerns – solche Erfolgsgeschichten gibt es und wir erzählen diese gerne.“

In Kooperation mit FG Holzindustrie

Fotos: MARIJA KANIZAJ, HTK

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