Spirit of Styria

Start-Ups & Corporates

DAS BESTE ZWEIER WELTEN

Robert Gfrerer, Geschäftsführer des Silicon Alps Cluster, über seine besondere Verbindung zu Start-ups, den Nutzen eines Netzwerks für Jungunternehmen und die Frage, was Start-ups und Corporates voneinander lernen können.

Welche Rolle spielen Start-ups für den Silicon Alps Cluster?
Start-ups liegen uns am Herzen. Daher freuen wir uns, dass eine Reihe erfolgreicher Start-ups bei uns Mitglied ist – aus unterschiedlichen Bereichen, ob Green-Tech, Mobility oder Life-Science. Meine Begeisterung für das Thema geht zurück auf meine frühere Tätigkeit als Geschäftsführer des „build!“-Gründerzentrums in Klagenfurt, das ich über vier Jahre leiten durfte. Schon in dieser Funktion habe ich mit dem Silicon Alps Cluster kooperiert, weil ein großer Mehrwert entsteht, wenn ein Inkubator und ein Cluster zusammenarbeiten.

Robert Gfrerer
Geschäftsführer
des Silicon Alps Cluster

Worin liegt dieser Mehrwert?
Ich bin ein Verfechter der Netzwerkgedankens. Unternehmen, die in einem Netzwerk agieren, sind immer stärker, als wenn sie auf sich allein gestellt sind. Ein Cluster bringt eben ein hervorragendes Netzwerk mit – an Firmen, Kontakten oder auch Investoren, die immer wieder bereit sind, auch in Start-ups zu investieren. Vor allem in der Scale-up-Phase sind solche Kontakte überaus wertvoll. Start-ups brauchen Zugänge zu etablierten Unternehmen – sei es, weil sie einen Produktionspartner suchen oder sich als Lieferant anbieten. Dabei können wir als Cluster Kontakte herstellen, in unserem Fall sogar bundesländerübergeifend. Der Vorteil eines Netzwerks: Man kennt sich untereinander und kann, falls nötig, auch Abkürzungen zu Entscheidungsträgern nehmen.

Was können Start-ups und Corporates voneinander lernen?
Man sagt oft, Start-ups sind die Speedboote und Corporates die großen Tanker. Eine Wirtschaft braucht sowohl die kleinen Wendigen als auch die Großen, die enorm viel bewegen, aber deren Kurs nicht so rasch abänderbar ist. Beide können voneinander profitieren, sofern sie die Welt des Anderen verstehen. Die Spielregeln darin sind unterschiedlich. Die Kleinen lernen, etwa Vorlaufzeiten bei Verträgen oder Zertifizierungen einzuplanen, und die Großen, schnellere Entscheidungen herbeizuführen. Als Cluster bringen wir diese beiden Welten zusammen – zum wechselseitigen Nutzen.

Welche speziellen Chancen sehen Sie für Start-ups aus dem Bereich Mikroelektronik?
Die Perspektiven sind so gut wie kaum in einem anderen Sektor. Die EU will den Anteil europäischer Chip-Produktion am Weltmarkt von 10 auf 20 % bis 2030 erhöhen – das bei einer Verdoppelung des Marktes, d.h. wir sprechen hier vom Faktor vier und damit von immensen Investitionen, die hier künftig getätigt werden. Daher werden die nächsten Jahre auch für Start-ups in dem Bereich sehr spannend. Das Einzige, was Sorge macht, ist der enorme Fachkräftemangel in unserer Branche. Es braucht größte Anstrengungen auf allen Ebenen.

Energie, Krieg, Inflation & Co.: Wie kommen Start-ups durch die Multi-Krise?
Start-ups sind quasi von Natur aus im Dauerkrisenmodus, daher denke ich, dass sie mit den schwierigen Rahmenbedingungen sogar leichter zurande kommen. Abgesehen davon bringen einige dieser Krisen, gerade im Bereich Energie und Klimaschutz, auch riesige Chancen für Start-ups mit sich. Es braucht deren Ideen, um die nötige Transformation zu schaffen.

Foto: Mias Photoart

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