Spirit of Styria

ZUKUNFT aus Holz gebaut

Regionale Wertschöpfung und globaler Klimaschutz: Die steirische Holzwirtschaft zeigt sich robust und krisenfest und punktet dank industrieller Vorfertigung und handwerklichem Know-how mit außergewöhnlichen Projekten im In- und Ausland. „SPIRIT of Styria“ sprach mit Unternehmen der Holzindustrie und des Holzbaus über Verfügbarkeiten, Preise und das enorme Potenzial für den nachwachsenden Rohstoff.

Holz-Hightech als Exportschlager:
Bibliothek in Barcelona mit
Kreuzlagenholz von KLH

Es gibt keine Knappheiten“, macht Richard Stralz, Vorstandsvorsitzender der Mayr-Melnhof Holz Holding AG und Obmann von proHolz Austria, gleich zu Beginn deutlich und tritt damit schwelenden Debatten über mangelnde Rohstoffverfügbarkeiten entschieden entgegen. „Holz war in den vergangenen Jahren trotz anderslautender Berichterstattung immer verfügbar, Panikkäufe haben temporär zu einer Erhöhung der Lieferzeiten geführt“, erklärt Stralz. „Wir sehen es jetzt bei Brennholz und Pellets. Es werden zwei bis drei Jahresverbräuche eingekauft, das führt natürlich zu einer kurzfristigen Verknappung und einem Preissprung. Mittelfristig wird sich das sowohl mengen- als auch preismäßig wieder beruhigen.“ Viel wichtiger sei es, so Stralz, auf ein anderes Thema aufmerksam zu machen: die geplante Außernutzungstellung durch die EU-Waldstrategie. „Diese Strategie birgt ein echtes Drohpotenzial. Man will große Waldflächen in unterschiedlicher Ausprägung nicht mehr bzw. weniger nutzen lassen.“ Vorgeblich aus Artenschutzgründen sowie zur Kohlenstoffspeicherung. „Eine absolute Fehlentwicklung! Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass nur ein bewirtschafteter Wald langfristig seiner Aufgabe als Kohlenstoffspeicher nachkommen kann. Wir brauchen klimafitte, bewirtschaftete Wälder, um unser Klima zu schützen, und nicht außer Nutzung gestellte, die in wenigen Jahren zum Kohlenstoffemittenten mutieren.

HOLZ-FACTS STEIERMARK
Die steirische Forst- und Holzwirtschaft beschäftigt knapp 55.000 Arbeitnehmer und erzielt einen Produktionswert von rund fünf Milliarden Euro – das entspricht einem Sechstel bzw. 16 % der gesamten Wirtschaftsleistung der Steiermark. Jährlicher Exportüberschuss rund 3 Milliarden Euro.

Die steirische Waldfläche beträgt 1,01 Millionen Hektar, das entspricht einer quadratischen Fläche von ca. 100 x 100 Kilometer Seitenlänge. Damit ist die Steiermark das waldreichste Bundesland mit 62 % Bewaldung. Rund 850 Mio. Bäume stehen in den steirischen Wäldern. In der Steiermark wächst alle drei bis vier 
Sekunden ein Kubikmeter Holz nach. Jedes Jahr werden rund 4,6 Millionen Erntefestmeter Holz geerntet. 

Dennoch wächst durch die nachhaltige Waldbewirtschaftung mehr Holz nach, als genutzt wird. Konkret: In weniger als 4 Minuten wächst in den steirischen Wäldern ein „Einfamilienhaus“ nach.

Richard Stralz, Vorstandsvorsitzender der Mayr-Melnhof Holz Holding AG. In Leoben entsteht das neue hochmoderne Brettsperrholzwerk von Mayr-Melnhof, 170 Mio. Euro werden investiert, geplante Eröffnung im Sommer 2023

Alleine in der Steiermark leben mehr als 50.000 Steirerinnen und Steirer vom Holz, nicht auszudenken, was die Außernutzungstellung hier anrichten würde.“ Wo liegen angesichts multipler Krisen derzeit die größten Herausforderungen für sein Unternehmen, das gerade ein hochmodernes Brettsperrholzwerk in Leoben um rund 170 Mio. Euro errichtet? „Die größte Herausforderung besteht darin, eine halbwegs fundierte Abschätzung zur wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden Monaten zu treffen. Intern steht uns ein sehr arbeitsintensiver Herbst bevor. Es gilt einerseits, Synergien mit unseren drei neuen Sägewerken in Schweden zu nutzen – da haben wir viele Potenziale auf beiden Seiten entdeckt – und andererseits, angesichts der dramatischen Preiserhöhungen Möglichkeiten zu suchen, die Kosten zu senken“, so Stralz und nennt das Beispiel Strom: „Der billigste Strom ist der, den man nicht verbraucht. Also Strom sparen, wo und vor allem wann immer es möglich ist. Dazu kommt die volle Ausnutzung unserer eigenen Strom- und Wärmeversorgung über unser Biomassekraftwerk, in dem wir aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz Strom erzeugen. Weiters beschleunigen wir die Montage unserer 3,8 MW Peak-Photovoltaikanlage am neuen Brettsperrholzwerk.“

KLIMAFREUNDLICHER WOHNRAUM FÜR DIE WELT
Die Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz bewertet auch Johann Offner, geschäftsführender Gesellschafter der Johann Offner Unternehmensgruppe, als unproblematisch. Die Kärntner Unternehmensgruppe ist 100% Eigentümerin von KLH in Teufenbach-Katsch, Pionier und weltweit führend in der Herstellung von Brettsperrholz bzw. Kreuzlagenholz mit Projekten auf der halben Welt. „In Österreich verarbeitet die Holzindustrie deutlich weniger, als in heimischen Wäldern nachwächst. Wir selbst beziehen das Holz, das wir verarbeiten, aus der Region – in einem Umkreis von maximal 80 km rund um unsere Werke“, so Offner. „Die größten Herausforderungen sehen wir derzeit in den Unsicherheiten bei den Lieferketten – von den Rohmaterialien bis hin zur kleinsten Schraube sowie in den massiv gestiegenen Energiekosten.
Die durch diese beiden Faktoren hervorgerufene Unsicherheit auf den internationalen Märkten dämpft die Investitionsbereitschaft in neue Bauprojekte und führt zu laufenden Verschiebungen bei bestehenden Projekten.“ Grundsätzlich sehe man das Potenzial für den Holzbau weltweit als außerordentlich hoch. „Nur durch den vermehrten Einsatz des nachwachsenden und CO2 speichernden Baustoffes Holz wird es uns gelingen für eine wachsende Weltbevölkerung, schnell, klimafreundlich und nachhaltig Wohnraum zu schaffen.“  

Johann Offner, geschäftsführender Gesellschafter der Johann Offner Unternehmensgruppe (100% Eigentümerin der KLH-Gruppe). Internationale Top-Referenzen wie die Wintringham Primary School in England, die Schule aus Kreuzlagenholz von KLH wurde in einer Bauzeit von nur 14 Monaten fertiggestellt.

„WIR NUTZEN NOCH NICHT DEN VOLLEN ZUWACHS“
In dieselbe Kerbe schlägt Albert Weissensteiner, Geschäftsführer der Rubner Holzindustrie mit Sitz in Rohrbach an der Lafnitz. „Kein Baustoff hat eine ähnliche gute CO2-Bilanz wie Holz. Es liegt also auf der Hand, dass die Verwendung von Holz eine zentrale Antwort auf die Klimakrise sein muss. Auf der ganzen Welt gibt es mittlerweile tolle Vorzeigeprojekte, insbesondere auch im mehrgeschossigen Wohnbau, die demonstrieren, was mit Holz wirtschaftlich, ökologisch und ästhetisch alles möglich ist. Das Potenzial ist riesig, auf allen Kontinenten“, so Weissensteiner, der derzeit ebenfalls keinen Mangel am Rohstoff sieht. „Wir sind in einer der waldreichsten Gegenden Österreichs beheimatet.
Hier wächst ausreichend Rohstoff vor der Haustüre, um unser Sägewerk mit 400.000 Festmeter Einschnittkapazität zu versorgen. Wir nutzen noch nicht den vollen Zuwachs. Im Sinne der Regionalität bzw. Nachvollziehbarkeit halten wir den Einkaufsradius für unseren Rohstoff so gering wie nur möglich. Auch unsere Produkte wollen wir möglichst regional absetzen, denn jeder Kilometer auf der Straße tut unserem Klima nicht gut.“ 

„Riesiges Potenzial auf allen Kontinenten“: Albert Weissensteiner, Geschäftsführer Rubner Holzindustrie

„HOLZBAUANTEIL WIRD ÜBERPROPORTIONAL STEIGEN“
Ähnlich sieht es Manfred Steinwiedder, Geschäftsführer von Hasslacher Preding Holzindustrie. „Der Rohstoff Holz für die Verarbeitung zu unseren Bau- und Verpackungsprodukten ist aktuell sehr gut verfügbar. Die Knappheit im ersten Halbjahr 2021 war symptomatisch für den Markt, welcher hortet, wenn eine Verknappung befürchtet wird“, so Steinwiedder. „Die Zukunft lässt sich aktuell natürlich schwer einschätzen, wir gehen jedoch von einer guten Verfügbarkeit des Rohstoffs aus. Über die Preisentwicklung lassen sich noch keine genaueren Aussagen treffen, jedoch ist es unabdingbar, dass sich steigende Kosten für Energie, Logistik, Hilfs- und Betriebsstoffe wie auch Anlagen sowie die kommenden Lohnerhöhungen in den Preisen widerspiegeln“, erklärt Steinwiedder, der angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen den Markt genau beobachtet, um stets flexibel reagieren zu können. „Generell hat der Holzbau riesiges Potenzial und ist ein aktives Mittel zur Reduktion der CO2-Emissionen, denn mit jedem verbauten m³ Holz wird CO2 gespeichert. Entsprechend wird sich der Holzbauanteil überproportional steigern und wir werden in Zukunft noch mehr Holzbauten sehen.“ Den aktuell größten Handlungsbedarf ortet er im Bereich des Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels. „Hier arbeiten wir aktiv an der Attraktivierung unseres Standortes und Arbeitsangebotes. Zusätzlich investieren wir schon lange in eine Top-Lehrlingsausbildung – nicht nur in unserem Kernberuf Holztechniker, sondern etwa auch in den Berufen Elektro- und Metalltechniker“, so Steinwiedder, der die Geschicke eines der modernsten holzverarbeitenden Standortes in Europas leitet. Das Sägewerk des Unternehmens verarbeitet jährlich 500.000 Festmeter Rundholz zu 320.000 m³ Schnittholz, 130.000 m³ Konstruktionsvollholz – etwa für Fertighauswände, Carports oder Dachstühle –, 110.000 m³ Hobelware (Profilbretter, Latten und Terrassenholz) und 110.000 Tonnen Pellets – mit denen man rund 20.000 Einfamilienhäuser beheizen kann – sowie 1,5 Millionen Stück Sonderpaletten und Verpackungslösungen für die regionale Industrie.

Manfred Steinwiedder, Geschäftsführer der Hasslacher Preding Holzindustrie, einer der modernsten Standorte in Europa mit aktuell 265 Beschäftigten. Referenzprojekte aus dem Hause Hasslacher: zeitgemäße, markante Architektur dank dem Hightech-Werkstoff Holz

ROHSTOFFSICHERUNG DURCH RÜCKWÄRTS-INTEGRATION
Der Arbeits- und Fachkräftemangel steht auch beim Traditionsunternehmen Weitzer Parkett – im Vorjahr wurde das 190-jährige Firmenjubiläum begangen – ganz oben auf der Challenge-Liste. „Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt – nicht am Papier, sondern im täglichen Tun. Jedoch wird es immer schwieriger kompetente, motivierte, loyale und leistungsorientierte Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen“, erklärt Geschäftsführer Josef Stoppacher. Ebenso herausfordernd: die sich sehr rasch komplett verändernden Rahmenbedingungen. „Hatten wir noch vor wenigen Monaten eine sehr hohe Nachfrage, so hat sich diese doch merkbar abgekühlt. Planbarkeit ist damit sehr schwer geworden.“ Aber auch diese Krisen würden die eingeschlagene Strategie nicht ändern – diese sieht im Kern eine „Rückwärtsintegration“ bei der Holzbeschaffung vor. Seit Jänner ist das Sägewerk Posch in Kaindorf Teil der Weitzer Group. „Damit diversifizieren wir uns sowohl bei der Eichenbeschaffung als auch bei den Kunden, stärken den Fokus auf das wachsende Segment der Wohnbauprojekte und forcieren Digitalisierungsmaßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“

Durch diesen Schritt sei das Unternehmen sowohl bei Eiche, durch das Werk in Kroatien, als auch bei Fichte, durch das Werk in Kaindorf, künftig sehr gut aufgestellt und habe einen Großteil der wichtigsten Hölzer gut in der Hand. „Wir streben eine Eigenversorgungsquote von über 50 % bei den diesen Hölzern an“, so Stoppacher. „Generell beobachten wir am Markt eine höhere Verfügbarkeit aufgrund der sich deutlich abkühlenden Konjunktur. Eine Entspannung bei den Preisen setzt sich aber erst sehr langsam durch. In den kommenden Monaten erwarte ich mir einen weiteren Preisrückgang beim Rohstoff. Ein Effekt, der aber durch die stark gestiegenen Energiekosten wieder ausgeglichen wird.“  Für die weitere Zukunft zeigt sich Stoppacher zuversichtlich. „Es mag eigenartig klingen, aber ich sehe zwei Schlüsselprodukte der Zukunft. Hochleistungs-Microchips für Künstliche Intelligenz einerseits und andererseits den einzigen nachhaltigen Rohstoff, der nachwächst: Holz mit allen daraus entstehenden Produkten. Holz wird eine unheimliche ,Renaissance erleben‘ und sich in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens durchsetzen. So entwickelt unsere Weitzer Woodsolutions GmbH Holz-Leichtbauteile für die Mobilität, beispielsweise im Bereich Bahn oder Automotive.“ Vorserien seien derzeit in Arbeit. „Holz kann extrem viel leisten – vieles davon wissen wir derzeit noch gar nicht. Aufgrund der vielen Anwendungsbereiche sehe ich für die nächsten Jahrzehnte eine stetig steigende Nachfrage nach diesem Rohstoff.“

Josef Stoppacher, Technischer Geschäftsführer Weitzer Parkett / Weitzer Group.
Hohe Wertschöpfungstiefe bei Weitzer Parkett. Spannend in Zeiten der Energiekrise: Mit Weitzer Wärmeparkett kann man bis zu 60 % an Heizkosten sparen.

VIELZAHL AN GEWERKEN ALS STÄRKE
Auf eine Erhöhung der Wertschöpfungstiefe setzt auch die Pichler Wohnbau GmbH bzw. „Pichler Haus“ mit Sitz in Flöcking bei Gleisdorf. „Seit Herbst 2021 besitzen wir wieder ein eigenes Sägewerk“, erklärt Firmenchef Manfred Pichler. „Das Rundholzlager ist gut gefüllt und der Eigenbedarf an Holzprodukten für die Weiterverarbeitung und Herstellung der Fertigteilelemente im Werk in Flöcking ist somit sichergestellt.“ Die größte Herausforderung bestehe derzeit in der Materialbeschaffung. „Um unsere Produktion sicherzustellen, werden Materialien frühzeitig eingelagert. Da wir in unserem Unternehmen eine Vielzahl an Gewerken vereinen, sind wir in der Lage unsere Wohnbauprojekte trotz des herrschenden Fachkräftemangels termingerecht fertigzustellen“, so Pichler, der laufend in die Modernisierung des Betriebs investiert. „In unserem Unternehmen sind alle Bereiche so weit wie möglich digitalisiert, um Arbeits- und Produktionsabläufe zu optimieren. Auch die Modernisierung und der Ausbau des Sägewerks sind in vollem Gang.“

Manfred Pichler, Holzbaumeister und Geschäftsführer der Pichler Wohnbau Gmbh/„Pichler Haus“ Rechts: moderne Terrassenüberdachung aus dem Hause Pichler

„PREISE AUF HOHEM NIVEAU EINGEPENDELT“
Auch der Holzbau kämpft mit Herausforderungen – das bestimmende Thema ist seit Corona die Preissituation. „Sämtliche Ressourcen am Bau, nicht nur das Holz, sind von hohen Preisen betroffen, die sich auf den Markt auswirken – insbesondere auf den sozialen Wohnbau, wo durch die dramatischen Preisentwicklungen der letzten Monate bis dato kaum Vergaben mehr erfolgen“, beklagt Doris Enzensberger-Gasser, geschäftsführende Gesellschafterin von „Lieb Bau Weiz“. „Auch die Materialbeschaffung in Folge der bröckelnden Lieferketten bleibt herausfordernd. Die gute Nachricht: Holz ist grundsätzlich verfügbar und wird das – aus derzeitiger Perspektive – auch künftig in ausreichenden Mengen für den Bau bleiben.“ Der Preis habe sich mittlerweile insgesamt auf einem sehr hohen Niveau eingependelt. „Zwar ist ein Rückgang aktuell nicht absehbar, allerdings gehen wir umgekehrt mittelfristig auch nicht von einer weiteren Kostenexplosion im Holzbau aus.“ Erschwerend kommen aktuell allerdings die strengeren Kreditvergaben hinzu. „Viele klassische Fertighausanbieter sind davon betroffen, dass sich vor allem junge Häuslbauer keinen Kredit mehr leisten können. Wir können diese Auswirkungen mit Um- und Zubauten kompensieren“, so die Unternehmerin. „Unsere Strategie ist auf Kompetenz in der Vielfalt ausgelegt, die sich speziell in vulnerablen Zeiten als krisenresistent erweist. Durch die vielfältigen Kompetenzen in unserem Unternehmen können wir temporäre Schwankungen am Markt besser ausgleichen. Das gilt auch für den Bereich Holz, wo wir mit dem Wohn-, Gewerbe-, Industrie-, Stiegen- und Modul- sowie Fertighausbau ebenfalls breit aufgestellt sind. Das macht uns flexibel und nicht von einer einzigen Produktsparte abhängig“, so Enzensberger-Gasser, die einen dringenden Wunsch an die Politik anschließt: „Die hohen Baukosten setzen gemeinnützige Bauträger unter Druck, da durch Obergrenzen festgelegt wird, wie viel Geld im geförderten Wohnbau maximal für einen Quadratmeter Wohnraum ausgegeben werden darf. Angesichts der Preisentwicklungen ist es dringend erforderlich, die bereits angekündigte Erhöhung der Fördersätze im Wohnbau nun auch dringend durch politische Entscheidungsträger umzusetzen und laufend an aktuelle Entwicklungen anzupassen.“ 

Doris Enzensberger-Gasser, geschäftsführende Gesellschafterin von „Lieb Bau Weiz“. Holzbau-Referenzprojekte von Lieb Bau Weiz: Gemeindezentrum Großweißersdorf sowie Seminargebäude der BOKU Wien

INVESTITION IN MITARBEITER UND ROBOTIK
Vielfalt und Breite kennzeichnen auch das Unternehmen Strobl Bau-Holzbau GmbH mit Sitz in Weiz, das sowohl im Massiv- als auch Holzbau aktiv ist. „Herausfordernde Zeiten betrachten wir immer als Chance für Veränderung und Neuorientierung“, erklären die Geschäftsführer Harald Strobl, Johann Harrer und Thomas Hanin. „Aufgrund unseres breit gefächerten Leistungsspektrums sind wir optimal aufgestellt.“ Dennoch gehe der Fachkräftemangel nicht spurlos am Unternehmen vorüber. „Spezialisierte Mitarbeiter sind ein wichtiger Teil unseres Erfolgs – nur mit dem Wissen und dem Engagement hochmotivierter Mitarbeiter können unsere Projekte umgesetzt werden. Daher investieren wir in die stetige Weiterbildung und Bindung von Mitarbeitern.“ Ebenso investierte Strobl Bau in den vergangenen Jahren massiv in Digitalisierung und Automatisierung. „Im Vorjahr hat die Technowood Mille E in unserer Produktion den Betrieb aufgenommen, ein Elementbau-Roboter, der es unseren Holzbau-Profis ermöglicht, fast alle Arbeitsschritte, die bisher manuell passiert sind, automatisch auszuführen“, betont Johann Harrer. „Damit können Holzbauelemente höchster Qualität in kürzester Produktionszeit just in time auf die Baustelle geliefert werden.“ Nicht der letzte Schritt in diese Richtung, wird unisono betont. „Wir lernen, sammeln Erfahrungen und entwickeln uns stetig weiter. Das ist Teil unserer Unternehmensphilosophie.“

Erfolgreiches Trio (v.l.): Johann Harrer, Harald Strobl und Thomas Hanin, die Geschäftsführer von Strobl Bau-Holzbau. Erfolgsprojekt: die „Naturwelten Mixnitz“ in Partnerschaft mit Mayr-Melnhof.

„Wir blicken auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2022 zurück. 220 Betriebe der Holzindustrie in der Steiermark
beschäftigen direkt über 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Indirekt hängt jeder 14. Arbeitsplatz in der Steiermark an der Holzindustrie und jeder 14. Euro in der Steiermark
wird direkt oder indirekt durch unsere Branche erwirtschaftet.“

Monika Zechner,
Obfrau Fachgruppe Holzindustrie

„Wir müssen unseren Wald in erster Linie weiter bewirtschaften dürfen.
Ein Außernutzung-Stellen wäre kontraproduktiv. Die österreichische Forstwirtschaft hat genügend Instrumente – angefangen vom Forstgesetz bis hin zur Beratung der Kammern, um unsere Wälder enkeltauglich zu machen. Dies ist die Basis für unsere Holzindustrie.“

Paul Lang, Obmann Waldverband Steiermark und proHolz Steiermark

„Die Verwendung von Holz wird die Antwort auf die Klimakrise sein. Wir müssen durch Innovation und
Entwicklung die Ressourceneffizienz
steigern und die Kreislauffähigkeit von
Gebäuden erhöhen. Holz hat auch das Potenzial in Branchen wie der Mobilität
Fuß zu fassen und so den Leichtbau von Autos oder Zügen nachhaltig und
CO2-sparend zu gestalten.“

Christian Tippelreither, Geschäftsführer
Holzcluster Steiermark

Fotos: Jesús Granada, Klaus Morgenstern, Hufton+Crow, Kanizaj und beigestellt

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