Wenn ein Chemiker die Lust an Geschäft smodellen entdeckt, kann nur eines heraus kommen: die Formel für Erfolg und Innovation. Clemens Gamerith, F&E-Projektleiter an der FH Campus 02, über praxisrelevante Leitfäden für KMU.

Die Praxis stand am Beginn. Vor seiner Tätigkeit am Department Innovationsmanagement der FH Campus 02 arbeitete Clemens Gamerith für ein steirisches Health-Tech-Start-up. Als er dort einen Innovationsmanagementprozess aufsetzte, wurde ihm die Praxisrelevanz theoretisch klingender Methoden schlagartig bewusst. Die Leidenschaft, die daraus für das Thema Innovationsmanagement entstand, lebt der studierte Chemiker seit nunmehr drei Jahren am gleichnamigen Department der FH Campus 02 aus. Dort forscht Gamerith an Methoden, wie Unternehmen ihre Innovationsfähigkeit strategisch steigern können, und macht praxistaugliche Tools für heimische KMU zugänglich. Gemeinsam mit einem Team veröffentlichte Gamerith bereits eine Reihe von Leitfäden, die die Innovationskraft von Betrieben stärken sollen. So erschien im Vorjahr das Arbeitsbuch „Innovation und Geschäftsmodelle“, das die FH Campus 02 gemeinsam mit der FH Kärnten herausgab. „Damit können Unternehmen anhand praxistauglicher Übungsbeispiele Methoden und Werkzeuge für das betriebliche Innovationsmanagement erlernen – von der Ideengenerierung bis zur Umsetzung quer über alle Branchen“, so Gamerith über die Publikation, die auf der Website der Fachhochschule zum Download bereitsteht. Auf die Bedürfnisse einer spezifischen Branche – Tourismus und Hotellerie – zielt die Publikation „Wohin geht die Reise? Innovation und Nachhaltigkeit im Tourismus“, die ebenso im Vorjahr erschien. „Hauptanliegen war es, einer Branche, die oft sehr traditionell geprägt ist, zu veranschaulichen, dass man auch ohne großen Mitteleinsatz sehr innovativ und damit nachhaltig erfolgreich sein kann“, so Gamerith. „Generell zielen wir mit unseren Leitfäden bewusst auf KMU, die im Gegensatz zu Großbetrieben meist nicht über die Ressourcen oder das nötige Know-how in diesem Bereich verfügen. Daher legen wir größten Wert darauf, dass unsere Tools so praxisnah und benutzerfreundlich wie möglich sind“, betont Gamerith. Darüber hinaus fördert das Department auch die strategische Verankerung des Innovationsgedankens in Unternehmen – dazu erschien soeben die Neuauflage von „Big Picture – das Grazer Innovationsmodell“, herausgegeben von Departmentleiter Hans Lercher. Der Fokus des Departments liegt derzeit auf dem Megathema Künstliche Intelligenz, das sich in zwei aktuellen Studien niederschlägt. In einer Untersuchung geht es um die Frage, wie man KI strategisch für den Innovationsmanagementprozess eines Unternehmens nutzen kann. Gamerith: „Welche KI-Themen sollte ein Unternehmen implementieren, um das Geschäftsmodell zu optimieren und den Erfolg des Unternehmens abzusichern?“ Zudem läuft aktuell eine große Studie zum Thema „KI und Automotive“, in der sowohl Experten aus dem Mobilitätsbereich als auch dem Bereich Künstliche Intelligenz befragt werden. „Darin erheben wir, wie KI die Geschäftsmodelle von Automotive-Betrieben künftig verändern wird. Gerade in der Branche ist der Wandel massiv und KI einer der großen Game Changer“, so Gamerith. Die Befragung ist noch nicht abgeschlossen, noch werden KI-Experten als Teilnehmer gesucht – siehe Link in der Infospalte.

Department Innovationsmanagement
Publikation von praxisrelevanten Leitfäden für KMU, darunter: „Innovation und Geschäftsmodell“, „Nachhaltigkeit und Innovation im Tourismus“, „Big Picture“ sowie zwei aktuelle KI-Studien „KI im Innovationsprozess“ und „KI in der Automobilindustrie“ – für Letztere werden noch KI-Experten für eine Umfrage gesucht. Anmeldung unter: www.campus02.at
In Kooperation mit FH Campus 02
Foto: Oliver Wolf