Mit dem Auto geht man in die Werkstatt, bevor Schäden auftreten. Warum es wichtig ist, das auch mit dem eigenen Körper zu tun, verrät Andrea Schleich von der Merkur Lifestyle.
Gerade Männer halten bei ihrer Gesundheit gern an der „Reparatur-Logik“ fest, die man vom Auto kennt: Man kann nahezu alles, was nicht mehr funktioniert, reparieren. Was sagen Sie dazu?
Mit dem Auto geht man regelmäßig zum Service und wartet nicht, bis es zu Schäden kommt. Dasselbe gilt auch für unseren Körper. Es geht dabei nicht um missionarische Lebensführung, aber um Wertschätzung dem Körper gegenüber. Gerade in jüngeren Generationen hat sich der Trend zu mehr Vorsorge insofern geändert, dass sich auch Männer immer öfter mit ihrem Lebensstil auseinandersetzen und mit gesunder Ernährung, regelmäßigem Sport und ausreichender Psychohygiene proaktiv Einfluss auf ihre Gesundheit nehmen, unterstützt von Gesundheits-Apps und Wearables. Nachhaltig ist das nur, wenn die jeweiligen gesundheitsfördernden Maßnahmen auch alltagstauglich sind.
Welche Zahlen gibt es dazu?
Laut WHO bewegt sich mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung zu wenig. Das ist als Risikofaktor gleich schädlich wie Rauchen, Bluthochdruck oder Diabetes und erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um bis zu 80 Prozent. Studien belegen, dass fünf Stunden körperliche Bewegung pro Woche notwendig sind, um tägliches Sitzen von acht und mehr Stunden zu kompensieren. Laut aktuellen Studien sterben europaweit 45 Prozent aller Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Knapp die Hälfte aller Herz-Kreislauf-Todesfälle werden auf unausgewogene Ernährung zurückgeführt. Für eine balancierte, ausgewogene Ernährung ist es wichtig, viel zu trinken – am besten Wasser, rund 1,5 Liter am Tag.

Andrea Schleich
ist Geschäftsführerin von der Merkur Lifestyle, dort steht Gesundheitsvorsorge im Fokus.
In aller Kürze: Wie beugt man Krankheiten am besten vor?
Das erfolgt am besten durch einen gesunden, abwechslungsreichen Lebensstil. Regelmäßiger Sport, Bewegung und aktive Gesundheitsmaßnahmen, Balance in der Ernährung sind wirkungsvolle Instrumente. Eine Kombination aus Krafttraining und regelmäßigem Ausdauersport ist optimal zur Prävention von Zivilisationserkrankungen und auch Krebs.
Oft kommt die „Läuterung“ erst, wenn gesundheitlich etwas passiert ist. Wo müsste man ansetzen, damit es erst gar nicht zum Ernstfall kommt?
Es beginnt immer beim Mindset. Wenn Eltern, Vorbilder, Influencer einen gesunden Lebensstil vorleben, wird regelmäßige Bewegung und Ernährung zur Normalität. Siehe Social Media: Auf diversen Kanälen werden Follower zu einem gesünderen Lebensstil motiviert, diese Trends schaffen auch Bewusstsein, vor allem nachhaltiges. Auch Lebensmittel und der Umgang mit ihnen rücken wieder in den Mittelpunkt des Interesses, gesunder Lifestyle wird vorgelebt und veranschaulicht. Aktivitäten dieser Art sollten unterstützt und positiv hervorgehoben werden.
Dass man das Risiko für Lungenkrebs minimiert, wenn man zum Rauchen aufhört, ist ja bekannt. Aber was passiert im Körper, wenn ich mich plötzlich drum kümmere?
Gesunde, vielfältige, ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung versorgt den Körper und die Zellen mit Energie und Vitalstoffen, damit kann er optimal funktionieren und Reparaturmechanismen, die (vorzeitiger) Alterung und Krankheitsentstehung entgegenwirken, werden unterstützt und aufrechterhalten. Regelmäßige Bewegung stärkt nicht nur eine ausgewogene Energiebilanz, sondern fördert durch ein gutes Muskelkorsett das körperliche Wohlbefinden. Sie dient nicht nur der Prävention von Übergewicht und Diabetes sowie Herz-Kreislauferkrankungen, sondern minimiert auch das Risiko für Erkrankungen des Bewegungsapparates und Krebs. Regelmäßiger Sport, vorzugsweise an der frischen Luft, sorgt nachweislich für mehr psychisches Wohlbefinden. Auch die mentale Komponente dürfen wir nicht außer Acht lassen.
Foto: Merkur Versicherung