Die Vulcano-Schinkenmanufaktur verweist auf 20 Jahre Erfolgstradition. Nun stellt sich der Familienbetrieb neu auf: Franz Habel bleibt treibende Kraft, während Tochter Laura Habel als neue Gesellschafterin mit ihrem Marketing-Know-how die Marke weiter ausbauen wird. Im Interview sprechen die beiden über die Zusammenarbeit, was sie aneinander schätzen, was gute Produkte ausmacht und über ihre Zukunftsvision.
Das steirische Vulkanland ist …
FRANZ HABEL: … unsere Heimat und nicht umsonst die steirische Toskana: Das Land ist fruchtbar und wunderschön, nur muss man diese Schönheit auch sehen und schätzen.
Apropos: Was schätzen Sie in der täglichen Zusammenarbeit am anderen?
LAURA HABEL: Es ist sehr unkompliziert und direkt.
FRANZ: Geht es im Betrieb manchmal turbulenter zu, haben wir die Vereinbarung getroffen, sobald wir im Privaten sind, ist das vorbei.
LAURA: Ja, wir sind generell lieb zueinander.
Was können Sie voneinander lernen?
FRANZ: Also reflektiert sein, das kann ich von der Laura lernen. Aber mit 57 ich bin ja noch jung und habe noch Zeit.
LAURA: Er hat mir ja ein paar Jahre voraus, und ich lerne gerade ganz viel von ihm bei der Mitarbeiterführung.
Wodurch erreichen Sie Ihr Ziel, mehr Bewusstsein für Tierwohl und Qualität zu schaffen?
FRANZ: Ich kenne keinen Bauern, dem das Wohl seiner Tiere nicht an erster Stelle steht. Aber dafür müssen auch die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Und egal, in welchem Bereich, ist es wichtig, sich auf den Sessel eines anderen zu setzen, ihn verstehen zu wollen. Das mache ich auch bei meinen Schweinen, denn die haben andere Bedürfnisse als ein Mensch. Da muss man hinhören – und ich rede auch mit ihnen.
Wann ist ein Produkt für Sie hochwertig?
FRANZ: Wenn viel Begeisterung, positive Energie, Liebe und Ehrlichkeit reinkommt, schmeckt man das auch.
Was ist Ihr Erfolgsrezept, um auch in wirtschaftlich mageren Zeiten dick im Geschäft zu bleiben?
FRANZ: Wir haben den Anspruch, der Bentley unter den Schinken- bzw. Fleischproduzenten zu werden, indem wir Produkte immer weiter verfeinern. Wir gehen immer weiter weg vom Räuchern und setzen stattdessen auf Lufttrocknung – die höhere Kunst.
LAURA: In den letzten Jahren, wo viele Betriebe gespart haben, gingen wir den anderen Weg und investierten in neue Maschinen, um Prozessabläufe effizienter zu gestalten und unsere Erzeugnisse gleichmäßiger trocknen zu können. Dadurch werden sie besser im Geschmack und wir minimieren Reifeverluste. Ganz wichtig ist uns gleichbleibende Qualität, damit unsere Kunden wiederkommen.
20 Jahre Vulcano-Erfolgsgeschichte – wie ist Ihre Vision für die nächsten 20 Jahre?
LAURA: Qualitativ hochwertige Produkte zu produzieren, die nicht nur gut schmecken, sondern auch nachhaltig sind. Und weiterhin erfolgreich zu sein, um für unsere großartigen Mitarbeiter weiterhin ein Arbeitgeber sein zu dürfen.
FRANZ: Und mir ist wichtig, dass wir ein Vorzeige-betrieb sind und, dass Laura irgendwann in 20 Jahren sagen kann, dass sie stolz ist, so einen Vater zu haben.
LAURA ZU FRANZ: Aber ich bin ja jetzt schon stolz auf dich!
Vulcano Schinkenmanufaktur
MitarbeiterInnen: 30
Besucher Schinkenmanufaktur Auersbach: mehr als 45.000 pro Jahr
Besucher Vulcanothek Wien: mehr als 5.000 pro Jahr
Einkäufer Online-Shop: mehr als 35.000/Jahr
Ältester Schinken: 111 Monate
Schwerster Schinken: 13 kg
Teuerster Schinken: 133 €/kg (8 Jahre alt)
www.vulcano.at
Foto: beigestellt