Spirit of Styria

EIN 200 JAHRE junges Start-up

Innovationsgeist und die Macht der Tradition: Klaus Scheitegel, Generaldirektor der GRAWE, im Cover-Interview mit „SPIRIT of Styria“ über die großen Herausforderungen Klimawandel und Demografie, die erste Bilanz nach Einführung der neuen Gesundheitsversicherung, den ungebrochenen Spirit von Erzherzog Johann und sein Selbstverständnis als „kritischer Optimist“.

Ob Erzherzog Johann einst auch einen Tornado erlebte? Sicher ist, dass der Gründer der Grazer Wechselseitigen Versicherung – als Statue im ersten Stock des Unternehmenssitzes in der Grazer Herrengasse verewigt – zahlreichen Stürmen des 19. Jahrhunderts trotzte und als Serieninnovator in die Geschichte einging. „Der Gründergeist von Erzherzog Johann ist in unserem Haus ungebrochen spürbar, seine Visionen sind präsent – sie sind uns Verpflichtung, trotz aller Krisen stets das Positive zu sehen und den Blick nach vorne zu richten“, erklärt Klaus Scheitegel, Generaldirektor der GRAWE, im Zuge unseres Fotoshootings vor dem Denkmal des Unternehmensgründers. „Wenn Sie so wollen, sind wir ein 200 Jahre altes Start-up“, lacht er. Zuletzt manifestierte sich die Innovationsfreude des Unternehmens in der Einführung der Gesundheitsversicherung GRAWE MyMED. „Ein Investment in die Zukunft“, so Scheitegel. Auch bei anderen Themen sei start-up-konforme Agilität gefragt – allen voran bei der Bewältigung der Klimakrise. „Derzeit das Nummer-eins-Thema für Versicherer, das laufende Anpassungen unseres Geschäftsmodells nötig macht“, verrät Scheitegel in unserem großen Cover-Interview wenige Tage nach einer Tornado-Sichtung in Graz. Darin spricht der 57-Jährige auch über weitere Pläne und Aktivitäten der GRAWE, die Digitalisierung des Unternehmens, die Entwicklung der Auslandsmärkte und des Immobiliengeschäfts.

Klaus Scheitegel, Generaldirektor der GRAWE, vor der Statue von Erzherzog Johann
im ersten Stock der Unternehmenszentrale in der Grazer Herrengasse

Mit GRAWE MyMED launchte die Grazer Wechselseitige im April erstmals eine Gesundheitsversicherung in Österreich. Wie zufrieden sind Sie mit dem Produktstart?
SCHEITEGEL: Die erste Bilanz ist sehr positiv – alle Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Die Einführung war von langer Hand vorbereitet, dabei konnten wir auch auf Erfahrungen im Haus zurückgreifen. Denn die GRAWE ist in einigen Auslandsmärkten schon länger im Gesundheitssegment tätig. Wir haben uns dazu nun auch am Heimatmarkt Österreich entschlossen, weil das Thema Vorsorge zunehmend an Bedeutung gewinnt – gerade bei jungen Menschen. Wir alle werden älter, Ziel muss es dabei sein, gesund älter zu werden. Dazu wollen wir beitragen. Mit GRAWE MyMED wollen wir nicht nur ein Produkt auf den Markt bringen, sondern uns nachhaltig und glaubhaft im Gesundheitsbereich positionieren.

Wie können Sie sich damit von bestehenden Angeboten am Markt differenzieren?
SCHEITEGEL: Natürlich beobachten wir den Markt sehr genau und sind sicher, dass unser Produkt einige USPs enthält. So gibt es bei uns beispielsweise besondere Angebote im Bereich psychischer Gesundheit, weil wir sehen, dass sich der Bedarf hier deutlich erhöht hat und daher Vorsorge und Prävention an Bedeutung zunehmen. Zudem ist es uns wichtig, die unterschiedlichen Generationen mit ihren Wünschen und Bedürfnissen anzusprechen – die GRAWE ist ein Generationendenker. Und wir sind, gerade was die Jugend angeht, sehr optimistisch – anders als viele, die gerade den Abgesang auf die GenY oder GenZ anstimmen. Meine Beobachtung ist, dass junge Menschen durchaus wert- und zukunftsorientiert denken. Mit unseren neuen Produkten wollen wir die verschiedenen Lebensphasen der Menschen noch besser begleiten.

Der Gründergeist von Erzherzog Johann ist bei uns ungebrochen präsent. In diesem Geiste haben wir auch entschieden, die Gesundheitsversicherung einzuführen und damit ein ganz neues Kapitel aufzuschlagen.

KLAUS SCHEITEGEL, GENERALDIREKTOR DER GRAWE

Lange Wartezeiten, Personalmangel & Co. – viele Österreicher sind unzufrieden mit dem Gesundheitssystem. Eine Entwicklung, die Ihnen in die Hände spielt?
SCHEITEGEL: Diese Faktoren spielen natürlich eine Rolle. Trotzdem muss man sagen, dass Österreich, verglichen mit anderen Ländern ein exzellentes Gesundheitssystem hat. Besser kann man natürlich immer werden. Dazu leisten wir gerne unseren Beitrag. Die privaten Krankenversicherungen entlasten das öffentliche Gesundheitssystem schon heute mit einem Betrag von 2,9 Milliarden Euro und sind damit eine wichtige Ergänzung für das staatliche Gesundheitssystem.

Wie zufrieden sind Sie mit der Geschäfts- und Prämienentwicklung der GRAWE?
SCHEITEGEL: Unsere jüngst präsentierte Bilanz weist ein deutliches Prämienwachstum aus – etwa 9,9 % in der Schaden- und Unfallversicherung – auch das EGT ist deutlich gestiegen. Wir haben diesen Schwung gut ins Jahr 2024 mitgenommen. Darüber hinaus sagt unsere Bilanz ja weit mehr aus als nur Zahlen – sie verdeutlicht unsere Langzeitentwicklung und beweist, wie sehr wir als Unternehmensgruppe in den vergangenen Jahren resilienter geworden sind. Widerstandsfähigkeit, Unabhängigkeit und keine Angst vor zukünftigen Herausforderungen – das lese ich aus den Bilanzkennzahlen. Was mich besonders freut, ist, dass uns immer mehr Menschen vertrauen. So haben wir allein in Österreich im Vorjahr knapp 22.000 Kundinnen und Kunden neu dazu gewonnen. Das größte Wachstumsfeld in Zukunft sehen wir im Bereich der Vorsorge – Altersvorsorge und Gesundheit.

Gibt es angesichts des günstigeren Zinsumfelds ein Comeback der Lebensversicherung?
SCHEITEGEL: Meiner Einschätzung nach war die Lebensversicherung nie weg. Sie ist manchmal stärker und manchmal weniger stark ausgeprägt. Entscheidend ist, dass wir in diesem Bereich den Unterschied zwischen Vorsorge und Veranlagung deutlich machen. Das wird oft vermischt. Geht es darum, langfristig vorzusorgen oder kurz- und mittelfristig Erträge zu generieren? Im Konzern können wir beides anbieten – für die Veranlagung haben wir die richtigen Bankprodukte in unserer Gruppe, aber Vorsorge ist etwas anderes, ein sicheres Leistungsversprechen in der Zukunft. Daher ist die persönliche Beratung ganz entscheidend.

Wie schätzen Sie die Haltung der Österreicher zum Thema private Vorsorge ein?
SCHEITEGEL: Hier sehe ich großes Potenzial. Wenn wir uns anschauen, wie stark die Zahl der über 65-Jährigen in den nächsten Jahren ansteigt, und damit viel mehr Menschen in Pension gehen als erwerbsfähige Personen nachkommen, dann liegt es auf der Hand, dass die private Vorsorge stärker gefördert werden muss – ob durch steuerliche Anreize oder Eingriffe in die Versicherungssteuer. Ich bin sicher, zukünftige Regierungen werden sich diesem Thema nicht verschließen können. Es muss uns gelingen, die positive Nachricht – nämlich, dass wir alle länger leben – zu nutzen, um unseren Mindset in dieser Frage entsprechend zu verändern. Denn wir können der jungen Generation nicht zumuten, künftig unverhältnismäßig große Lasten zu tragen.

Im Zeitalter multipler Krisen – wo sehen Sie derzeit die größten Herausforderungen für den Versicherungsmarkt?
SCHEITEGEL: Eine Versicherung ist tagtäglich mit Schadenfällen konfrontiert und muss per se krisenresilient sein. Auch gegenüber Aufsichtsbehörden müssen wir unsere Widerstandsfähigkeit regelmäßig nachweisen – Schocks werden simuliert und die Bilanz auf Resilienz geprüft. Derzeit erleben wir eine Reihe an Krisenschauplätzen, ob Klima oder Kriege. Wir sind in der Ukraine nach wie vor aktiv. In unserer fast 200-jährigen Unternehmensgeschichte haben wir bereits eine Vielzahl von Krisen durchgemacht – darunter zwei Weltkriege. Dadurch sind wir in der Lage, auch mit aktuellen Herausforderungen besser umzugehen. Entscheidend ist, diese stets gut zu analysieren und die Geschäftsmodelle anzupassen – den Kopf in den Sand stecken ist für einen Versicherer keine Option.

Welche der aktuellen Krisen betrifft Sie am unmittelbarsten?
SCHEITEGEL: Dass Krieg das Abscheulichste ist, was sich die Menschheit antun kann, ist außer Diskussion. Den Hebel, um Krieg zu verhindern, haben wir leider nicht in der Hand. Was darüber hinaus für jeden Versicherer derzeit ganz oben auf der Agenda steht, ist das Thema Wetter bzw. Klima. Der Tornado in Graz zuletzt lieferte einen Vorgeschmack. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass uns ein wärmer werdendes Mittelmeer vor große Herausforderungen stellen wird. Wetterveränderung kennt keine Grenzen. Im Konzern haben wir im Vorjahr die Auswirkungen nicht nur in Österreich, sondern ganz massiv in Slowenien und Kroatien gespürt. Wir investieren daher sehr viel in diesem Bereich und arbeiten mit Kooperationspartnern, etwa den Universitäten, zusammen. Die zweite große Herausforderung ist das Thema Demografie. Ein gesamtgesellschaftliches Thema, das auch den Arbeitsmarkt massiv betrifft. Wir müssen darauf achten, dass wir die Systeme aufrechterhalten und den gesellschaftlichen Wohlstand sichern können. Eine dritte große Herausforderung der Versicherungswirtschaft ist das Thema Überbürokratisierung bzw. Überregulierung – aktuell etwa im Bereich der ESG-Regelwerke. Nachhaltigkeit hat für uns einen sehr hohen Stellenwert, aber wir müssen aufpassen, dass die Dokumentation nachhaltigen Verhaltens nicht wichtiger wird als das nachhaltige Verhalten selbst.

„Entscheidend ist, Krisen stets gut zu analysieren und die Geschäftsmodelle anzupassen – den Kopf in den Sand stecken ist für einen Versicherer keine Option.“

KLAUS SCHEITEGEL
GENERALDIREKTOR DER GRAWE

Die wichtigste Maßnahme im Bereich Klimaschutz?
SCHEITEGEL: Das wichtigste Präventionstool ist sicherlich HORA, das Hochwasserrisiko-Zonierungssystem, ein Kooperationsprodukt zwischen Versicherungswirtschaft und dem Landwirtschaftsministerium. Damit können wir vor allem auch Awareness in der Bevölkerung schaffen. Welche baulichen Maßnahmen sind nötig, um die Auswirkungen von Extremwetterereignissen zu lindern? Bzw. wo ist es ratsam, erst gar kein Haus zu errichten? Wir sehen, dass gerade in der Steiermark schon viel passiert ist. Vor allem in den Hochwasserschutz wurde in den vergangenen zehn Jahren viel investiert. Aber es bleibt ein Wettlauf – was passiert schneller: eine Veränderung der Umstände oder unsere Reaktion darauf? Die Anzahl der Schadenfälle ist über die Jahre deutlich gestiegen. Im Vorjahr haben allein die Tage zwischen 6. und 8. August in der Steiermark, die Tage der Hochwasserkatastrophe, rund 2.500 Schadenfälle ausgelöst. Als Unternehmen muss man sich daher so aufstellen, dass dieser Aufwand überhaupt bewerkstelligt werden kann. Abgesehen davon, dass man in der Lage sein muss, das entsprechende Kapital zur Verfügung zu stellen. Allein die Schadensumme für diese drei Tage lag bei uns bei 27 Millionen Euro. Wir gehen davon aus, dass solche Ereignisse künftig in kürzeren Abständen eintreten werden.

Sind Sie für eine flächendeckende Hochwasserversicherung?
SCHEITEGEL: Es geht um Extremwetterereignisse aller Art, daher ja – wir machen uns für eine verpflichtende NatKat-Versicherung stark. Entscheidend wird der politische Wille zur Umsetzung in der nächsten Bundesregierung sein. Als Versicherungswirtschaft können wir so eine Lösung nicht alleine herbeiführen. Österreich ist als Alpenland besonders gefährdet. Wir haben Süd- und Nordwetterlagen und sind dadurch auch ein Sturmland. Die Steiermark und Kärnten sind Hagel- und Blitzschlagregion Nummer eins. So gesehen, sind fast alle Regionen in Österreich betroffen – die einen mehr von Hochwasser, die anderen von Sturm, die Dritten von Schneebruch etc. Mit NatKat könnte man einen Risikoausgleich schaffen und damit vor allem leistbaren Versicherungsschutz für alle gewährleisten.

Wie wirkt sich die lahmende Konjunktur auf das Versicherungsgeschäft aus?
SCHEITEGEL: Als Versicherung sind wir Konjunk turfolger und leiden unter einer getrübten Konjunktur. Derzeit sehen wir, dass Österreich innerhalb der Euro-Staaten hinterherhinkt. Die Masse unserer Kunden sind klassische Privatkunden – auch bei ihnen nehmen wir Unsicherheiten wahr. Aber wir sind überzeugt, dass es wieder in eine andere Richtung gehen wird. Keinesfalls darf uns eine stagnierende Wirtschaft mental daran hindern, innovativ zu bleiben. Wir müssen den Blick nach vorne richten. Krisen hat es immer gegeben. Ich würde mich daher als kritischen Optimisten einordnen. Gerade in der Steiermark sind wir mit exzellenten Ausbildungsstätten gesegnet. Und das Wichtigste für die junge Generation sind adäquate Ausbildungen und die Möglichkeit, sich entfalten zu können. Bei der GRAWE sind wir sicherlich geprägt vom joanneischen Geist, also vom Spirit Erzherzog Johanns, nicht nur Gründer der GRAWE, sondern Gründer vieler wichtiger Institutionen in der Steiermark wie der TU Graz. Diese Historie – verkörpert durch unsere Aufsichtsratspräsidenten, traditionell direkte Nachkommen von Erzherzog Johann – sehen wir als Verpflichtung, einen positiven Zukunftsgeist zu wahren. Daher können Sie davon ausgehen, dass Erzherzog Johann auch im Rahmen unserer 200-Jahre-Feierlichkeiten in vier Jahren eine große Rolle spielen wird. Was mich persönlich begeistert, ist die Kreativität und Innovationsfreude in unserem Haus. Aus der Motivation heraus haben wir auch entschieden, die neue Gesundheitsversicherung einzuführen und damit ein ganz neues Kapitel aufzuschlagen.

„Keinesfalls darf uns eine stagnierende Wirtschaft mental daran hindern, innovativ zu bleiben. Wir müssen den Blick stets nach vorne richten.“

KLAUS SCHEITEGEL
GENERALDIREKTOR DER GRAWE

Die Digitalisierung der Versicherungswirtschaft schreitet voran. Sind bereits alle Prozesse digital oder geht da noch mehr?
SCHEITEGEL: Vieles läuft bereits digital und papierlos, aber tatsächlich geht noch mehr. Die Pandemie war hier sicherlich ein Treiber, dadurch wurden viele Prozesse noch rascher digitalisiert. Vor allem im Bereich Kommunikation und Dokumentation – von Videokonferenzen bis zur digitalen Unterschrift. Auch KI-Anwendungen bringen einen Nutzen. Mit immer punktgenaueren Simulationen und Wetterprognosen können wir künftig noch gezielter Prävention betreiben. Zudem können wir monotone Arbeiten automatisieren und schaffen Freiraum für Kreativität und Beratungstätigkeiten. Entscheidend ist es, die Brücke zwischen digitalisierten Prozessen und dem Faktor Mensch zu schlagen. Mit KI und Digitalisierung einher geht freilich auch das Thema Cybersicherheit, eine immer größere Bedrohung für die Wirtschaft und auch für unser Unternehmen. Dieser Entwicklung müssen wir Rechnung tragen. Daher steht Datensicherheit bei uns ganz oben auf der Agenda. Wir investieren hier sehr viel Geld und veranstalten laufend Schulungen für die Mitarbeiter-Awareness.

Die GRAWE Group ist in 13 Ländern aktiv. Welche Märkte entwickeln sich besonders erfreulich?
SCHEITEGEL: In Rumänien sind wir in den vergangenen zwei Jahren besonders stark gewachsen und wachsen immer noch. Ähnliches gilt für Slowenien und Kroatien, aber auch für Serbien. Alle Länder haben aber natürlich ihre Herausforderungen. Am meisten leiden sie unter der hohen Abwanderung junger Menschen. Kroatien etwa hat in den letzten acht Jahren 400.000 Menschen von seiner Bevölkerung verloren. Wir sind sowohl in EU- als auch Nicht-EU-Staaten aktiv und können klar sagen: Ein EU-Beitritt schafft Perspektiven – und das ist das Entscheidende für die Jungen.

Die Immobilien sind wichtiger Baustein im Portfolio der GRAWE. Wie geht das Unternehmen mit aktuellen Herausforderungen der Branche um?
SCHEITEGEL: Wir haben hier einen entscheidenden Vorteil: Wir müssen nicht fremdfinanzieren und können mit unseren eigenen Mitteln bauen – dadurch sind die hohen Zinsen für uns kein Hemmnis. Darüber hinaus bauen wir, um zu vermieten, und nicht, um zu verkaufen, und setzen klar auf nachhaltiges, leistbares, langfristiges Wohnen. Bei uns sind Immobilien keine Spekulationsobjekte. Wir haben nach wie vor eine sehr niedrige Leerstandsrate. Soeben konnten wir wieder ein Neubauprojekt in Graz fertigstellen – das Projekt „MCL – Media Center Living“ beim Styria Media Center, das bereits einen hohen Vermietungsgrad aufweist. Die Baukosten sind natürlich auch für uns ein Thema. Das ist auch der Grund, warum wir unsere Bauaktivitäten sehr genau prüfen. Im Bereich der Sanierung und bei Dachbodenausbauten sind wir derzeit sehr aktiv und realisieren laufend Projekte.

Wie sehr trifft Sie der Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel?
SCHEITEGEL: Wir finden Gott sei Dank immer die richtigen Leute – in allen Bereichen. Unser positives Image hilft uns, wir gelten als attraktiver Arbeitgeber und werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stets sehr gut bewertet. Zuletzt hat uns ein Ranking des Wirtschaftsmagazin Trend zum besten Arbeitgeber unter allen österreichischen Versicherungsunternehmen gekürt. Das freut uns, weil es unserem Selbstverständnis „Versprochen, gehalten“ entspricht – sowohl Mitarbeiterinnnen und Mitarbeitern als auch Kundinnen und Kunden gegenüber. Soeben wurden wir mit dem „Recommender Award“ als meist empfohlene Versicherung Österreichs ausgezeichnet – zum 12. Mal in Folge, ein Adelsschlag.

Im Interview zu Ihrem Amstantritt vor sechs Jahren meinten Sie, Ihr Ziel sei es, jeden Tag auch einmal lachen zu können. Hat sich das bewahrheitet?
SCHEITEGEL: (lacht) Ja, das hat es tatsächlich. Der tägliche Austausch mit Menschen ist das, was mich an meinem Job am meisten fasziniert. Mit positiver Stimmung und Humor geht es einfach leichter. Längst sind im Haus auch viele Freundschaften entstanden. Eine Versicherung ist ja kein Job hinter einer Maschine. Es geht um Kommunikation, den menschlichen Austausch – und es geht auch um Schicksale. Oft um tragische Schicksale. Damit müssen Sie sich genauso auseinandersetzen. Es ist ein Teil des Lebens. Gerade dann muss ein Versicherer beweisen, was er kann und zu leisten imstande ist.

GRAWE AG und GRAWE Group
Gegründet im Jahr 1828 von Erzherzog Johann als eine auf dem Prinzip der Gemeinnützigkeit und Wechselseitigkeit beruhenden Brandschaden-Versicherungs-Anstalt.
„In der Eintracht Vieler liegt die Kraft, die das Gute bewirkt. Dazu beizutragen ist eines Jeden Aufgabe.“
Erzherzog Johann, 1846

1895 wurde die Generaldirektion in der Grazer Herrengasse in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph I. eröffnet – bis heute die Zentrale der GRAWE.
Der Konzern GRAWE Group mit Tochtergesellschaften in Zentral-, Ost- und Südosteuropa umfasst heute die Bereiche Versicherungen, Immobilien und Banken. Diese betreut mehr als 2,6 Millionen Kundinnen und Kunden in 13 Ländern und beschäftigt rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In der GRAWE AG sind rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, 110 Kundencenter in ganz Österreich, über 2,4 Millionen Versicherungsverträge Prämieneinnahmen der GRAWE AG im Jahr 2023:
883 Mio. Euro (plus 9,9 % in der Schaden- und Unfallversicherung, plus 1,9 % in der Lebensversicherung), die Prämieneinnahmen der GRAWE Group betrugen 1.368 Mio. Euro (plus 14,6 %)

Das EGT der GRAWE AG betrug zuletzt 81,7 Mio. Euro (plus 61,7 %), das EGT der GRAWE Group 172,9 Mio. Euro (plus 63,4 %)

Solvabilitätsgrad (Solvency II): 318,9 % Eigenkapitalquote: 25 %

Die GRAWE wurde jüngst zum 12. Mal in Folge mit dem „Recommender Award“ des Finanz-Marketing Verbandes Österreich (FMVÖ) ausgezeichnet.

Banken und Kapitalgesellschaften des Konzerns: Schelhammer Capital Bank, Bank Burgenland, Security Kapitalanlage AG, DADAT Bank
Die GRAWE Immobiliengruppe verwaltet ein umfassendes Portfolio an Immobilienbeständen im In- und Ausland. Drei Bereiche: Vermietung, Hausverwaltung, Projektund Baumanagement Vorstand der Grazer Wechselseitigen Versicherung AG: Klaus Scheitegel (Generaldirektor), Gernot Reiter (GD-Stellvertreter) sowie die Vorstandsdirektoren Georg Schneider und Paul Swoboda.

Klaus Scheitegel ist seit 31 Jahren in unterschiedlichen Funktionen im Konzern tätig, seit 2017 Generaldirektor
Vorsitzender des Aufsichtsrats: Philipp Meran Vorstandsvorsitzender der GRAWE Vermögensverwaltung: Othmar Ederer
Ehrenpräsident: Franz Harnoncourt-Unverzagt
www.grawe.at

Fotos: Oliver Wolf

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