Warum Rolf Hadolt, geschäftsführender Gesellschafter der Hadolt Group, sein Unternehmen trotz der aktuellen Krisenkulisse bestens aufgestellt sieht und wie er die Digitalisierung und Ökologisierung des Unternehmens vorantreiben will.
Schneller, weiter, flexibler – der Hochleistungssport Logistik nimmt weiter Fahrt auf. War die internationale Logistik schon bislang eine überaus selektive Branche, verschärfen die Krisen der Gegenwart die Anforderungen zusätzlich. „Die gesamte Branche ist gefordert wie noch nie“, bestätigt Rolf Hadolt, geschäftsführender Gesellschafter der Hadolt Group mit Sitz in Kalsdorf, führender heimischer Anbieter bei Systemlösungen mit einem Schwerpunkt auf Expresslogistik. „Ob Nahost-Krise, geopolitische Risiken oder Naturkatastrophen – die aktuellen Krisen erhöhen den Druck auf die Supply Chain und damit auf uns Logistikunternehmen. Mehr denn je entscheidet heute die Expertise der Mitarbeiter über die erfolgreiche Abwicklung eines Auftrags“, so Hadolt. Krisenkompetenz sei gefragt. „Durch die Blockade des Suezkanals und die 14 Tage längere Ausweichroute über Afrika steigen viele auf Luftfracht um. Oft sind die Flieger allerdings überbucht, dann heißt es, blitzschnell Alternativen finden“, bringt der Unternehmer ein Beispiel aus der täglichen Praxis. „Dann ist wieder ein Flughafen überschwemmt und damit gesperrt, wie zuletzt jener in Dubai, oder es gibt irgendwo einen Streik. In all diesen Fällen brauchst du Top-Leute im Team, die flexibel auf solche unvorhergesehenen Ereignisse reagieren können – damit die Fracht möglichst rasch an den Bestimmungsort geliefert werden kann.“ Gerade im Stärkefeld der Express- und Overnight-Logistik freilich das Um und Auf: maximale Termintreue. „Die Kunden wollen Lösungen – und diese können wir ihnen bieten.“
KONTINUITÄT STATT HIRE & FIRE
Der Ausnahmezustand wird zur Regel. „Es gibt auch keine Anzeichen, dass sich daran rasch wieder etwas ändern wird. Umso froher bin, dass wir über die Jahre ein erstklassiges Team mit hoher Expertise aufbauen konnten – dank dieser Mitarbeiter können wir die verschärften Herausforderungen bewältigen und sind für die Zukunft hervorragend aufgestellt“, so Hadolt, der damit auch seine Strategie als KMU und Familienunternehmen im Konzert der Großen bestätigt sieht. „Bei Konzernen reagiert oft eine Hire & Fire-Politik. Wenn es nicht so läuft, wird rasch Personal abgebaut. Wir wachsen hingegen langsam, aber stetig. Bauen andere ab, dann haben wir die Chance, offene Stellen mit guten Leuten zu besetzen.“
Die Herausforderungen waren noch nie so groß. Mehr denn je kommt es heute auf die Expertise der Mitarbeiter an.
ROLF HADOLT, HADOLT GROUP
Nicht nur die Mitarbeiterzahl – derzeit sind es rund 250 – wächst, auch das Kundenportfolio des Unternehmens erweitert sich kontinuierlich. Das Who’s who der steirischen Wirtschaft zählt zu Hadolts Auftraggebern. Auf der Kundenliste finden sich zahlreiche Global Player sowie Markt- und Technologieführer aus der Steiermark. Basis für den Erfolg ist ein über die Jahre aufgebautes und konsequent gepflegtes Netz an Logistikpartnern auf der ganzen Welt. Dieses Netzwerk macht es möglich, dass etwa Komponenten aus der Steiermark bereits am nächsten Tag in Hamburg verfügbar sind oder dass Maschinenbauteile aus Asien im Eiltempo zur Reparatur im steirischen Stammwerk ankommen. „Damit sind wir ein ganz wichtiger Dienstleister der steirischen Wirtschaft“, erklärt Hadolt, der sich in jeder Form für die Zukunft rüstet und Sohn Felix Hadolt sukzessive als Betriebsnachfolger aufbaut.
„Wir verkaufen Lösungen, keine Produkte“,
so Rolf Hadolt.
DIGITAL UND GRÜN
Auch puncto Digitalisierung beweist Hadolt Pioniergeist. „Ein Bereich, in den wir viel investiert haben, inklusive der Gründung einer eigenen IT-Tochter – eine Vielzahl von Prozessen läuft heute bei uns bereits digital ab.“ So entwickelte „Hadolt I-Log“ für das LKH Graz eine eigene Software, die dort die gesamten Logistikprozesse digitalisierte. „KI ist auch in der Logistik der große Trend“, bestätigt Hadolt. „Vor allem im Bereich der Disposition und der Routenoptimierung bringt KI einen großen Nutzen. Daher denken wir in dem Bereich gerade die Gründung einer eigenen Firma an.“ Und auch die Ökologisierung des Unternehmens treibt der Firmenchef konsequent voran. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Firmenzentrale wird gerade auf 250 kWp erweitert. Zudem ging das Unternehmen soeben eine Forschungspartnerschaft mit dem HTS-Cluster und der Energieagentur Steiermark ein – das Ziel: die Analyse der optimalen Antriebssysteme bzw. Energieträger der Zukunft im Bereich Logistik. „Derzeit gibt es hier noch zu viele offene Fragen – wir wollen einen Beitrag leisten, um für mehr Klarheit und Transparenz zu sorgen, und damit aus erste Hand erfahren, wo die Reise in Zukunft hingehen wird.“
Hadolt Group
Gegründet 1959, Rolf Hadolt führt das Unternehmen in 2. Generation und baute es zu einem führenden Logistikunternehmen aus.
Die Hadolt Group bietet heute ein umfassendes Lösungsportfolio, das die gesamte Bandbreite logistischer Dienstleistungen abbildet.
Wichtigstes Standbein ist die Expresslogistik („Overnight“ und „Express-Kurier“), in diesem Segment gilt „Hadolt Global Express“ als Marktführer in der Steiermark. Grundlage dafür ist ein weltumspannendes Netzwerk an Logistikpartnern.
Stärken: individuelle Lösungen, maximale Termintreue sowie größtmögliche Flexibilität und Schnelligkeit.
Mit Hadolt I-Log sorgt ein eigenes Software-Unternehmen innerhalb der Gruppe für maßgeschneiderte Digitalisierungslösungen.
250 Mitarbeiter, rund 60 Mio. Jahresumsatz
www.hadolt-group.at