Spirit of Styria

Sichere Versorgung hat höchste Priorität

Die Landwirtschaft berührt jeden, obwohl immer mehr Menschen kaum oder gar nicht über die Land- und Forstwirtschaft Bescheid wissen. Jeder von uns ist täglich mehrfach mit der Landwirtschaft  in Verbindung – beim Frühstück, Mittag- sowie Abendessen oder beim Snack zwischendurch. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, abseits dieses doch eher oberflächlichen Kontakts die Verbindung zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung zu vertiefen – meine Hände sind weit ausgestreckt, um den Dialog weiter zu verstärken.

Wer sich etwas näher mit der steirischen Land- und Forstwirtschaft beschäftigt, erkennt, wie vielfältig die land- und forstwirtschaftliche Produktion zwischen Dachstein und Weinland ist, wie fleißig die Hände der Bäuerinnen und Bauern sind und dass unsere Bauernhöfe im internationalen Vergleich zu den kleineren zählen. Stark macht unsere Betriebe, dass sie von umsetzungsstarken Bauernfamilien geführt werden. Sie stellen Lebensmittel und Agrarprodukte höchster Qualität her – unsere Kulinarik kann sich in Europa mehr als sehen lassen. Dennoch sind die Herausforderungen der mehr als 33.000 produzierenden land- und forstwirtschaftlichen Betriebe groß. Die sich verschärfende Klimakrise trifft die Land- und Forstwirte mit ihren grimmigen Gesichtern wie Starkregen, Überschwemmungen, Hitze, Trockenheit oder Stürme massiv – in Sekundenschnelle ist die erhoffte Ernte zerstört, das notwendige Einkommen weg. Daher steht für mich eine klimafitte Land- und Forstwirtschaft im zentralen Fokus. Unsere rund 75.000 Familienarbeitskräfte sind Profis und eine starke Kraft für eine klimafitte Zukunft. Sie sind tatkräftige Umsetzer für den klimafitten Ackerbau, für die klimafitte Grünlandbewirtschaftung sowie für einen klimafitten Wald. Das alles ist notwendig, um alle Steirerinnen und Steirer sicher mit Lebensmitteln zu versorgen und die Existenzen unserer Familienbetriebe abzusichern. Beim klimafitten Ackerbau schauen die steirischen Bäuerinnen und Bauern darauf, die Böden fruchtbar zu halten, Humus aufzubauen und somit die Folgen der wiederkehrenden Starkregen abzumildern. Auf den Wiesen und Weiden säen sie neue Gräser und Pflanzenarten ein, damit Grünland saftig grün bleibt und nicht durch Trockenheit verdorrt. Das Ziel dabei: die Versorgung mit Milch und Fleisch zu sichern. Die Waldbesitzer bauen ihre Wälder um und setzen jetzt schon Bäumchen für einen klimafitten Wald, der den klimawandelbedingt häufiger auftretenden Stürmen und Borkenkäferplagen Paroli bietet. Die Land- und Forstwirtschaft ist aber auch Teil der Lösung, um die Folgen den Klimawandels zu bremsen. Mit nachwachsenden Energieträgern haben die Land- und Forstwirte einen wichtigen Hebel in der Hand, um die Energiewende noch stärker mitzugestalten und voranzutreiben. Schon jetzt beziehen 250.000 steirische Haushalte ihre Wärme aus nachwachsender Biomasse, 70.000 Haushalte werden mit Ökostrom versorgt. Mit den fünf Millionen Quadratmetern an landwirtschaftlichen Dachflächen für Photovoltaik-Anlagen schlummert ein weiteres großes Potenzial für die Sonnenstrom-Erzeugung.

Andreas Steinegger
Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark

Foto: honorarfrei, LK/Fuchs

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