Wie können Unternehmen Künstliche Intelligenz für ihr Business nutzen? Selver Softic vom Department Informationstechnologien & Wirtschaftsinformatik der FH CAMPUS 02 forscht an einer brandneuen Lösung für die KI-gestützte Optimierung von Geschäftsprozessen.
Künstliche Intelligenz (KI) wird salonfähig. Spätestens mit dem Start von ChatGPT ist KI in der Mitte der Gesellschaft angekommen. „Lange Zeit war KI vorwiegend ein Thema für Techniker, jetzt hat sie die breite Masse erreicht“, erklärt Selver Softic vom Department Informationstechnologien & Wirtschaftsinformatik der FH CAMPUS 02. „Aber es gibt nicht nur Chatbots, sondern darüber hinaus viele, weniger bekannte Möglichkeiten, Künstliche Intelligenz im Unternehmen zu nutzen und sich dadurch Wettbewerbsvorteile zu sichern – gerade für KMU-Betriebe besteht großes Potenzial“, so Softic. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er ein Programm, das es KMU erleichtern soll, KI im Betrieb anzuwenden und damit einen Mehrwert zu erzielen.“ Voraussetzung dafür ist ein gewisser Digitalisierungsgrad im Unternehmen. Ein Tool zur Erfassung der Digitalisierungsreife entwickelte Softic bereits in einem vorangegangenen Projekt. „Basierend darauf, schaut sich unsere aktuelle Lösung die unterschiedlichen Daten im Unternehmen genau an und ermittelt, welche KI-Methoden sich am besten auf diese Daten anwenden lassen, um für den Betrieb den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.“ Eine Software, die die optimal passende KI für ein Unternehmen findet. Quasi: Perfect match von KI und Company! Die Idee am Beispiel einer Bäckerei: „Die Produktionsplanung ist entscheidend für den Geschäftserfolg. Je besser die Nachfrage eingeschätzt werden kann, desto weniger Backwaren bleiben übrig“, so der IT-Experte. „Ein ideales Einsatzgebiet für KI, denn die produzierten und verkauften Mengen der Vergangenheit sind ja bekannt. Mit diesen Daten könnte eine KI prognostizieren, zu welcher Zeit bestimmte Backwaren mehr oder weniger gefragt sein werden. In der Woche X so und so viele Nusskronen mehr, in Woche Y dafür mehr Cremeschnitten“, erklärt Softic exemplarisch. „Unsere Software unterstützt jeden Betrieb individuell dabei, das für ihn optimale KI-Werkzeug zu finden. Ohne großen Zeitaufwand und ohne Spezialwissen. Es reicht die Beantwortung von ein paar Fragen – alles ganz benutzerfreundlich und automatisiert – am Ende bekommt man eine oder mehrere konkrete Methoden von unserem ‚Bot‘ vorgeschlagen. Wir sind gewissermaßen ein Chatbot für die Optimierung von Geschäftsprozessen. Ziel ist natürlich immer die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens“, so Softic über diese Anwendung aus dem Bereich AutoML, also der Automatisierung des maschinellen Lernens, mit dem Ziel, die menschliche Arbeitszeit von Data Science Prozessen zu reduzieren. Schon im nächsten Jahr, so der Forscher, werde man einen Prototyp vorstellen können. „Darüber hinaus lautet die Vision, das Produkt bis zur Marktreife zu entwickeln und gemeinsam mit Partnern KMU zugänglich zu machen“, betont Softic, der sich auch über einen internationalen Top-Erfolg freuen darf: Für das Paper „Business Process Digitalization Tracking and Monitoring“ gewann er bei der APMS 2022 in Südkorea den „Best Industrial Paper Award“. „Eine Riesenanerkennung für eine kleine Fachhochschule, die sich im Wettbewerb mit den ganz Großen behaupten kann.“
Eine Serie in Kooperation mit der FH CAMPUS 02
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Foto: Oliver Wolf