Spirit of Styria

„Zeigen, was MÖGLICH IST“

Diversität als Unternehmensziel: Karin Ronijak, Vice President „Global Public Funding“ bei der ams OSRAM Group, über die Bedeutung weiblicher Role Models, den Einfluss von Stellenausschreibungen auf weibliche Karrieren und eine geplante Großinvestition für den Standort Premstätten.

Frauen fördern, Männer fordern“, bringt es Karin Ronijak, Vice President Global Public Funding bei der ams OSRAM, auf den Punkt. Die Formel steht für den Anspruch des Unternehmens mit Sitz in Premstätten, die Diversität künftig noch stärker zu fördern und die Gleichstellung der Geschlechter weiter voranzutreiben. „Das ist auch klar in den Unternehmenszielen festgeschrieben. Wir wollen den Anteil von Frauen in Führungspositionen bis zum Jahr 2026 auf 25 % heben, derzeit sind es 22 %.“ Eng damit verknüpft ist der Anteil des technischen Personals, die häufig Managementfunktionen einnehmen. „Derzeit liegt der Anteil an Ingenieurinnen bei uns weltweit bei 21%, in unserem Headquarter in Premstätten sind es knapp 16%. Es gibt also noch Potenzial – vor allem in Österreich“, so Ronijak. Daher setzt das Unternehmen gezielte Maßnahmen, um Karrierehürden für Frauen in der Technik abzubauen. „Leider ist hierzulande Familienarbeit weitgehend noch immer Frauensache. Daher forcieren wir flexible Arbeitszeitmodelle, um vor allem Müttern die Vereinbarkeit zu erleichtern“, so die Mutter eines Sohnes. „In Österreich dominieren noch immer relativ konservative Rollenbilder. Da sind andere Länder in Europa, aber vor allem asiatische Staaten und die USA schon viel weiter.“

ams OSRAM Group
Weltweit agierender Marktführer für intelligente Sensoren und Emitter, Headquarter in Premstätten bei Graz,
Co-Headquarter in München.

Produkt- und Technologieportfolio rund um Sensorik, Beleuchtung und Visualisierung. 
Produkte von Hochleistungs-LEDs und -Lasern bis hin zu analogen Mixed-Signal- ICs und Sensoren für die Bereiche Automotive, Industrie und Medizintechnik

Rund 20.000 Mitarbeiter:Innen weltweit, davon rund 1.300 am Headquarter in Premstätten 4,8 Mrd. Euro Jahresumsatz (2022)

Karin Ronijak arbeitet seit 2019 im Unternehmen, seit 2023 in der Position als „Vice President Global Public Funding“ 

https://ams-osram.com

Umso mehr brauche es weibliche Vorbilder und Role Models, um Klischees aufzubrechen und gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben. „Dieses Vorleben brauchen wir vor allem im MINT-Bereich – daher unterstützen wir auch den ,SPIRIT-Award for Women in Science‘. Damit zeigen wir, was möglich ist. Wir können gar nicht früh genug anfangen, Kindern, speziell auch Mädchen, Technikbegeisterung zu vermitteln.“ ams OSRAM mache das ganz aktiv – mit unterschiedlichen Maßnahmen. „So laden wir immer wieder Schulklassen zu uns in den Betrieb, um die Welt der Photonics live zu erleben – zur sichtbaren Freude der Kinder.“ Ein zentraler Punkt, Karrieren von Frauen bewusst zu fördern, betrifft auch das Thema Stellenausschreibungen. „Viele Frauen sind eher abwartend und schätzen ihre Fähigkeiten in der Regel geringer ein als Männer. Entscheidend ist die Art und Weise, wie Jobausschreibungen formuliert sind. Darauf legen wir großen Wert und haben damit Einfluss darauf, ob sich Frauen animiert fühlen und sich bewerben.“

Die Bedeutung von Forschung & Entwicklung für das Unternehmen könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. „Schon aus diesem Grund sollten wir alles tun, um das ungehobene weibliche Potenzial zu nutzen“, so Ronijak. „Unsere Kombination der herausragenden CMOS-Technologie (bildgebende Sensoren) mit Filter und TSV (Through-Silicon- Via) ist einzigartig. Hier an unserem Headquarter in Premstätten setzen wir auf die Entwicklung und Produktion der nächsten Generation von fortschrittlichen optischen Lösungen für Automobil, Industrie, Medizin und Consumer. Wichtig zu wissen ist, dass Forschung und Produktion in der Halbleiterbranche untrennbar verknüpft sind. Wandert die Produktion ab, geht auch die Forschung“, mahnt Ronijak, die große Hoffnung in den European Chips Act setzt. Ein Ansuchen dazu wurde bereits gestellt. „Wir planen eine umfangreiche Investition – den Bau einer der modernsten CMOS-Fabriken Europas. Bis zu 500 Mio. Euro wollen wir hier investieren und damit direkt 250 Arbeitsplätze schaffen, weitere 1.500 würden indirekt geschaffen.“ Das Ausmaß der Investitionen bis 2030 hängt von der Unterstützung im Rahmen des European Chips Acts ab.

Foto: ams-Osram

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