Spirit of Styria

Zweite Chance für Lebensmittel

In Österreich landen pro Jahr 521.000 Tonnen Lebensmittel im Müll, das meiste in Privathaushalten. Laut WWF ist die Lebensmittelverschwendung weltweit für zehn Prozent der Treibhausgase verantwortlich. Bei SPAR steuert man aktiv gegen und erfüllt so freiwillig Umweltziele.

Über eine jahrelange Kooperation mit einem bäuerlichen Betrieb freut sich Christoph Holzer von SPAR. Übriggebliebenes Brot wird zu Tierfutter für Schweine.

Vor wenigen Jahren hat der WWF erhoben, dass alle von Jahresbeginn bis zum 26. Mai produzierten Lebensmittel im Müll landen.

Ob sie am Feld liegenbleiben, weil die Erntemaschine sie nicht aufnehmen konnte und ein manuelles Aufsammeln nicht wirtschaftlich ist, oder ob sie von den Konsumenten gekauft, aber nicht verzehrt werden: Die Naturschutzorganisation spricht von 40 Prozent aller weltweit produzierten Nahrungsmittel, die ihren Zweck nicht erfüllen konnten. Die meisten davon wurden vorher unter hohem Energieaufwand verarbeitet, gekühlt und transportiert.

KEIN GESETZ ZUR LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG
Lebensmittelverschwendung ist laut WWF für zehn Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes verantwortlich. In Österreich sind die größten Verschwender die Haushalte, die am Müllberg einen Anteil von 53 Prozent haben. Dort werden jährlich gesamt 521.000 Tonnen weggeworfen, monetär gesprochen landen damit pro Haushalt auch 800 Euro im Müll. 30 Prozent der Lebensmittelabfälle stammen aus der Landwirtschaft und aus Produktionsbetrieben, zwölf Prozent aus der Gastronomie und fünf Prozent aus dem Handel. Zwar sind in der UN-Nachhaltigkeitsagenda 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung definiert, wovon eines die Hinwendung zu verantwortungsvollen Konsum- und Produktionsmustern einfordert, eben unter anderem durch die Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Gemäß österreichischem Regierungsprogramm 2020–2024 soll es für den Lebensmitteleinzelhandel verboten werden, genusstaugliche Lebensmittel zu entsorgen. In Gesetze gegossen wurde das nicht, die Einsparung von Lebensmitteln blieben eine freundliche Empfehlung.

521.000

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Es obliegt somit den einzelnen Akteuren, Abhilfe zu schaffen oder Prozesse effizienter zu gestalten. Beim Lebensmittelhändler SPAR bewerkstelligt man das unter anderem mit genaueren Bestellungen sowie Bedientheken oder offenen Obst- und Gemüseangeboten, damit die Konsumenten nur jene Menge kaufen können, die sie verbrauchen. Eine KI basierte Bestellsoftware auf Basis Verkaufsmengendaten sorgt dafür, dass nachgefragte Mengen zum richtigen Zeitpunkt in der passenden Menge in den Märkten vorrätig sind. Für den Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Warenbestellung wurde das Unternehmen mit dem „Future of European Commerce Award 2023“ ausgezeichnet.

ZWEITE CHANCE FÜR UNVERKAUFTE LEBENSMITTEL
„Mittels IT, einem sorgsamen Umgang mit der Ware und dem Abverkauf von Lebensmitteln zu reduzierten Preisen sorgen wir dafür, dass nur rund ein Prozent der angebotenen Lebensmittel nicht verkauft werden können“, sagt Christoph Holzer, Geschäftsführer von SPAR Steiermark und Südburgenland.

Was nicht verkauft werden kann, landet etwa im „2. Chance Kisterl“, dort befinden sich Obst und Gemüse zu einem stark vergünstigten Preis. Außerdem kooperiert SPAR mit einem steirischen Bauern, welcher Altbrot und Gebäck zu Tierfutter weiterverarbeitet. Diese Zusammenarbeit besteht mittlerweile seit über zehn Jahren. SPAR kooperiert zudem mit der Abverkaufs-App „Too Good to Go“ und spendet Waren an über 200 Sozialorganisationen. Nahezu alle SPAR-Filialen in Österreich unterhalten Kooperationen mit Tafeln oder Sozialmärkten, 2023 konnten so rund 5.700 Tonnen Lebensmittel vor dem Wegwerfen gerettet werden. „Eine gesetzliche Regelung würde für uns kaum einen Unterschied machen“, sagt Christoph Holzer.

In Kooperation mit SPAR Steiermark
Foto: Krug

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