Spirit of Styria

Koffeinkick fürs Kreativquartier

Kräfte bündeln für einen neuen Leuchtturm für den Kreativ- und Start-up-Standort Graz: Hans Schaffer, Vorstandsdirektor ÖWG Wohnbau, und Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria, über die gemeinsame Vision eines Kreativquartiers am ehemaligen Hornig-Areal in der Grazer Waagner-Biro-Straße.

Das ehemalige Hornig-Areal: derzeit Festivalzentrum für den
Designmonat Graz, künftig Office-Center und Kreativ-Hub

Die Kaffeerösterei ist längst erloschen, doch der große Koffeinkick steht erst bevor – für das gesamte Areal und weit darüber hinaus. Es braut sich was zusammen am ehemaligen Hornig-Areal in der Grazer Waagner-Biro-Straße. Anfang Mai feierten hier rund tausend Designbegeisterte die Eröffnung des diesjährigen Designmonat Graz, der das Gebiet der einstigen Kaffeeproduktionsstätte nahe des Grazer Hauptbahnhofs zum zweiten Mal in Folge als Festivalzentrum nutzt – und damit als Schauplatz zahlreicher Highlights des Programms rund um das Leitthema „The New Real“. Die neue Realität für das Areal wird gerade geschrieben – und die steirische Kreativwirtschaft schreibt kräftig mit. „Wir wollen den kreativen Schwung für die Zukunft des Areals nutzen“, bestätigt Hans Schaffer, Vorstandsdirektor ÖWG Wohnbau, die die Immobilie im Jahr 2019 übernahm und das brach liegende Areal der Creative Industries Styria (CIS) seit dem Vorjahr kostenlos zur Zwischennutzung überlässt. „Damit wird das Grundstück nicht nur temporär sinnvoll genutzt, sondern die Kooperation wirkt auch identitätsstiftend für das gesamte Areal“, erklärt Schaffer. „Teile der Immobilie sollen künftig als Zentrum für die steirische Kreativwirtschaft dienen – in Form eines Kreativquartiers, das Räumlichkeiten für Start-ups, Designer und Kreative bieten soll“, erklärt Schaffer. Der konkrete Fahrplan: Das gesamte Areal mit geplanten 45.000 m2 Bruttogeschoßfläche wird in zwei Abschnitte gegliedert. Im flächenmäßig größeren Teil wird ÖWG Wohnbau ein groß dimensioniertes Büro- und Gewerbezentrum realisieren. „Geplant ist die Errichtung eines innovativen Business-Centers mit Büroflächen nach höchsten ökologischen Standards – dafür starten wir im Sommer einen Architekturwettbewerb. Für uns ein idealer Standort – einerseits durch die Nähe zum Hauptbahnhof als Verkehrsknotenpunkt und andererseits haben wir in der Nachbarschaft in den vergangenen Jahren bereits hunderte Wohnungen errichtet“, so Schaffer. Als Standort für das Kreativzentrum ist die aufgelassene Stahl-Eberhardt-Halle im nördlichen Teil des Areals vorgesehen. „Diese Halle ist dafür prädestiniert. Dabei wollen wir die bestehende Substanz erhalten und das Innere modular und flexibel auf die Bedürfnisse von Kreativen ausrichten. Für die konkrete Umsetzung werden wir die Köpfe noch rauchen lassen und gemeinsam mit Vertretern der Kreativwirtschaft am finalen Konzept arbeiten“, so Schaffer.

Gemeinsame Vision: ÖWG-Vorstandsdirektor Hans Schaffer (l.)
und CIS-Geschäftsführer Eberhard Schrempf (r.)

SCHWERPUNKT AUF MEDIEN, DESIGN UND TECHNOLOGIE
„Auch wir sehen in dem Standort seit Langem den perfekten Ort für ein Kreativquartier“, bestätigt CISGeschäftsführer Eberhard Schrempf, der auch bereits ein Grundkonzept erstellte. „Spätestens mit Start der Koralmbahn bzw. mit Finalisierung des Semmeringtunnels ist der Standort in seiner Erreichbarkeit einzigartig“, so Schrempf, der großes Potenzial für eine neue starke Achse rund um den Science-Tower und die List-Halle sieht. „Ein Kreativquartier mit Schwerpunkt auf Medien, Design und Technologie würde darüber hinaus als Leuchtturm weit über Graz hinaus strahlen und die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt in zentralen Zukunftsthemen sichern“, so Schrempf über einen Ort, an dem künftig Design, Ausbildung, Innovation, Handwerk und Start-ups synergetisch ineinandergreifen sollen. „Im Kreativquartier angesiedelt wären Werkstätten, Labors und Projekträume – der ideale Ort für die Design- und Medienstudiengänge der FH Joanneum.“ Ebenso vorgesehen: Raum für Büros und Ateliers, für FabLabs und Makerspaces, für Co-Working-Plätze für Start-ups und vieles mehr. „Kurzum: ein echter Hub für Design- und Medienkompetenz, an dem sich Wirtschaft und Kreativwirtschaft begegnen und viel Neues entstehen kann. Es liegen auch bereits mehrere Letter of Interest von potenziellen Mietern vor“, bestätigt er. Auch das Thema Handwerk und urbane Produktion spielt in den Plänen eine wichtige Rolle. „Damit würde die künftige Nutzung auch an die industrielle Geschichte der Halle anschließen“, so Schrempf, der das Beispiel des „Center Rog“ in Ljubljana als Best Practice zitiert. „Dort wurde eine ehemalige Fahrradfabrik in der Stadt in ein Zentrum für Design & Handwerk verwandelt. Andere zeigen also vor, was möglich ist, wenn man von einer Vision überzeugt ist.“

Industrieller Charme als ideale Kulisse für Design, Handwerk und Start-ups: die Stahl-Eberhardt-Halle am Areal

Das wegweisende modulare Wohnprojekt Kiubo, realisiert von ÖWG Wohnbau direkt gegenüber der Eberhardt-Halle in der Starhemberggasse

KIUBO IN DER NACHBARSCHAFT
Nationale und internationale Vorbilder inspirieren auch Hans Schaffer. „Als gelungenes Beispiel sehe ich die Tabakfabrik in Linz, die dem gesamten Start-upund Wirtschaftsstandort Linz enorme Aufmerksamkeit gebracht hat“, so Schaffer, der mit dem Projekt in der Waagner-Biro-Straße auch die Vorreiterrolle von ÖWG Wohnbau in Sachen Innovationkraft festigen möchte. In seiner 75-jährigen Geschichte kann das Unternehmen auf wegweisende Projekte zurückblicken – darunter das Rondo in Graz, Heimstätte der CIS. Ein internationales Vorzeigeprojekt, ausgezeichnet mit dem renommierten „FIABCI World Prix d‘Excellence Award“ steht sinnigerweise direkt gegenüber der Eberhardt-Halle in der Starhemberggasse: Kiubo, das weltweit erste realisierte Projekt für modularen Wohnbau, umgesetzt von Kulmer Bau. Schaffer: „Kiubo erlaubt, dass eine Wohnung mit den Bedürfnissen der Mieter mitwächst. Modulare Wohnungseinheiten lassen sich flexibel miteinander kombinieren – vergrößern oder verkleinern, oder auch in andere Städte transferieren.“ Kreativität, die buchstäblich alle Lebensbereiche durchdringt.

In Kooperation mit Creative Industries Styria
Fotos: Jorj Konstantinov, Mirjam Raneburger, ÖWG Wohnbau

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