Was haben Juwelier Weikhard, das Deutsche Rote Kreuz und die LIG gemeinsam? Professionelles Workflow-Management aus dem Haus des Grazer Start-ups Joinpoints. Mit einem neuen, prominenten Business Angel an Bord zündet Gründer Jakob Deimbacher nun die nächste Expansionsstufe seiner Softwareschmiede.
Joinpoints-Gründer Jakob Deimbacher
Dieses Kompliment von einem 250-Mio.-Euro-Mann hört jedes Start-up gerne. „Wenn ich schon zu Beginn ein Tool wie eures gehabt hätte, wäre ich noch erfolgreicher geworden“, meinte Investor Alexander Kirchgasser, dem im Vorjahr mit dem Verkauf des E-Mobilität-Spezialisten has.to.be einer der größten Exits der heimischen Start-up-Geschichte gelang. Gerichtet waren die Worte an Jakob Deimbacher und sein Start-up Joinpoints, an dem sich Kirchgasser jüngst gemeinsam mit Klaus Stenico als Business Angel beteiligte. „Mit diesen Schwergewichten und unserem bewährten Investor Maximilian Seidel an Bord haben wir die besten Voraussetzungen, um unseren Wachstumskurs fortzusetzen“, freut sich Deimbacher. „Wir haben ausreichend bewiesen, dass Joinpoints funktioniert und zählen bereits rund 1.000 Kunden im DACH-Raum.“ Jetzt gehe es darum, die Schlagzahl zu erhöhen. „Wir wollen noch schneller wachsen und uns in den nächsten Jahren verzehnfachen. Dafür sind wir auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern sowie weiteren Investoren. Das Potenzial ist da, denn der Markt ist riesig.“ Der Markt? Im Zentrum des Geschäftsmodells von Joinpoints stehen Prozesse und Abläufe. Joinpoints entwickelte eine Software für professionelles Workflow-Management und hilft, die Arbeitsabläufe im Unternehmen zu digitalisieren und zu beschleunigen. „Prozesse werden in vielen Unternehmen oft als reine Notwendigkeit gesehen, statt sie wirklich zu leben und ihr Potenzial zu nutzen. Joinpoints ist das ideale Tool, um Prozesse beherrschbar zu machen und damit die Effizienz im Unternehmen zu steigern – am Ende steht eine höhere Wettbewerbsfähigkeit“, so der Absolvent der HTL Kaindorf, der seine ersten Sporen mit der Programmierung einer großen heimischen Crowdfunding-Plattform verdiente und sich 2019 zur Gründung des Start-ups – unterstützt von Investor Maximilian Seidel (Situlus) – entschloss. „Es gab zwar Anbieter am Markt, aber keine wirklich überzeugende Lösung für KMU mit ihrer typischen Vielzahl kleiner Projekte und immer wiederkehrender Prozesse.“ Dafür bietet Joinpoints einen Pool an vorgefertigten Prozessen nach dem Baukastenprinzip in unterschiedlichen Bereichen – von Onboarding-Services über Rechnungsfreigabe-Prozesse bis zum CRM. Neu im Portfolio: 4Startups, ein Software-Paket für Unternehmensgründer. „Ein All-in-Organisations-Tool, das alles bietet, was Start-ups brauchen, um wachsen zu können“, so Deimbacher, der sich über Kunden in Österreich und Deutschland freut, darunter namhafte Unternehmen wie den Grazer Traditionsjuwelier Weikhard. Dort unterstützt Joinpoints bei der Abwicklung von Reparaturen von Uhren und Schmuck. „Die Umstellung von Zettelwirtschaft auf digitales Workflowmanagement entlastet das Personal und verbessert die Servicequalität“, so der Gründer. Messbare Effizienzsteigerungen erzielte auch die Landesimmobiliengesellschaft LIG, die Joinpoints für die Rechnungsfreigabe nutzt. „Wir konnten die Prozesse um 30 % beschleunigen – bei 13.000 Rechnungen im Jahr entspricht das 240 Arbeitstagen.“ Und schließlich nutzt auch das Deutsche Rote Kreuz die Software aus Graz. „Dort unterstützen wir dabei, hunderte Mitarbeiter in der Abwicklung von Sonder- und Krankentransporten zu koordinieren – ebenso eine Sparte mit noch riesigem Potenzial.“
Die Neo-Investoren
Alexander Kirchgasser
(M.) und Klaus Stenico mit
Jakob Deimbacher (r.)
JOINPOINTS Gegründet 2019 von Jakob Deimbacher Joinpoints entwickelte eine Workflow-Plattform für unternehmerische Prozesse. Damit werden Arbeitsabläufe im Unternehmen digitalisiert und beschleunigt. Einsatzbereiche: Management, Auftragsabwicklung, Marketing, Service und Vertrieb Produkte: Joinpoints10 (Workflow Plattform), Looply (einfache und schnelle Projektabwicklung) und 4Startups (Software-Suite für Start-ups) Investoren: Maximilian Seidel (Situlus Holding) und Teamazing sowie Alexander Kirchgasser und Klaus Stenico (jeweils growtoo) Das Unternehmen zählt rund 1.000 Kunden. Derzeit 5 Mitarbeiter www.joinpoints.net
Fotos: Marvin Kemmler
