Spirit of Styria

Perfect Match AM JOBMARKT

Mit TAILORYOUNG schufen der Grazer Thomas Leskoschek und sein Geschäftspartner Kai Mitterlechner nicht nur ein international erfolgreiches Unternehmen, sondern eine gänzlich neue Branche innerhalb des Recruitings: „Human Skills Mining“. Im SPIRIT-Cover-Interview spricht der Gründer über den Clou der neuen Methode, die zu 100% passende Kandidaten binnen weniger Tage verspricht, über die wichtigste Ressource für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und die geplante Expansion in die USA.

„Mit uns können die Kunden im Recruiting gleich
an der Ziellinie star ten“, so Thomas Leskoschek.

Irgendwann wird der Zufall so groß, dass man an ihm zweifelt. Ist es noch Zufall oder bereits ein Wink des Schicksals? So ergeht es Thomas Leskoschek im Sommer 2015. Als er zum dritten Mal – zufällig – einen ihm bekannten HR-Manager in einem Grazer Kaffeehaus trifft, der wiederholt über die Problematik klagt, an gutes Personal zu kommen, gerät Leskoschek ins Grübeln. Der Grazer hatte soeben seine langjährige Tätigkeit als Spitzenmanager bei der Styria Medien AG beendet und war motiviert, nun selbst etwas auf die Beine zu stellen und ein eigenes Unternehmen zu gründen. „Ich gebe zu, ich hatte Null Ahnung vom Recruitinggeschäft, aber die Begegnung weckte meine Neugier“, erinnert sich Leskoschek. „Ich habe angefangen zu recherchieren und mich mit bestehenden Recruiting-Tools beschäftigt.“ Seine Conclusio: Da geht noch was.

Wir garantieren nicht nur passende, sondern zu 100 % passende Kandidaten im definierten Gebiet. Die Kunden bekommen perfekte Kandidaten, die allen Kriterien entsprechen.“

THOMAS LESKOSCHEK, TAILORYOUNG

Leskoschek entwickelt die Vision einer Suchsystematik, die mehr leisten kann als die handelsüblichen Softwarelösungen. „Diese durchforsten in der Regel nur die gängigen Karriereplattformen, sozialen Medien & Co., lassen aber andere relevante Datenquellen im Internet unberücksichtigt. Warum nicht auf das gesamte Netz zugreifen?“, so Leskoschek. „Schließlich hinterlassen wir alle im Laufe unseres Lebens eine Fülle von Spuren im Internet, die für das Recruiting von Bedeutung sein können.“ Eine Idee, mit der er sich an einen Informatikspezialisten wendet, ehe er schließlich über Um wege bei einem deutschen Forschungszentrum landet – daraus entsteht ein Forschungsprojekt in Form einer Machbarkeitsstudie, die zu guter Letzt in der innovativen Systematik mündet, wie man große Datenmengen durchsuchen kann und diese miteinander verknüpft: der technologische Grundstein für eine Unternehmensgründung. Leskoschek startet TAILORYOUNG, ein Unternehmen, das datenbasierte Personalsuche mit menschlicher HR-Datenanalyse verknüpft und den Anspruch hat, das Recruiting neu zu erfinden. „Begonnen habe ich an einem kleinen Schreibtisch in meiner Wohnung“, erinnert sich der Firmenchef. Die Idee fruchtet, erste Kunden erkennen die Vorzüge der Methode, die er später „Human Skills Mining“ nennt. Bald zieht er mit seiner Firma ins Welcome-Center an den Grazer Kalvariengürtel, wo TAILORYOUNG mittlerweile 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Rund 80 internationale Topkunden wie Porsche, AMS Osram, AVL, Andritz AG oder A1 Telekom zählen heute zu den Auftraggebern. Auch über renommierte Auszeichnungen darf sich das Unternehmen freuen. In diesem Sommer wurde TAILORYOUNG sowohl mit dem „Business Award Berlin Gold“ als auch mit dem „Austria Prestige Award“ als jeweils bestes Recruiting-Unternehmen prämiert. „Eine tolle Bestätigung für unseren erfolgreichen Weg“, freut sich Thomas Leskoschek bei unserem großen SPIRIT-Cover-Interview vor Ort in seinem Büro.

TAILORYOUNG 
Gegründet 2015 von Thomas Leskoschek „Human Skills Mining“ ist ein neuer vom Gründer geschaffener Teilbereich innerhalb des Recruitings. Eine innovative Software-Lösung in Kombination mit menschlicher HR-Datenanalyse garantiert optimale Sucherergebnisse nach top-qualifizierten Kandidaten. Derzeit knapp 20 Mitarbeiter in Graz, dazu kommt ein Team in Deutschland, das die Ansprache der Kandidaten übernimmt.

Kunden (Auswahl): Porsche, AMS Osram, 
AVL, Andritz AG, A1 Telekom Austria, Legero United, Boerhinger Ingelheim, REWE, ZKW 

Das Unternehmen ist in mehr als 15 Ländern tätig.
Zuletzt sicherte sich TAILORYOUNG zwei renommierte Preise als bestes Recruitingunternehmen: den „Business Award Berlin Gold“ sowie den „Austria 
Prestige Award"

www.tailoryoung.com

„Wir finden passende Kandidatinnen in drei bis fünf Tagen“, so das Versprechen auf Ihrer Website. Eine starke Ansage in Zeiten akuten Personalmangels. Wie gelingt das?
Wir finden nicht nur passende Kandidaten, sondern zu 100 % passende. Das schaffen wir, indem wir gänzlich andere Wege gehen als herkömmliche Recruitingunternehmen. Am Markt gibt es die klassischen Personalberater auf der einen Seite und auf der anderen Seite Active-Sourcing-Software, die fast ausschließlich auf Soziale Medien zugreifen. Die dort verfügbaren Daten ergeben allerdings meist nur unvollständige oder nicht aktuelle Profile. Unsere Methode „Human Skills Mining“ geht einen entscheidenden Schritt weiter. Sie erlaubt uns, für die Suche auf eine enorme Datenmenge zuzugreifen, diese zu screenen und zu vernetzen. Auf diese Weise machen wir speziell passive Kandidaten mit unvollständigen Profilen oder fehlenden bzw. nicht auffindbaren Kontaktmöglichkeiten sichtbar.

Wie gehen Sie dabei konkret vor?
Jede Suche erfolgt in zwei Schritten. Schritt eins ist das Briefing durch den Kunden. Danach erfolgt im zweiten Schritt die Suche. Als Erstes bekommt der Kunde eine Testliste mit 10-15 Personen. Auf diese Testliste gibt uns der Kunde Feedback, welcher der Kandidaten bereits perfekt seinen Anforderungen entspricht. Danach wird die Suche weiter verfeinert, und der Kunde bekommt dann eine Liste mit Kandidaten, die alle seinem perfekten Wunschprofil entsprechen. In diesem Prozess ist aber nicht nur die Software entscheidend, sondern auch das Know-how unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die generierten Daten penibel interpretieren, auswerten und vernetzen. Die Kombination aus Mensch und Maschine macht es aus. Innerhalb weniger Tage ist es damit möglich, eine Liste von Kandidaten zu erstellen, die allesamt zu 100 % den vom Kunden geforderten Parametern entsprechen, ob Alter, Berufserfahrung, Ausbildung, Fachkenntnisse oder Sprachen – stets innerhalb des definierten Suchradius.

Woher wissen Sie, ob der Kandidat bereit ist, seinen Job zu wechseln?
Diese Frage klären wir im Anschluss: TAILORYOUNG übernimmt auch die Ansprache der ausgewählten Kandidaten und fragt diese nach ihrer Bereitschaft zu wechseln. Dafür werden sie von geschulten Spezialisten telefonisch kontaktiert. Der Kunde erhält von uns alle zwei Wochen ein Reporting mit allen angesprochenen Kandidaten ausgehändigt. Darin ist für ihn ersichtlich, was die Kandidaten wollen. Also, ob ein Kandidat Interesse hat, jetzt oder später den Job zu wechseln. Ob er einen oder mehrere Kandidaten einstellt, ist allein dem Kunden überlassen. Bezahlt wird bei uns nicht für die Vermittlung, sondern für die Suche und die Ansprache. Im Idealfall ergibt eine Suche mehrere interessierte Kandidaten für das Unternehmen. Zudem hat der Kunde die Möglichkeit, einen Kandidatenpool anzulegen, und damit auch jene, die angeben „derzeit nicht, aber vielleicht in ein paar Monaten“ Interesse zu haben, zu einem späteren Zeitpunkt selbst wieder zu kontaktieren. Unsere Methode verschafft einem Unternehmen damit einen Wissensvorsprung – und Wissen ist die Macht der Zukunft.

Wie überzeugen Sie Unternehmen von der Treffsicherheit Ihrer Suche?
Manche sind zu Beginn skeptisch. Daher kommt es immer wieder vor, dass uns Unternehmen challengen. Diese haben meist eigene Active-Sourcing-Abteilungen und sind der Meinung, damit bereits optimal ausgestattet zu sein. In solchen Fällen lassen wir es gerne auf einen Test ankommen – mit dem Resultat, dass die herkömmliche Suche der Unternehmen im Schnitt nur einen Bruchteil von den Ergebnissen erzielt, die wir zu Tage fördern. Unsere Methode funktioniert Netzwerk- und Datenbank übergreifend, damit können wir extrem große Datenmengen in kürzester Zeit screenen – die Kombination mit der händischen Aufbereitung durch unsere Spezialisten sichert unsere beiden erfolgskritischen Faktoren: Geschwindigkeit und hohe Treffsicherheit. Wir finden alle Kandidaten, die für eine Position in dem Suchgebiet in Frage kommen und im Netz auffindbar sind – natürlich immer unter Einhaltung sämtlicher Datenschutzbestimmungen. Ein Riesenvorteil unserer Methode: Viele Unternehmen wissen oft nicht, warum sich niemand für eine ausgeschrieben Stelle bewirbt. Mit uns können sie herausfinden, wie groß das theoretisch verfügbare Potenzial in einem bestimmten Gebiet ist. Eine erfolglose Suche könnte ja auch daran liegen, dass es in diesem Gebiet schlichtweg niemanden mit dem gesuchten Profil gibt. Auch das können wir bestätigen bzw. ausschließen.

Welche Positionen suchen Sie für Ihre Kunden?
Unsere typischen Kunden sind Großunternehmen, vielfach Industriebetriebe. Für diese suchen wir in der Regel qualifizierte bzw. topqualifizierte Personen – dabei decken wir die ganze Bandbreite ab, vom Angestellten bis zum Top-Experten, vom Halbleiterspezialisten aus Indien bis zum klassischen Personalverrechner in Graz. Unternehmen suchen heute alle Positionen – es gibt ja kaum noch Stellen, die einfach zu besetzen sind. Personal ist längst zur wichtigsten Ressource für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens geworden. Unternehmen können ihre Aufträge nicht mehr abwickeln, wenn ihnen Personal fehlt. Unsere Rolle ist klar: Wir brauchen kein Fachwissen über die Position, das hat der Kunde selbst. Wir sind die Spezialisten im Suchen, Finden und der Ansprache – und damit das perfekte  Bindeglied zwischen Kunden und Kandidaten.

Ausgezeichnet: TAILORYOUNG wurde in diesem Jahr mit dem „Business Award Berlin Gold“ und dem „Austria Prestige Award“ als bestes Recruitingunternehmen prämiert.

In welchen Fällen kommen die Kunden zu Ihnen?
Es können diverse Gründe sein. Etwa, weil die Anforderungen an die Position sehr speziell sind und sich unter den Bewerbern bislang nicht der Richtige befindet. Oder weil eine Stelle noch nicht offiziell ausgeschrieben werden soll, aber man trotzdem schon mal auf die Suche gehen will. Im Wesentlichen sind es zwei Hauptgründe: Wenn es besonders schnell gehen soll oder wenn ein Unternehmen über andere Wege niemanden gefunden hat. Klassisches Beispiel: Ein Unternehmen bekommt einen großen Entwicklungsauftrag und muss rasch ein Team mit  Experten zusammenstellen. Dann lohnt es sich natürlich, sich rasch einen Überblick zu verschaffen, wie viele potenzielle Kandidaten in einem gewissen Umkreis überhaupt ansprechbar sind.

Wie hoch ist die Erfolgsquote in der Ansprache?
Unser Ziel ist natürlich immer, einen oder mehrere Kandidaten mit Interesse zu finden. Bei 95 % aller Positionen ist das auch der Fall – es gelingt, zumindest einen Kandidaten namhaft zu machen, der auch  Interesse an einem Jobwechsel hat. Wobei die Wechselwilligkeit immer auch eine Momentaufnahme ist – es kann sein, dass der Kandidat im Augenblick der Ansprache verneint, aber drei Monate später kann er  bereits unglücklich und damit sehr wohl interessiert an einer Veränderung sein. Im Grunde lassen sich die Motive, warum jemand wechselt, auf zwei Faktoren  herunterbrechen: Jemand fühlt sich unwohl in der Firma oder will sich verändern bzw. verbessern.

Warum nennt sich Ihre Methode „Human Skills Mining“?
Eine berechtigte Frage – wir waren förmlich gezwungen, einen neuen Begriff zu finden, weil wir in keine der gängigen Schubladen passen. Wir sind kein Personalberater, aber auch keine typische HR-Softwarelösung. Wir repräsentieren eine eigene, neue Gattung – und weil es dieses Segment noch nicht gab, gab es auch noch keinen Begriff dafür, daher mussten wir einen kreieren. „Human Skills Mining“ trifft unsere Tätigkeit punktgenau.

„Human Skills Mining erlaubt uns, für die Personalsuche auf das gesamte Internet zuzugreifen und damit in kürzester Zeit enorme Datenmengen zu screenen.“

THOMAS LESKOSCHEK, TAILORYOUNG

In welchen internationalen Märkten sind Sie aktiv?
Wir arbeiten im DACH–Raum bzw. auch im Rest Europas, aber auch weltweit in Japan, in Indien, in den USA oder in Shanghai. Das liegt vor allem daran, dass unsere Kunden zwar im DACH-Raum sitzen, aber Niederlassungen auf der ganzen Welt haben. Für diese Kunden suchen wir dann auch in den jeweiligen Zielmärkten – das macht unsere Arbeit sehr international und abwechslungsreich. Unser großer Vorteil: Die Kunden können uns überall einsetzen – wir können weltweit suchen und in 14 Sprachen ansprechen. Damit hat ein Kunde nur einen Ansprechpartner mit derselben Qualität wie am Heimmarkt.

Die weiteren Wachstumspläne des Unternehmens?
Mit der bisherigen Entwicklung sind wir sehr zufrieden. Gestartet haben wir, Kai Mitterlechner und  ich, vor sieben Jahren in meiner Wohnung auf einem  Schreibtisch mit 110 mal 50 cm Fläche – das war mein  erstes Büro. Heute haben wir knapp 20 Mitarbeiter in Graz. Dazwischen liegt ein kontinuierliches Wachstum, das nie Selbstzweck zwar, sondern sich aus unserer erfolgreichen Tätigkeit ergab. Wir entwickeln uns ständig weiter und haben das Glück, das immer genau die richtigen Mitarbeiter im richtigen Moment zu uns finden. Wir wachsen stetig und gewinnen unsere Kunden vorwiegend durch Empfehlung. Der nächste Schritt: Wir werden im nächsten Jahr ein Büro in den USA eröffnen. Daran arbeiten wir gerade intensiv. Wir haben schon heute Kunden, für die wir in den USA tätig sind. Durch die „America first“-Politik des Landes hat man mit einer eigenen Niederlassung vor Ort klare Vorteile – diese wollen wir nützen.

Wie sehr hat sich der Fachkräftemangel in den vergangenen Jahren zugespitzt?
Ich glaube, der Druck war schon immer groß. Es war früher genauso schwer wie heute. Was sich verändert hat, sind die Ansprüche der Menschen. Mitarbeiter legen heute viel mehr Wert auf das Rundherum – auf Firmenkultur und Betriebsklima. Mit dem klassischen Obstkorb kann heute niemand mehr punkten. Entscheidend ist, ob sich die Mitarbeiter wohlfühlen – ob die Stimmung in der Firma passt und welche Entwicklungsmöglichkeiten es gibt. Generell gehen wir davon aus, dass dieser Arbeitnehmermarkt gekommen ist, um zu bleiben. Durch diese Situation, in der der Arbeitnehmer den Ton angibt, wird sich das ganze Recruiting ändern. Bislang war das Recruiting geprägt von einem klassisch administrativen Bewerbungsmanagementprozess – bei vielen Unternehmen ist das immer noch so. Aber Firmen, die erfolgreich sein wollen, müssen sich wandeln und aktive Recruitingprozesse einführen. Einfach nur „Post & Pray“, also eine Stelle ausschreiben und beten, dass sich der Richtige meldet – das funktioniert längst nicht mehr.

Was tut TAILORYOUNG für seine Mitarbeiter?
Wir bieten einen Arbeitsplatz mit Wohlfühl-Ambiente und eine Reihe von Sozialleistungen – daher haben wir auch noch nie suchen müssen. Zweimal in der Woche kommt ein Personal Trainer ins Haus. Regelmäßig können Mitarbeiter eine Massage in Anspruch nehmen, es gibt gemeinsame Teambuilding-Aktivitäten wie einen Wandertag oder Ähnliches. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Mitarbeiter Spaß haben beim Arbeiten. Natürlich gibt es auch flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten. Und jeden Montagmorgen habe ich eine „tragende Rolle“: Ich besorge das Frühstück für das gesamte Team, dann wird gemeinsam gefrühstückt und in die Woche gestartet – ein wichtiger Beitrag zum Team-Building.

Fotos: Oliver Wolf

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