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Dem digitalen Sichtbarmachen von lokalen Angeboten hat sich Gernot Tändler mit seinem Unternehmen get2e verschrieben. Mit der INNOLAB-Innovationsbegleitung entwickelte er unter anderem den RegioPotential-Kalkulator, der Potenziale für eine Region unmittelbar verdeutlicht.

Gernot Tändler will mit seinem Unternehmen get2e das Beste
zweier Welten verbinden: E-Commerce und stationären Handel.

Online-Riesen Paroli bieten, die Ressourcen einer Region oder Stadt leicht zugänglich gestalten, lokale Angebote digital sichtbar machen: Gernot Tändler will mit seinem Unternehmen get2e das Beste zweier Welten verbinden. Mit technologischen Lösungen für eine Verzahnung von E-Commerce und stationärem Handel will er mehr Wertschöpfung in die Region zurückholen, die heimischen Produzenten stärken und Menschen dafür sensibilisieren, in ihrem Umfeld einzukaufen. 14 Jahre lang war Tändler bei einem führenden Logistik-Spezialisten tätig, von dort hat er auch einen essenziellen Leitsatz mitgenommen: Mach sichtbar, was schon da ist – so schnell wird die globale Lieferkette nie werden.

Vom Pionierprojekt paradieschen.at im Heimatort St. Marein bei Graz über die Nahversorgungsplattform moakt.at in Weiz bis zur Click & Collect Station in Graz und Zukunftsprojekten in Wien und Deutschland: Der Zeitpunkt für Tändler, eingeschlagene Wege gemeinsam mit Innovationsbegleiter Jürgen Neubauer zu reflektieren, war genau richtig, sagt er. Das INNOLAB an der FH CAMPUS 02 bietet steirischen KMU unter dem Motto „Restartup“ hochprofessionelle Innovationsbegleitung, die dank WKO Steiermark und Steiermärkischer Sparkasse gänzlich kostenlos in Anspruch genommen werden kann.

ENTGANGENES ZURÜCKHOLEN
„Wie kann man eine Verhaltensänderung bei Konsumenten herbeiführen, wenn sie über viele Jahre bereits geprägt ist? Wie muss das Angebot beschaffen sein? Welches Interesse haben Bürgermeister von Gemeinden, aber auch Einkaufszentren, ein solches System zu übernehmen? Was sind Hauptmotive und Hindernisse?“ All das waren Fragestellungen, so Neubauer, die in der Innovationsbegleitung bearbeitet wurden. Ein unmittelbares Ergebnis aus dem Reflexionsprozess ist der RegioPotential-Kalkulator. Er führt mit einer Eingabe von wenigen Parametern vor Augen, welche Wertschöpfung einer Region entgeht und welchen Teil davon man potenziell zurückgewinnen kann, um in Infrastruktur und Arbeitsplätze zu investieren.

Gemeinsam wurden darüber hinaus Perspektiven dahingehend weiterentwickelt, die Positionierung des Unternehmens im Sinne von Omni-Channel als Zukunft regionaler Wertschöpfung zu schärfen und Exklusivität für das entwickelte Modell zu schaffen. Mit Erfolg: Zero Waste Austria als Initiative zur Schonung von Ressourcen hat auf seinen Social-Media-Kanälen die get2e-Lösung bereits als Beispiel eines kanalübergreifenden Einkaufserlebnisses vorgestellt. „Interessierte konnten sich für ein Beratungsgespräch bewerben“, sagt Tändler, „das System ist übrigens multilingual entwickelt und kann in jeder Region eingesetzt werden“. Ein in der Anwendung einfaches und benutzerfreundliches System für Konsumenten und Produzenten war der Anspruch.

Die INNOLAB-Innovationsbegleitung durch Jürgen Neubauer (l.) eröffnete nicht nur
neue Perspektiven, sondern initiierte auch gleich die Umsetzung eines neuen Tools.

MR. BOND UND Q
Als USP sieht Tändler vor allem eine Tatsache: „Wir leben das System. Wir betreiben es nämlich selbst.“ Im Zentrum von St. Marein bei Graz kann man 24/7 Lebensmittel im Selbstbedienungssortiment einkaufen und Haushaltswaren, Technik, Büroartikel, Mode, Kunsthandwerk und mehr aus der Umgebung online mittels Click & Collect vorbestellen und abholen. „Diese Erfahrungen im Prozess der Customer Journey sind sehr wertvoll.“

Ursprünglich war das Paradieschen als Franchise-Unternehmen gedacht, nach ersten ambivalenten Erfahrungen hat man die Marke in den Hintergrund gestellt und setzt seitdem auf die Vermarktung der Technologie: „Die Händler sind James Bond, wir sind Q.“ Als regionale Alternative zu Amazon und Co. soll das System nun weiter etabliert werden.

Die Innovationsbegleitung durch das INNOLAB hat für Tändler neue Perspektiven eröffnet: „Wir begleiten kleine und mittlere Unternehmen in unserem Leistungsangebot auf Websiteauftritte vor. Selbstcoaching ist aber schwierig, daher war die Zusammenarbeit mit Jürgen Neubauer ein Perfect Match. Es ist wertvoll, zwei Schritte zurückzugehen und Blickwinkel zu entdecken, die man auf dem Weg übersehen hat. Man erhält zudem viel Bestätigung im Tun.“ Auch Neubauer bekräftigt: „Sich Basics bewusst zu machen, ist immer wieder essenziell; get2e kommt eigentlich als digitaler Dienstleister aus dem Werbeumfeld. Die Ressourcen wurden genutzt, um ein weiteres Geschäftsmodell zu etablieren. Es zeigt: Nichts ist unmöglich, wenn man es sich nur zutraut.“

RESTART-UP FÜR UNTERNEHMEN
Das INNOLAB an der FH CAMPUS 02 begleitet steirische Klein- und Mittelunternehmen, die Innovationsimpulse für ihr Geschäftsmodell suchen, ihre Zukunft neu denken und sich erfolgreich weiterentwickeln wollen. Gemeinsam werden Chancen und Potenziale identifiziert, Ideen auf den Boden gebracht und innovative Lösungen entwickelt. Das Angebot ist für steirische KMU kostenlos. Eine Initiative der WKO Steiermark, unterstützt von der Steiermärkischen Sparkasse. www.innolab.at

OLIVER KRÖPFL
Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse

„Die Steiermärkische Sparkasse engagiert sich aus voller Überzeugung für das Thema Restart-up. Wir unterstützen die Weiterentwicklung und den Weitblick im Unternehmertum und vertrauen auf die Unternehmer:innen in unserer Region. Als verlässliche Partnerin begleiten wir den Prozess der Neuerfindung.“

JOSEF HERK
Unternehmer und Präsident der WKO Steiermark

„Mit unserer Initiative Restartup fungieren wir als wichtiger Impulsgeber für innovative Geschäftsideen in der Steiermark und stehen Unternehmen mit Rat und Tat bei ihrer Weiterentwicklung zur Seite.“

In Kooperation mit INNOLAB
Fotos: Jürgen Fuchs, Oliver Wolf, Margit Kundigraber

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