Spirit of Styria

Gemeinsam die Herausforderungen meistern

Die Holzindustrie, ein zentraler Wirtschaftsfaktor der Steiermark, sieht sich mit komplexen Herausforderungen konfrontiert, die die gesamte Wertschöpfungskette betreffen. Doch genau in dieser Vielschichtigkeit liegt auch eine große Chance, die Branche zukunftsfit zu machen.

Eine aktuell große Herausforderung ist der Rückgang am Bau, insbesondere im Wohnbau. Dieses Segment, das traditionell große Mengen an Holzprodukten nachfragt, leidet unter gestiegenen Zinsen, wirtschaftlicher Unsicherheit und regulatorischen Hürden. Der Druck auf die Branche ist immens, da nahezu jeder Teil der Wertschöpfungskette betroffen ist. Hinzu kommt, dass neue Regularien wie die EU-Holzhandelsverordnung (EUDR) oder strengere Anforderungen im Bereich ESG (Umwelt, Soziales, Governance) zusätzliche Komplexität schaffen. Gleichzeitig fordert die Digitalisierung, die durch die gesamte Branche schwappt, Flexibilität und Investitionen. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, der durch den demografischen Wandel weiter verschärft wird und viele Betriebe an ihre Grenzen bringt.

Ich sehe jedoch DIE Chance für die Holzindustrie beim Kernthema Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Doch dies bedarf einer faktenbasierten Diskussion und pragmatischer Ansätze – ideologische Debatten allein führen nicht weiter.

Setzen wir also auf Kooperation und Zusammenhalt. Die gesamte Wertschöpfungskette – von den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern über die Sägewerke bis hin zu den Verarbeitungsbetrieben – muss näher zusammenrücken. Unternehmensübergreifende Partner- schaften, die Förderung von Innovationen und eine schnellere Reaktionsfähigkeit im Wettbewerb sind Schlüsselstrategien. Ich sehe das riesige Potenzial der Branche, ihre Diversität zu erkennen und stärker zu nutzen. Kleine Familienbetriebe und Großunternehmen müssen sich nicht als Konkurrenten, sondern als komplementäre Akteure verstehen.

Nur durch diese Zusammenarbeit wird die steirische Holzindustrie nicht nur die aktuellen Herausforderungen meistern, sondern auch langfristig gestärkt aus dieser Situation hervorgehen. Meine Vision einer vernetzten und resilienten Branche soll zeigen, dass die Holzindustrie bereit ist, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen – eine Zukunft, die geprägt sein sollte von Nachhaltigkeit, Innovationskraft und gemeinschaftlichem Denken.

Josef Stoppacher
Neuer Obmann der Fachgruppe Holzindustrie der WKO Steiermark

Foto: Vera Polaschegg

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