Spirit of Styria

GRÜNE SOFTWARE für die Welt

Neue Wege: Mit seinem Schwerpunkt auf Software-Entwicklung und dem Fokus auf Forschung und Innovation stellte der Siemens-Standort Steiermark frühzeitig die Weichen, um seine Kunden bestmöglich bei der digitalen und grünen Transformation zu begleiten. Herbert Tanner, Leiter der Siemens Niederlassung in Graz und Klagenfurt, über einen Paradigmenwechsel im Konzern, neue Standards im Abfallrecycling, die Vision von Vertical Farming am Grazer Standort und wie wir künftig dank digitaler Tools den CO2-Footprint einzelner Produkte messen werden.

Ein Sakko fürs Shooting? Nein, ich trage sonst ja auch keines“, lächelt Herbert Tanner unsere fast spießig wirkende Frage souverän weg. Gelebte Authentizität. „Ärmel hoch! Wir packen‘s an!“ So hemdsärmelig und leger der Umgangston im dritten Stock des Siemens-Standorts in Graz, so fokussiert zeigt sich der Niederlassungsleiter im folgenden Interview. Glasklar skizziert der gebürtige Obersteirer – im Habitus mehr cooler Surf-Pro als Kapitän auf einem altehrwürdigen Industrie-Flaggschiff – den Wandel von Siemens in Richtung eines umfassenden Digitalisierungsspezialisten. Nicht ohne Stolz berichtet Tanner von der Positionierung der steirischen Niederlassung als wichtigen Software-Hub für den Gesamtkonzern mit klarem Fokus auf Forschung und Innovation. Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern stets verbunden mit höherer Wettbewerbsfähigkeit und mehr Nachhaltigkeit, einem zutiefst persönlichen Anliegen des Managers, wie im Zuge des Gesprächs deutlich wird. „Die Klimawende ist ein gesamtgesellschaftlicher Kraftakt, für den auch Technologieunternehmen wie Siemens ihren Beitrag leisten müssen – und das tun wir. Insbesondere am Standort Graz“, erklärt der Bergfex, der werktags auch schon mal um zwei Uhr früh zu einer Skitour aufbricht, um sich mit dem Energiekick einer frischen Naturerfahrung aufzuladen und sich anschließend mit vollem Akku den Herausforderungen der digitalen und grünen Transformation zu widmen. „Erlebnisse, die etwas Magisches an sich haben – sie machen demütig und motivieren mich, zum Erhalt der Schönheit der Welt beizutragen.“ Der Bewältigung einer persönlichen Herausforderung nähert sich der 59-Jährige mit Riesenschritten. „Mein Ziel ist es, zumindest einmal auf allen 2.000-ern der steirischen Bergwelt gewesen zu sein.“ Ein Ziel, das Marathonqualitäten erfordert. Denn es sind nicht weniger als 1.000 Berge. „665 hab ich schon. Die Marschroute stimmt also.“ So wie auch Tempo und Richtung bei der Weiterentwicklung der Siemens-Standorte Graz und Klagenfurt stimmen – wie Tanner im Interview mit „SPIRIT of Styria“ erläutert.

SIEMENS IN DER STEIERMARK – NIEDERLASSUNG GRAZ
Zwei Geschäftsbereiche: Siemens Digital Industries und Siemens Smart Infrastructure. In Summe rund 
500 Mitarbeiter, dazu rund 100 Mitarbeiter in Klagenfurt.

Siemens – ein klangvoller Name mit langer Geschichte, der viele Assoziationen weckt. In einem Satz: Wofür steht Siemens heute, wofür der Siemens-Standort in der Steiermark?
Siemens baute sein Portfolio in den vergangenen Jahren stark aus. Wir sind weiterhin ein klassischer Hardware-Hersteller, allerdings mit einem zunehmend wachsenden Softwareportfolio. Dies spielt besonders hier am Standort eine große Rolle. Damit sind wir wichtiger Impulsgeber und Innovator in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und Elektrifizierung.

Herbert Tanner
Geboren 1963 in Judenburg, Studium der Technischen Mathematik in Graz, seit 35 Jahren bei der Firma Siemens, startete als Software-Entwickler, durchlief unterschiedliche Stationen im Konzern, seit 2020 Leiter der Niederlassung Graz, zudem leitet er auch die Software-Entwicklung bei Siemens Digital Industries in Österreich

Inwiefern?
Grundsätzlich haben wir zwei Geschäftsbereiche. Der eine fokussiert sich auf sichere und energieeffiziente Gebäude bzw. Infrastrukturen, der andere auf den Bereich der digitalen Transformation der Industrie. In den beiden Bereichen beschäftigen wir hier rund 250 Mitarbeiter. Der klare Fokus dabei liegt auf der Softwareentwicklung, wo wir einen großen, steigenden Anteil beschäftigen – derzeit fast 200 Menschen. Das war nicht immer so – wir haben uns diese Position im Konzern erst hart erarbeitet. Vor zehn Jahren war dieser Bereich noch sehr überschaubar, mit rund 45 Beschäftigten. Seither gab es ein dynamisches Wachstum, auf das wir stolz sein können. Wir haben heute innerhalb des Konzerns eine weltweite Sichtbarkeit beim Th ema Software. Damit stehen wir in Graz prototypisch für den Wandel des gesamten Konzerns. Früher stand Siemens für die Fertigung von Industrieprodukten bzw. Komponenten für die Industrie, heute produzieren wir auch die Software selbst und können somit kundengerechte Lösungen anbieten.

Unsere Software-Abteilung entwickelt Produkte und Lösungen,
die weltweit in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen.
Darauf sind wir stolz!

HERBERT TANNER, SIEMENS NIEDERLASSUNGSEITER GRAZ

Welchen Beitrag leistet Siemens zur digitalen Transformation der steirischen Wirtschaft?
Unser Beitrag ist in mehrfacher Hinsicht groß. Als weltweit aufgestellter Konzern liefert Siemens Lösungen und Produkte für den Weltmarkt. Vor Ort in der Steiermark werden die Technologien für unsere Kunden maßgeschneidert adaptiert – das sichert lokale Wertschöpfung. Gleichzeitig arbeiten wir hier bei uns am Standort selbst maßgeblich an Industrieprodukten mit. Unsere Software-Abteilung entwickelt Produkte und Lösungen, die weltweit in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen – von Cybersecurity bis zur industriellen Kommunikation. Unser Vorteil ist, dass wir früh erkannt haben, dass der Trend in diese Richtung geht – daher haben wir auch im Umsetzen dieser Lösungen einen Vorsprung. Dieser kommt nun unseren Kunden zugute.

Digital Twin: Mit einem digitalen Zwilling werden Produkte und
Prozesse in der virtuellen Welt entwickelt, getestet und optimiert,
bevor sie in der realen Welt hergestellt werden.

Eine Doppel-Strategie also: Sie greifen auf globale Konzern-Lösungen für steirische Kunden zurück und entwickeln gleichzeitig globale Lösungen in der Steiermark für den Weltmarkt?
Ganz genau! Diese Kombination unterscheidet uns von vielen Mitbewerbern – ein strategischer Vorteil. Ausschlaggebend dafür ist unser Fokus auf Forschung und Innovation – wir betreiben eine Reihe von Kooperationen mit universitären Forschungseinrichtungen und Partnern aus der Industrie. Wir positionieren uns im unmittelbaren Vorfeld der Produktentwicklung und haben die Chance, das, was wir erforschen, gleich direkt in die Produkte einfließen zu lassen. Mittlerweile eine tragende Säule unseres Standorts.

Smart Infrastructure:
Schwerpunkt auf Brandschutz, Sicherheit, Gebäudeautomation, Energieeffizienz, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK) sowie Energiemanagement für sichere und energieeffiziente Gebäude und Infrastrukturen, Tunnelkompetenzzentrum, Trafostations- und Verteilerfertigung
Siemens Digital Industries:
Fokus auf digitale Transformation rund um das Konzept Digital Enterprise von Siemens. 
Schlüssel dafür ist die offene digitale Geschäftsplattform Siemens Xcelerator, auf der Akteure aus den verschiedensten Industrien zusammenkommen.

Der Fokus in der Niederlassung Graz liegt auf der Software- und Firmware-Entwicklung. Lösungen werden weltweit in industriellen Anwendungen eingesetzt. Software-Schwerpunkte: Cybersecurity, Safety, Industriealle Kommunikation (PROFINET) sowie ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft.
Die Software-Entwicklung startete 2014 mit 45 Mitarbeitern und zählt heute knapp 200 Beschäftigte, Tendenz steigend. Auch der Entwicklungsstandort in Klagenfurt wird derzeit erweitert.

Der Standort setzt auf die enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen, um Zukunftslösungen für die Industrieproduktion zu entwickeln. Forschungskooperationen (Auswahl):
Lernfabrik smartfactory@ tugraz an der TU Graz SEIZE (Secure Edge- Geräte für industrielle Zero-Trust Umgebungen) RecAIcle (Interaktion von menschlicher und maschineller Intelligenz, um Output an recycelbarem Plastikmüll von Sortieranlagen um 25 Prozent zu steigern) ReWaste F (Errichtung einer Pilotsortieranlage mit neuen offenen Standards)

Um welche Forschungsthemen geht es dabei?
Aktuell gibt es eine Reihe von Projekten zu unterschiedlichen Themen – etwa im Bereich Cybersecurity, ohnehin ein Stärkefeld der steirischen Forschungscommunity. Einerseits bringen wir Security-Themen in die Produktentwicklung mit ein und können gleichzeitig auch unsere steirischen Kunden bei deren Security-Strategien optimal unterstützen. Ebenso auf der TU Graz angesiedelt ist die Lernfabrik „smartfactory@tugraz“, wo wir uns aktiv einbringen. Dabei geht es darum, modernste Fertigungstechnologien und integrierte Prozesse zu erforschen, um eine agile und datensichere Fertigung zu ermöglichen. Eines der Themen, das wir dort beforschen, betrifft den Bereich Safety – also Arbeitnehmersicherheit. Wenn Maschinen und Mitarbeiter in einer immer dynamischeren Umgebung miteinander interagieren, braucht es dafür Sicherheitslösungen. Ein ähnliches Projekt betreiben wir gemeinsam mit der TU Graz und Mayr-Melnhof zum Thema autonomer Abtransport von geschlägertem Holz im Wald – auch dabei werden neue Anwendungen unserer Softwareentwicklung erprobt. Und nicht zuletzt gibt es Forschungsprojekte rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz – ein Thema, das nicht nur mich persönlich, sondern den gesamten Standort sehr beschäftigt.

Ein Beispiel für F&E aus dem Bereich Nachhaltigkeit?
Im Fokus steht bei uns das Thema ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft, ein zentrales Zukunftsthema. In der Steiermark haben wir sehr viel Wissen an den Universitäten und in der Industrie. Wir bringen uns hier als Spezialist für Digitalisierung und Automatisierung mit System- oder Plattformlösungen ein, unter anderem im Rahmen mehrer Forschungsprojekte – etwa an der Seite der Montanuniversität Leoben rund um das Digital Waste Research Lab gemeinsam mit Partnern aus der Recyclingindustrie wie Andritz oder Komptech. Gemeinsam haben wir die Möglichkeit, fertige Lösungen zu entwickeln – mit dem Ziel, dass diese künftig zu globalen Standards werden. Auch daran sieht man einen Paradigmenwechsel bei Siemens – statt wie in der Vergangenheit ausschließlich auf proprietäre Siemens-Lösungen zu setzen, sind wir dabei, uns zu öffnen und mit Partnern und Kunden gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern errichten wir in St. Michael in der Steiermark gerade eine weltweit einzigartige Pilotanlage im Recyclingbereich, in der man Komponenten unterschiedlicher Recyclingfirmen auf Basis eines neuen, gemeinsamen Standards effizient miteinander kombinieren kann. Auch ein zweites Forschungsprojekt von uns geht in diese Richtung. Im Projekt RecAIcle wollen wir mithilfe von KI die Menschen bei der Sortierung unterstützen bzw. die Technologie so weit entwickeln, dass es künftig möglich ist, den Abfallstrom auch im diffizilen Kunststoffbereich komplett automatisiert sortieren zu können. Das Ziel ist es, die Recyclingquote bei Kunststoffabfällen um 25 Prozent zu erhöhen.

CO2-Ausstoß bis 2030 halbieren: Siemens unterstützte die Stölzle Glasgruppe bei der Umsetzung eines Strategieplans zur Reduktion des Energieverbrauchs

Forschungsprojekt im Kunststoff-Recycling: Pilotanlage in St. Michael mit dem Ziel, die Recyclingquote von Kunststoffabfall um 25 % zu erhöhen

Inwieweit geht Digitalisierung mit Dekarbonisierung einher?
So wie unsere gesamte Gesellschaft steht auch die Industrie vor einer Zeitenwende. Dies zeigt sich nicht nur in einem stetig steigenden Kosten- und Effizienzdruck, sondern in einem radikalen Umdenken – Stichwort Klimawandel. Für eine gelingende Transformation braucht es Digitalisierung und Automatisierung – diese erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit und helfen Ressourcen zu sparen und damit den Footprint der Produktion sowie der einzelnen Produkte zu verringern. Dafür bietet Siemens ein ideales Konzept. Die Grundlage bildet die Verknüpfung der physischen mit der digitalen Welt. Heute können schon 80 Prozent aller Prozessschritte dank der Digitalisierung simuliert werden. Ein perfektes Tool dafür ist der Digital Twin, ein digitales Modell einer Anlage oder einer gesamten Fabrik. Damit können sämtliche Prozesse – lange bevor eine Anlage oder ein neues Werk errichtet wird – bereits virtuell etwa in Richtung Energieeffizienz bestmöglich optimiert werden. Ein weiteres spannendes Siemens-Tool aus diesem Bereich nennt sich „Sigreen“. Es ermöglicht, den CO2-Footprint eines einzelnen Produkts in der Fertigung genau zu bestimmen. Die Vision ist, damit eines Tages die CO2-Bilanz von Produkten weltweit transparent und vergleichbar zu machen. Noch sind viele Aktivitäten in diesem Bereich freiwillig, aber der gesetzliche Druck steigt, dass künftig auch KMUs ihren CO2-Fußabdruck bis auf Produktebene nachweisen werden müssen. Daher wollen wir unsere Kunden schon jetzt bestmöglich unterstützen, sich rechtzeitig darauf vorzubereiten. Je früher Unternehmen damit beginnen, desto größer ist später der Wettbewerbsvorteil.

Treiben die gestiegenen Energiekosten die Nachfrage nach Effizienzlösungen?
Auf jeden Fall. Wir merken es an der Nachfrage von Kundenseite und haben es zuletzt auch am Interesse an unserer Siemens Roadshow zum Thema „Mehrwert von intelligenter Gebäude-, Sicherheits- und Energietechnik“ in Graz gemerkt. Der Andrang war groß wie nie. Es gibt zahlreiche Use Cases erfolgreicher umgesetzter Projekte – so unterstützen wir die Stölzle Glasgruppe bei der Umsetzung eines Strategieplans, der vorsieht, den Energieverbrauch um 20 Prozent zu senken und den CO2-Ausstoß bis 2030 zu halbieren. Durch die Einführung eines unternehmensweiten Energiemanagement-Systems über alle Standorte konnten Messstellen miteinander verknüpft werden, einheitliche KPIs und automatisierte Berechnungen waren damit möglich. Auch bei der Energieeffizienz von Gebäuden gibt es noch viel Potenzial. So bin ich mir sicher, dass man künftig auch vor der Errichtung von Gebäuden ab einer gewissen Größe einen Digital Twin generieren wird, um das Gebäude energietechnisch zu optimieren.

Wo sehen Sie noch Hindernisse für die Industrie in ihrer digitalen und grünen Transformation?
Die Steiermark hat grundsätzlich die besten Voraussetzungen – vom Green Tech Cluster mit den vielen top-innovativen Firmen in diesem Bereich bis zu den Kompetenzen an den Universitäten. Als Hemmschuh sehe ich eher die politischen Rahmenbedingungen in Österreich. Die Politik neigt oft dazu, Technologien vorzugeben anstatt beispielsweise nur Grenzwerte vorzuschreiben und dann der Industrie den Weg zur Zielerreichung zu überlassen. So hätte ich einen Wettbewerb der Technologien und am Ende des Tages automatisch die besseren Lösungen. Meine Erwartung ist, dass der Druck aus der EU noch dramatisch zunehmen wird – und meine große Hoffnung ist auch, dass es weltweit in diese Richtung geht. Dazu gibt es ohnehin keine Alternative. Wenn die Umweltstandards weltweit steigen, ergeben sich für unsere Technologien auf den globalen Märkten unglaubliche Chancen. Gerade steirische Unternehmen beweisen seit Langem, wie sie mit grünen Technologien am Weltmarkt erfolgreich sind. Das wird künftig mehr denn je der Fall sein, und ist unsere größte Chance, langfristig Arbeitsplätze zu sichern.

SIEMENS IN ÖSTERREICH 

Rund 9.000 Beschäftigte, Umsatz 2022 rund 2,8 Milliarden Euro. 
Wesentlicher Player bei der Etablierung von industriellen Digitalisierungs-
und Automatisierungslösungen.
 
Schwerpunkte:
intelligente Infrastruktur bei Gebäuden und dezentrale Energiesysteme, 
Automatisierung und Digitalisierung in der Prozess- und Fertigungsindustrie
www.siemens.at

Teils fürchtet die Industrie bei Green-Themen um ihre Wettbewerbsfähigkeit. Zurecht?
Ich bin der Meinung, dass auch der Druck der Stakeholder in den großen Unternehmen dramatisch zunehmen wird. Auch diese erkennen zunehmend, dass es Sinn macht, in Nachhaltigkeitsthemen zu investieren – auch auf Kosten des aktuellen Gewinns. Sie sehen, dass der Gewinn von heute wenig hilft, wenn es den Konzern im Worst-Case morgen gar nicht mehr gibt – weil man es verabsäumt hat, die richtigen Maß-nahmen zu setzen. Jedes Unternehmen muss bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Da bringt es auch nichts, nur auf andere Betriebe zu zeigen – jedes Unternehmen ist gefordert, egal wie groß oder welche Branche. Dass wir in Recyclingthemen investieren, war zum Beispiel unser eigener Antrieb. Es braucht diesen Pioniergeist. Daher bin ich stolz auf Siemens, dass wir hier die Möglichkeit bekommen, solche Dinge umzusetzen und echte Zukunftsthemen zu bearbeiten. Natürlich ist auch ganz wesentlich die Politik gefordert, dort sehe ich viel Handlungsbedarf. Bessere politische Rahmenbedingungen würden die Planungssicherheit für die Betriebe erhöhen, dann würden sich die Unternehmen leichter tun, in Digitalisierung bzw. Nachhaltigkeit zu investieren.

Wie ergeht es Ihnen mit dem Fachkräftemangel?
Auch dabei helfen uns unsere Forschungs- und Innovationsthemen, da wir dadurch frühzeitig mit Studierenden in Kontakt kommen. Rund 30 Mitarbeiter in der Software-Entwicklung bei uns sind Werksstudenten und Werksstudentinnen, die nach Abschluss des Studiums häufig bleiben. Auch unser Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen wirkt für viele junge Leute zunehmend attraktiv. Von diesen kommen auch viele tolle, neue Ideen. Eine davon klingt noch etwas utopisch, hat aber einen sehr realen Hintergrund. So wollen wir künftig auch das Th ema Vertical Farming vorantreiben. Siemens betreibt dazu ein Projekt und wir in Graz evaluieren gerade die Möglichkeit, Vertical Farming, also eine klimaschonende landwirtschaftliche Produktion, bei uns am Standort zu realisieren. Die Vision: Gemüse aus eigenem Anbau für unsere Werkskantine – eine bessere lokale Referenz von Siemens könnte ich mir nicht vorstellen. Ein nachhaltiges Hightech-Projekt zum Anfassen und Verkosten – das wäre doch cool!

Fotos: OLIVER WOLF, SIEMENS

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