Spirit of Styria

Der visionäre ZUKUNFTSZEICHNER

Microsoft, SAP, Mercedes G, Magna, Knapp, Hadolt Transport und Logistik oder Graz Holding – die Kundenliste des Grazer Künstlers Reinhard Gussmagg ist lange und namhaft. Sie alle schätzen sein Talent, die individuelle Mission und Botschaft eines Unternehmens greifbar und bewegend in ausdrucksstarken Bildern zu visualisieren. Dabei versteht sich Reinhard Gussmagg nur bedingt als Künstler: Als Graphic Facilitator und Brückenbauer zwischen Wirtschaft und Kunst erschafft er durch künstlerische Visualisierungen neue, kreative Formen der Unternehmenskommunikation und unterstützt den Innovationsprozess seiner Kunden.

Zugute kommt dem ursprünglichem Techniker dessen Background als ehemaliger Top-Manager in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Business Development im In- und Ausland. Eine lehrreiche Zeit, sagt Gussmagg: „Ob bei Siemens oder später bei Global Knowledge habe ich mich viel mit Didaktik, Wissensvermittlung und digitaler Aus- und Weiterbildung beschäftigt. Was mir dabei auffiel, war, dass unterschiedliche Abteilungen teilweise eine ganz andere Sprache sprechen. Speziell in der IT wird alles abgekürzt und ist sehr kryptisch. Deshalb begann ich damit, Zeichnungen zu machen. Zuerst wiesen die Zeichnungen einen informativen Charakter auf, zeigten mir wie eine Art Schaltplan die Connections zwischen den Feldern.“ Diese Zeichnungen kamen gut an und halfen auch seinen Kollegen dabei, komplexe Themen einfach und schnell zu verstehen.

„Damit eine Vision zu
einem Bild wird, muss sie
in einem schöpferischen
Prozess demokratisch
gemeinsam mit dem
Kunden erarbeitet werden.“

REINHARD GUSSMAGG
GUSSMAGG-ART

HORIZONTERWEITERUNG DURCH NEUORIENTIERUNG
Im Jahr 2014 hing Reinhard Gussmagg seinen Managementposten an den Nagel und machte sich mit der Gründung des Unternehmens GUSSMAGG-art selbstständig. Den schlussendlichen Anstoß dazu beschreibt der Künstler so: „Als Manager saß ich bei unzähligen Terminen in der Empfangshalle von Kunden und nahm mir dort die Zeit, zu betrachten, wie der Kunde aussieht: Wie ist sein Erscheinungsbild, seine visuelle Visitenkarte? Wo ist die Konnektivität zum Unternehmen und zu dessen Werten, wo die Identität?“

Der mehrfache Familienvater gab sich damals ein halbes Jahr Zeit, „um etwas Neues zu schaffen und Aufmerksamkeit zu erregen. Das war eine harte Zeit. Gehaltstechnisch fällt man zuerst auf null. Aber es war eine Zeit voller Leidenschaft und ich wusste: Wenn ich als Künstler reüssieren will, muss ich meinen Markt verstehen. Deshalb wollte ich kein klassischer Künstler werden, da der Kunstmarkt einfach anders als ich funktioniert. So baute ich mir einen Kundenstock aus Unternehmen auf, deren Dienstleistungen, Vision und Mission ich damals noch über analoge Bilder aus Acryl auf die Leinwand brachte“, erinnert sich Gussmagg.

In seiner Vortragsreihe „Imagine“ rät Gussmagg dazu, groß zu denken

VISUELLE DIENSTLEISTUNGEN AUS EINER HAND
Im Laufe der Zeit wuchs nicht nur die Zahl der Kunden, sondern auch die Dienstleistungen, die Gussmagg anbietet. Das Portfolio ist international ausgerichtet, um auch die unterschiedlichen Kulturaspekte und Unternehmenswerte abzubilden. In seinen „Business Illustrationen“ erarbeitet Gussmagg ein einfach zu verstehendes Erklärungsmodell für Mitarbeiter und Kunden, um mithilfe eines visuellen Prototyps eine passende Bildsprache für die strategische Unternehmenskommunikation zu entwickeln. „Hier werden brennende Fragen wie, „Wer sind wir und wohin gehen wir“, geklärt“, sagt er.

Mit „Graphic Recording“ oder einem „Visual Guestbook“ hält der Künstler auch live bei Veranstaltungen die wichtigsten Aussagen oder Gästekommentare in Dokumentationen oder Stimmungsbildern fest, in denen Besucher laufend den Fortschritt des Bildes beobachten und mitwirken können, wodurch nicht zuletzt ein Showeffekt entsteht.

Auf Kundenwunsch werden auch „Animationsvideos“ in besonderem Stil und Design produziert. „Seit einigen Jahren geht der Fokus verstärkt in Richtung Digitalisierung. Einerseits betrifft das meine Kunst selbst, da ich, wenn ich digital zeichne, ein Bild schnell verändern und weiterbearbeiten kann. Andererseits ist die Digitale Transformation für die meisten meiner Kunden ein Thema, wo sich eine Organisation als Ganzes inklusive Rollenbilder und Aufgabengebiete schlagartig verändert. Deshalb reicht es schon lange nicht mehr, lediglich Bilder zu malen. Damit eine Vision in ein Bild übersetzt wird, muss sie in einem schöpferischen Prozess demokratisch gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet werden.“

DESIGN THINKING FÜHRT ZU EINHEITLICHEN BOTSCHAFTEN
Aus diesem Grund hat Reinhard Gussmagg 2017 in Kooperation mit der ehemaligen B4B Solutions GmbH (jetzt All for one Group) das Design Lab entwickelt. Kreativ-Werkstatt und Experten-Netzwerk in einem, werden im Lab innovative Workshop-Methoden wie Design Thinking angeboten. Dabei werden stets Parallelen zwischen dem kreativen Entwicklungsprozess der Gemälde und dem Innovationsprozess in Unternehmen gezogen: „Es geht darum, alltägliche Themen aus neuer Perspektive zu betrachten, lineare, alte Denkmuster aufzubrechen und spielerisch und kollaborativ mit Körper, Geist und Seele am Kern der Firma zu arbeiten. Von der strategischen Unternehmens- und Organisationsentwicklung über eine operative Prozessoptimierung. Impulse dazu gibt es auch durch inspirative Vorträge aus meiner Reihe „IMAGINE“.

Die Workshops von Reinhard Gussmagg folgen meist mehreren Phasen: „Nach einem Briefing starte ich mit der Gruppe in die Co-Creation-Phase, wo in einem oder mehreren Workshops ein inhaltliches Konzept erstellt wird“, erklärt der Zukunftszeichner. In der zweiten Phase wird das inhaltliche Grobkonzept in eine marketingtechnische Form gebracht, um als visuelles Erklärinstrument eingesetzt werden zu können. „Die meisten Menschen sind visuelle Typen und brauchen ein Bild vor sich, ansonsten bleibt viel Interpretationsspielraum, wodurch unterschiedliche Mindsets entstehen. Um ein Team jedoch einzunorden, braucht es hundertprozentige Übereinstimmung im Zielbild. Deshalb ist es meine Hauptaufgabe, durch Simplifizierung Botschaften zugänglich, die inneren Bilder nach außen hin sichtbar zu machen. Auf diese Weise entsteht ein gemeinsames Ziel, ein Kompass, eine gemeinsame Story.“

Reinhard Gussmagg als Türöffner für einheitliche
Botschaften, die von innen ins Außen treten

EMPATHIE ALS WERKZEUG
Eines der wichtigsten Tools in Reinhard Gussmaggs Werkzeugkoffer ist dabei Empathie: „Ein wichtiger Teil meiner Arbeit ist es, meinen Kunden zu verstehen. Seine Corporate Identity zu berücksichtigen, zu schauen, welcher Zeichen- und Kreationsstil zu ihm passt und Elemente aufzugreifen, die den Wiedererkennungswert des Unternehmens stärken.“

Angesprochen auf die eigene Handschrift, lässt sich der Künstler trotz Kundenvorgaben in seinem Zeichenstil nicht zu stark beeinflussen: „Es ist immer etwas Neues, Innovatives und Kreatives was ich mache, auf keinen Fall etwas Standardisiertes. Ganz im Gegenteil – ich schaffe Vielfalt. Und genau diese Vielfalt braucht es, um mit Komplexität umzugehen. Das wiederum schafft den Kundennutzen und ist wohl ein Grund dafür, warum ich beauftragt werde“, erklärt der Künstler, der seit fünf Jahren kein aktives Marketing mehr betreibt und von den Weiterempfehlungen seiner Kunden lebt. „Ein Kunde muss hochzufrieden und begeistert sein, das ist mir wichtig. Nur dann entsteht ein Dominoeffekt.“

So zu sehen etwa beim führenden IT-Dienstleister K-Businesscom im Technopark Raaba, für den Gussmagg kürzlich von digitaler Malerei in Kombination mit Acryl über Glasdruck hin zu einem acht Meter großen Wandbild unterschiedliche Techniken vereinte. „Auch das zeigt Vielfalt“, so Gussmagg, „und soll im besten Fall auch andere dazu inspirieren, ihren Horizont zu erweitern und dadurch ihre Vision für andere bildlich real werden zu lassen.“

REINHARD GUSSMAGG 
Geboren 1971 in Graz
Spezialist für visuelle Unternehmenskommunikation, Künstler, Graphic Facilitator, Graphic Recorder, visual Storyteller, Designer, Buchautor, Speaker 
1991 Sales Management bei Siemens AG im Industrievertrieb
2002 Wechsel in die IT-Branche zu e-learning Provider bit media
2005 Sales Management von Siemens Business Services
2010 Vertriebsleitung bei Global Knowledge mit Fokus auf Prozessoptimierung und Markenauftritt
2014 Gründung GUSSMAGG-art 

Fotos: Oliver Wolf

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