Spirit of Styria

DIE KRAFT der Regionen

Wie entwickeln sich die steirischen Regionen? Wo sind die Boom-Regionen, wer hat Aufholbedarf? „SPIRIT of Styria“ sprach mit Standortexperten und Vertretern aus den Regionen über Profile, Positionierungen und Potenziale – und die Chancen eines Jahrhundertprojekts.

Nicht bloß ein Stück Asphalt, sondern ein Zubringer des Wohlstands. Zumindest für Fürstenfelds Bürgermeister Franz Jost, der die jüngste Freigabe des ersten – 15 Kilometer langen – Teilstücks der Schnellstraße S7 zwischen Riegersdorf und Dobersdorf mit Euphorie quittierte. „Diese neue Anbindung an die A2 wird Betriebe in die Region locken. Meine Vision sind 1.000 Mitarbeiter, die hier künftig Arbeit finden sollen“, so der Stadtchef. Großzügige Gewerbegründe rund um die Stadt wurden daher bereits gesichert, die Platz für Betriebsansiedlungen bieten sollen. Und auch im südwestlichen Teil der Steiermark harrt man der Fertigstellung eines Infrastruktur-Großprojekts inklusive Boostwirkung auf die regionale Wirtschaft – die Koralmbahn soll 2026 in Betrieb gehen und die Region um Deutschlandsberg in ein neues Zeitalter beamen. Sowie darüber hinaus weite Teile der Steiermark. „Die Koralmbahn ist eine Jahrhundertchance für die steirischen Regionen, allen voran für jene entlang der neuen Bahnstrecke, gleichzeitig Herzstück des neuen Ballungsraums AREA SÜD“, meint Ewald Verhounig, Leiter des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung der WKO Steiermark. „Neben den süd- bzw. weststeirischen Bezirken und dem Zentralraum werden aber auch die obersteirischen Bezirke, allen voran Bruck-Mürzzuschlag, eine deutliche Standortaufwertung erfahren, da sie nach Fertigstellung des Semmeringtunnels Teil einer internationalen Schienenverkehrsachse sein werden.“ Aber auch weitere Regionen des Landes sollen auf Sicht zu den Gewinnern dieser Entwicklung zählen. „Dafür ist es aber notwendig, die Begleit- und Zubringerinfrastruktur im Schienen- und Straßenbereich auszubauen“, mahnt der Experte. „Zudem gilt es, die Regionalpolitik bundeslandübergreifend zwischen der Steiermark und Kärnten zu akkordieren. Die ersten Schritte auf landespolitischer Ebene sind bereits gesetzt worden.“

DIE REGIONEN IM VERGLEICH 
QUELLE: WIBIS STEIERMARK

Region Graz
Einwohner 2023: 460.900, Trend (2019–23) +1,0%
Unselbstständig Beschäftigte (2022): 254.500,
davon 17,3% in der Industrie (Rang 6 in Stmk)
Bruttomedianeinkommen 3.023 Euro (Rang 2 in Stmk)
Gründungsintensität 2022
(Neugründungen pro 1.000 Betriebe): 7,3

Liezen
Einwohner 2023: 79.800, Trend (2019–23) 0,0%
Unselbstständig Beschäftigte (2022): 28.700, 
davon 23,7% in der Industrie (Rang 5 in Stmk) 
Bruttomedianeinkommen 2.740 Euro (Rang 5 in Stmk) 
Gründungsintensität 2022
(Neugründungen pro 1.000 Betriebe): 5,8


Oststeiermark
Einwohner 2023: 267.700, Trend (2019–23) +0,2% 
Unselbstständig Beschäftigte (2022): 95.500, 
davon 25,8% in der Industrie (Rang 4 in Stmk) 
Bruttomedianeinkommen 2.560 Euro (Rang 6 in Stmk) 
Gründungsintensität 2022
(Neugründungen pro 1.000 Betriebe): 7,2

UNTERSCHIEDLICHES TEMPO DER ENTWICKLUNG
Wie groß sieht er die Unterschiede im Entwicklungstempo zwischen den einzelnen steirischen Regionen? „Im Langzeitvergleich sind die Unterschiede bei Beschäftigungsentwicklung und Wirtschaftsdynamik natürlich erkennbar. Wirtschaftlicher Motor in der Steiermark sind traditionell der Grazer Großraum und der industriestarke obersteirische Zentralraum“, bestätigt Verhounig eine landläufige Annahme. „Zwischen 1995 und dem Ende der 2010-er Jahre ist es jedoch gelungen, den Zentrum-Peripherie-Gegensatz zu verkleinern. Eine Entwicklung, die aufgrund der unvorteilhaften demographischen Entwicklung vor allem in der Obersteiermark nicht unbedingt zu erwarten war und für die intensiven regionalpolitischen Maßnahmen in der Steiermark spricht.“ In den vergangenen Jahren hätten sich abseits des unmittelbaren Zentralraums einige Regionen als „Boom-Bezirke“ hervorgetan: allen voran die industriell-gewerblich starken Bezirke Deutschlandsberg und Weiz. „Eine vergleichsweise geringe Dynamik weisen vor allem die Gebiete auf, die relativ weit von den regionalen und überregionalen Zentren entfernt liegen.“

Grundsätzlich sei auch eine Korrelation zwischen wirtschaftlicher und demographischer Entwicklung in einer Region beobachtbar. „Allerdings wird diese aufgrund hoher Pendlerverflechtungen deutlich abgeschwächt – zum Vorteil für die von Abwanderung betroffenen Regionen“, so Verhounig. „Daraus ergeben sich paradoxe Situationen. Trotz einer hohen Dynamik ist beispielsweise die Arbeitslosigkeit in Graz deutlich stärker ausgeprägt als in den anderen Bezirken. Die Herausforderungen für die demographisch negativ betroffenen Regionen werden künftig mit Sicherheit zunehmen. Daher gilt es, aktiv Maßnahmen zu setzen, die die Abwanderung bremsen – etwa mit der Strategie der dezentralen Konzentration.“

„Enorme Chancen durch den neuen Ballungsraum AREA SÜD“, Ewald Verhounig, Leiter des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung in der WKO Steiermark


INDUSTRIELLES BACKBONE MIT FACHKRÄFTEBEDARF
Eine Herausforderung, die Jochen Werderitsch, Geschäftsführer des Regionalmanagements Obersteiermark Ost rund um die Bezirke Leoben und Bruck-Mürzzuschlag bestätigt. „Wir sind ein extrem starker Industrie- und Wirtschaftsstandort, einer der stärksten in Österreich – mit einer Reihe von Weltmarktführern und Hidden Champions sowie einer Vielzahl innovativer KMU-Betriebe“, so Werderitsch. „Dazu kommt unsere breit aufgestellte Forschungs- und Bildungslandschaft rund um die Montanuniversität Leoben sowie eine Reihe von Kompetenzzentren, die die Technologieführerschaft unserer Betriebe, vor allem in den Bereich Stahl- und Werkstoffkompetenz, sichern. Und all dies inmitten grüner Natur – allesamt Assets, die unsere Region so einzigartig machen“, so Werderitsch. „Unsere größ- te Herausforderung liegt nun darin, den Fach- und Arbeitskräftebedarf unserer Betriebe auf Dauer zu decken.“ Zwar weisen insbesondere die Städte der Region Bevölkerungszuwächse aus – was aber auch einem gewissen Ukraine-Effekt geschuldet sei. „Was uns hilft, sind die hohen Einpendler-Raten – Arbeitskräfte pendeln aus der Region Graz ebenso wie aus Niederösterreich bzw. Wien zu uns ein. Künftig wird dieses Potenzial mit dem Semmeringbasistunnel noch größer werden.“ Gleichzeitig setzt die Region zahlreiche Initiativen, um Menschen in die Region zu holen bzw. dauerhaft zu binden. So zielt die Kampagne „Obersteierstark“ auf das Recruiting von Fach- und Arbeitskräften in Österreich ab, in Kooperation mit der Austrian Business Agency ABA sowie der steirischen Tourismus- und Standortgesellschaft STG werden aber auch Qualifizierte im Ausland adressiert. „Nicht zuletzt sind ja auch unsere namhaften Betriebe, ob voestalpine, RHI, Pankl, Knapp oder AT&S, die besten Botschafter für die Region.“ Auch von der jüngsten Initiative „Come back & create“ verspricht er sich viel – diese richtet sich insbesondere an gut ausgebildete, ursprünglich aus der Region stammende Menschen, die eine Rückkehr in die Heimat erwägen. Weitere finanziell geförderte Programme des Regionalmanagements unterstützen neuen Wohnraum und die Schaffung von Geschäfts-und Ordinationsflächen. Mit der Aktion „Gründerraum“ werden Leerstände für Unternehmen oder Ärzte mobilisiert, ähnlich die Aktion „Wohnraum 4.0“, mit deren Hilfe ungenutzte Bestandsflächen revitalisiert und in leistbaren Wohnraum für die Bevölkerung umgewandelt werden.

DIE REGIONEN IM VERGLEICH 
QUELLE: WIBIS STEIERMARK

West- und Südsteiermark
Einwohner 2023: 199.400, Trend (2019–23) +0,4%
Unselbstständig Beschäftigte (2022): 58.300, 
davon 28,9% in der Industrie (Rang 2 in Stmk)
Bruttomedianeinkommen 2.837 Euro (Rang 4 in Stmk) 
Gründungsintensität 2022
(Neugründungen pro 1.000 Betriebe): 6,5

Murau Murtal
Einwohner 2023: 99.000, Trend (2019–23) -0,2%
Unselbstständig Beschäftigte (2022): 30.500, 
davon 27,9% in der Industrie (Rang 3 in Stmk)
Bruttomedianeinkommen 2.892 Euro (Rang 3 in Stmk) 
Gründungsintensität 2022
(Neugründungen pro 1.000 Betriebe): 7,7

Obersteiermark Ost
Einwohner 2023: 158.500, Trend (2019–23) -0,1% 
Unselbstständig Beschäftigte (2022): 59.200, 
davon 34,5% in der Industrie (Rang 1 in Stmk) 
Bruttomedianeinkommen 3.233 Euro (Rang 1 in Stmk)
Gründungsintensität 2022
(Neugründungen pro 1.000 Betriebe): 6,3

IM OSTEN VIEL NEUES
Auch in der Region Oststeiermark, die die Bezirke Weiz sowie Hartberg-Fürstenfeld umfasst, herrscht Aufbruchsstimmung. „Die Oststeiermark hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vom steirischen Armenhaus zu einer dynamischen Wirtschaftsregion entwickelt“, zieht Daniela Adler, Geschäftsführerin der Regionalentwicklung Oststeiermark, zufrieden Bilanz. „Trotz der Konkurrenz des nahe gelegenen Ballungsraums Graz wächst die Bevölkerung und die Arbeitslosigkeit ist vergleichsweise niedrig – dank einer branchenmäßig breit aufgestellten Wirtschaft und einer überdurchschnittlich hohen Quote an Neugründungen“, so Adler, die das Profil der Region als „strukturell vielfältig“ bzw. „ländlich geprägt mit starken industriellen Teilräumen“ beschreibt. „Zahlreiche Betriebe unterschiedlicher Branchen sind hier angesiedelt, darunter Weltmarktführer, traditionsreiche KMU und innovative Start-ups.“ Die Verbindung aus wirtschaftlichem Erfolg und hoher Lebensqualität mache die Oststeiermark zu einem attraktiven Wirtschafts- und Lebensraum. „Der Ausbau dieser Stärke bildet auch die Grundlage für zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg – dieser wird maßgeblich über die Performance weicher Standortfaktoren entschieden. Der Fokus auf Nachhaltigkeit beim Wirtschaften und Leben macht die Region fit für die Zukunft“, betont Adler. „Beachtlich ist auch, dass sich die Oststeiermark innerhalb weniger Jahrzehnte als eine der führenden Regionen in der Metallverarbeitung etabliert hat. Insbesondere die Regionen rund um Weiz und Gleisdorf zählen mittlerweile zu den Hotspots in Österreichs Maschinenbau bzw. in der Automobilindustrie.“ Ein Fokus des Regionalmanagements ist daher der Aufbau des „Metall & Technik Cluster Oststeiermark“. In den Bereichen Metallverarbeitung, Maschinenbau, Anlagenbau inklusive Bau elektrischer Anlagen, Fahrzeugbau und Ingenieurbüros arbeiten rund 11.000 Menschen, nicht weniger als 11 Prozent aller Beschäftigten. Adler: „Unser Ziel ist es, die Vernetzung innerhalb der Betriebe in diesen Branchen voranzutreiben, um die regionale Wertschöpfung zu unterstützen und auch eine unkomplizierte Vernetzung zwischen den Akteuren dieser Betriebe zu ermöglichen.“ Weiterer Schwerpunkt: die Startup Schmiede Oststeiermark. „Sie soll Triebfeder einer starken regionalen Start-up-Szene sein, weil man in der Oststeiermark einfach gut gründen, leben und arbeiten kann.“

„Sind einer der stärksten Industrie- und Forschungsstandorte Österreichs“, Jochen Werderitsch, Geschäftsführer des Regionalmanagements Obersteiermark Ost

TEIL DER STÄRKSTEN WIRTSCHAFTSRÄUME ÖSTERREICHS
Einen ausgewogenen Mix aus Industrie und hoher Lebensqualität zeichnet auch die Region Murau Murtal aus. „Mit rund 100.000 Einwohnern präsentiert sich unsere Region als starke Lebens-, und Wirtschaftsregion. Das ausgewogene Verhältnis zwischen Leitbetrieben wie Stahl Judenburg, Zellstoff Pöls AG, IBS oder Mondi einerseits und erfolgreichen KMU andererseits sowie ein ausgewogenes Branchenverhältnis prägen die Struktur“, erklärt Landtagspräsidentin und Regionsvorsitzende Manuela Khom. „Hohe Erwerbsmöglichkeiten bei gleichzeitig moderaten Lebenserhaltungskosten sind ein wesentliches Merkmal der Region. Mit Projekten zur Stärkung der Qualifizierung wird gemeinsam mit den regionalen Unternehmen der Arbeitskräftesituation begegnet. Ein lebendiges und aufstrebendes Gründermilieu unterstreicht dies eindrucksvoll.“

Gemeinsam für ein starkes Murau Murtal: Landtagspräsidentin und Regionsvorsitzende Manuela Khom und die 2. Landtagspräsidentin und stv. Regionsvorsitzende Gabriele Kolar (r.)

Neben der Verbindung in die östliche Obersteiermark – Stichwort Mur-Mürz-Furche – sei der Wirtschaftsraum auch an die aufstrebende „AREA SÜD“ – also den Wirtschaftsraum entlang der zukünftigen Südbahnstrecke – bestens aufgestellt. „So ist die Region Teil der wohl stärksten Wirtschaftsräume Österreichs“, ergänzt die zweite Landtagspräsidentin und stellvertretende Regionsvorsitzende Gabriele Kolar. „Die Mobilitätsanbindung und deren Ausbau für alle Menschen, die hier leben und arbeiten, ist, war und bleibt von zentraler Bedeutung. Die Stärkung der Direktverbindungen von Wien über das Aichfeld nach Villach und retour ist für das Leben der Menschen in der Region genauso wesentlich wie für den wirtschaftlichen Erfolg – so auch das Bekenntnis der Landeshauptmänner.“ Besonderes Augenmerk legt die Region auch auf den Ausstieg aus fossiler Energie. Dazu finanziert die Region den Wissenstransfer zur Ausgestaltung von Energiegemeinschaften ebenso wie die Optimierung von regionalen Fernwärmenetzen. „Die Umsetzung – gemessen an der Anzahl an Kleinwasserkraftwerken oder jener an PV-Anlagen – ist österreichweit auf Top-Niveau und zeigt, dass eine Region auch herausfordernde Themen kooperativ und erfolgreich umsetzen kann“, betonen Khom und Kolar unisono.

„Aktueller Schwerpunkt liegt auf Aufbau des Metall & Technik Cluster Oststeiermark“,
Daniela Adler, Geschäftsführerin der Regionalentwicklung Oststeiermark


„ ATTRAKTIVE DEZENTRALE ZENTREN“

Wie entwickeln sich die einzelnen steirischen Regionen aus Ihrer Sicht?Insbesondere der steirische Zentralraum ist seit Jahren stark wachsend und ein wichtiger Wirtschaftsmotor der Steiermark. Um Wohlstand und Lebensqualität im gesamten Land zu sichern, legen wir seitens der Landesregierung daher einen besonderen Schwerpunkt auf die Stärkung der ländlichen Regionen. Wir haben beispielsweise mit unserer landeseigenen Breitbandinfrastrukturgesellschaft sbidi den Ausbau in „weißen Flecken“, also Gemeinden, die von privaten Anbietern nicht bedient werden, vorangetrieben. Denn leistungsstarkes Internet ist längst die Voraussetzung für erfolgreiche Regionen.

Welche weiteren Schwerpunkte setzt das Land, um die Dynamik in den Regionen zu fördern?
Neben dem Breitbandausbau forcieren wir vor allem die Orts- und Stadtkernbelebung. So unterstützen wir steirische Kommunen, die mit Hilfe der regionalen Wirtschaft für mehr Frequenz im Ortskern sorgen wollen. Gemeinsam mit einer Förderung zur Reaktivie rung von Leerständen wollen wir die Zentren wieder zu attraktiven, multifunktionalen Lebensmittelpunkten machen. Unsere neuen SFG-Standortcoaches informieren darüber hinaus die heimischen Unternehmen in allen Regionen darüber, welche Fördermöglichkeiten es für betriebliche Investitionen gibt.

Wie nutzen wir künftig die Chancen durch die Koralmbahn?
Um die enormen Chancen aus diesem Jahrhundertprojekt zu nutzen, werden wir unsere gute Zusammenarbeit mit Kärnten noch weiter intensivieren. Wir setzen dabei vor allem auf die Stärken, die unsere beiden Bundesländer auszeichnen – etwa Mikroelektronik, Green-Tech und Health-Tech, wo wir zum Teil schon jetzt in gemeinsamen Clustern zusammenarbeiten. Auch der F&E-Schwerpunkt, den wir durch gemeinsame Forschungsgesellschaften wie JOANNEUM RESEARCH oder Silicon Austria Labs bereits jetzt erfolgreich umsetzen, soll durch weitere Kooperationen unserer Universitäten und Fachhochschulen gestärkt werden.

LR BARBARA EIBINGER-MIEDL
Landesrätin für Wirtschaft und Regionen


STANDORT-COACHES ALS GEBURTSHELFER
Um Wohlstand und Lebensqualität in der gesamten Steiermark zu sichern, legt die Landesregierung einen Schwerpunkt auf die Stärkung der ländlichen Regionen (siehe Interview Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl). Auch die steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG setzt eine Reihe von Akzenten, um die Innovationskraft in den steirischen Regionen zu heben. „Wir sind in allen steirischen Regionen vor Ort aktiv und präsent, um die unternehmerische Wirtschaftskraft und Wertschöpfung zu stärken“, erklärt SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig. „Unsere zwölf Impulszentren fungieren als Technologieparks, Netzwerkknoten und Inkubatoren und schaffen damit ein hochinspirierendes, innovationsaffines Umfeld. Darüber hinaus coachen wir regionale Unternehmen und realisieren gemeinsam Innovationspotenziale.“ Eine besondere Bedeutung haben dabei die sechs Standort-Coaches der SFG, die als ,GeburtshelferInnen‘ für Innovations- und Wachstumsprojekte in ihren jeweiligen Regionen agieren. „Auf ihren persönlichen Betriebsbesuchen haben sie die gesamte Wirtschaftsförderung mit im Gepäck: Förderungs- und Finanzierungsangebote auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene, Expertise und Erfahrung in unternehmerischen Innovationsprozessen und einen direkten Kontakt zu Kooperationspartnern in Wirtschaft und Wissenschaft. So pusht die SFG die Innovationskraft im gesamten Bundesland und darüber hinaus.“

„Wir stellen den Standort mit seiner Vielfalt ins Rampenlicht“, STG-Geschäftsführer Michael Feiertag

„Eigene Standort-Coaches für regionale Innovationskraft“, SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig

DER STANDORT IM INTERNATIONALEN RAMPENLICHT
Und auch die Standortmarketinggesellschaft des Landes STG setzt Maßnahmen, die den Regionen zugute kommen. „Mit unseren neuen Maßnahmen unterstützen wir heimische Unternehmen bei der Suche nach Arbeits- und Fachkräften“, erklärt STG-Geschäftsführer Michael Feiertag. „Unternehmen bewerben auch weiterhin ihr individuelles Arbeitsplatzangebot, die STG rückt hingegen gezielt die Vorzüge der Steiermark als optimalen Lebensraum für Jung und Alt in den Mittelpunkt. Wir fokussieren uns dabei auf die Vielfalt und Attraktivität der Steiermark, die vom Norden bis in den Süden – also im ganzen Land – erlebt werden kann: wunderschöne Naturlandschaften, besondere Kultur- und Freizeitangebote, eine fantastische Kulinarik, gut ausgebaute Infrastruktur, hochwertige Bildungsangebote und starke Gesundheitseinrichtungen.“ Dazu wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket entwickelt. „So wurde ein neuer Standortfilm produziert, der nicht nur die Schönheiten des Landes, sondern auch den Standortfaktor ins Rampenlicht stellt. Zudem hat die STG mit der welcome.steiermark.com eine komplett neue Website ins Leben gerufen, die Neo-Steirerinnen und -Steirer allerhand Wissenswertes über das grünste Bundesland vermittelt. Und mit dem neuen Magazin ,Steiermark 101‘ verschafft die STG internationalen, potenziellen Arbeits- und Fachkräften einen kompakten Überblick über das Leben, Arbeiten und Wohnen in der Steiermark.“

SCHNELLES NETZ ALS BOOST-FAKTOR
Einen großen Fokus legt das Land auch auf den Ausbau der Breitbandinfrastruktur – mit der sbidi GmbH ist hier eine eigene landeseigene Gesellschaft aktiv, um speziell die steirischen Regionen fit für die Herausforderungen des Digitalzeitalters zu machen. Es gilt: Nur mit einer soliden Infrastrukturbasis kann die Wirtschaft der Steiermark wachsen. Glasfaser wird zum zusätzlichen Boost-Faktor für Unternehmen. Paradebeispiel ist das Gebiet rund um Groß St. Florian und Wettmannstätten. Das Glasfasernetz in Groß St. Florian geht in diesem Jahr in Vollbetrieb. Schon bald an Koralmbahnlinie und an Glasfaser angeschlossen, entstehen in diesem Gebiet höchst attraktive Gewerbegründe. Es wird erwartet, dass sich innovative Unternehmen hier verstärkt ansiedeln. „Ein rascher Ausbau ist für steirische Gemeinden eine der wichtigsten Investitionen für die Standortsicherheit“, bestätigt sbidi-Geschäftsführer Herbert Jöbstl. „Von uns errichtete Glasfasernetze bleiben im Besitz der öffentlichen Hand. Wir schaffen damit nachhaltige und offene Infrastruktur für die Zukunft.“

„Glasfaser wird zum Boost-Faktor für Unternehmen“,
sbidi-Geschäftsführer
Herbert Jöbstl.

Schnelle Netze
QUELLE: LAND STEIERMARK

Ultraschnelles Netz (> 100 Mbit/s) / 
Gigabitfähiges Netz (> 1.000 Mbit/s, Glasfaser oder Ähnliches), 
jeweils Abdeckung aller Haushalte in Prozent: 
Graz 86,5% / 71,3%
Liezen 75,5% / 28,2%
West- und Südsteiermark 82,9% / 44,3%
Östliche Obersteiermark 57,1% / 25%
Oststeiermark 62,3% / 22,9% 
Murau Murtal 83,7% / 55,8%

Fotos: iStock, schabetsberger, Spekner, Adobe Stock, Mag. Bernhard Bergmann, Kolar Foto, Foto Furgler, beigestellt

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