Spirit of Styria

„RESILIENZ ist erlernbar“

Mister Resilienz: Andreas Herz, Erfolgstrainer, Wirtschaftscoach, Gesundheitsunternehmer, Vizepräsident der WKO Steiermark sowie Obmann des Fachverbands der Personenberatung und -betreuung im großen Coverinterview mit „SPIRIT of Styria“ über das Wunder der Resilienz, das Ende der Lippenbekenntnisse, Prävention statt Vollkasko-Mentalität, die Zukunft der Sozialpartnerschaft und die Notwendigkeit einer starken Stimme für EPU und KMU.

Was braucht der Terminkalender von Andreas Herz? Richtig, Resilienz. Eine – kurzfristig notwendige – Teilnahme am EU-Wirtschaftsparlament in Brüssel am Vorabend hätte seine Zeitplanung beinahe zum Entgleisen gebracht. Aber eben nur beinahe. Und so betritt der gut gebuchte Managementtrainer, Unternehmer sowie Vizepräsident der WKO Steiermark mit nur wenigen Minuten Verspätung unsere Redaktionsräumlichkeiten fürs Interview – das weiße Business-Hemd fürs Shooting lässig über die Schulter gelegt. Rasche Rollenwechsel ist Herz gewohnt. Ebenso das Meistern multipler Herausforderungen. Ein Mann mit Eigenschaften. Und gewissermaßen die Antithese zum klassischen „Funktionär“. Jemand, der Funktionen nicht einfach übernimmt, sondern sie mit Leib und Seele ausfüllt. Einer, der weiß, wie kostbar die Lebenszeit ist und wie wertvoll der Dienst an der Gemeinschaft sein kann. Ein Eindruck, der sich im folgenden ausführlichen Interview verfestigt.

Erfolgreicher Resilienztrainer und Interessenvertreter
mit Leib und Seele: Andreas Herz

Krisen, Kriege, Zukunftsängste, „eine Welt aus den Fugen“ – der Bedarf an Resilienz war noch nie so groß wie heute. Sehen Sie das auch so?
HERZ: Das Herausfordernde derzeit ist die Gleichzeitigkeit multipler Krisen und die ungeheure Geschwindigkeit der Veränderungen. All das empfinden viele als belastend. Für unsere Generation ist diese Heftigkeit sicher außergewöhnlich, aber wenn wir in die Geschichte zurückblicken, gab es immer wieder Phasen dramatischer Umbrüche – unsere Großeltern mussten Kriege erleben.

Andreas Herz
Geboren 1967 in Graz Wirtschaftstrainer, Coach und Keynote-Speaker im Bereich Resilienz (HERZResilienz®Konzept) Geschäftsführender Eigentümer des Gesundheits- und Therapiezentrums Herz GmbH in Mooskirchen 

Referenzen als Trainer und Coach (Auswahl): Airbus, COOP, Deutsche Sparkassen AG, MAN, Biogena, Springer-Verlag, Raiffeisen

Vizepräsident der WKO Steiermark, Obmann des Fachverbands der Personenberatung und -betreuung in der WKO Österreich, Obmann des Verwaltungsrats der Pensionsversicherungsanstalt PVA

Werdegang:
Nach einer Lehre zum KFZ-Mechaniker und drei Jahren als Zeitsoldat Ausbildung zum Heilmasseur, danach Gründung des „Massagefachinstitutes Herz“ in Mooskirchen, aus dem später das heutige Gesundheits- und Therapiezentrum Herz GmbH (physikalische Behandlungen, Unternehmensberatung im Bereich betriebliche Gesundheitsförderung und psychosoziale Beratung) hervorging. Ausbildung zum Diplomierten Lebensberater, Master of Science in psychosoziale Beratungswissenschaften an der ARGE/SFU Wien, Diplomstudium der Buddhistischen Philosophie sowie Psychologie am Internationalen Institut seiner Heiligkeit des Dalai Lama, diverse Lehrtätigkeiten (z.B. „Uni for Life“ an der Uni Graz)

Autor mehrerer Bücher: 
„Steh auf und geh weiter – Mein Leben mit Krebs“ 
(2005 – 2010 Erkrankung an Darmkrebs sowie Hodenkrebs mit Strahlentherapie, Chemotherapie sowie zahlreichen Operationen) 
„Der Buddha als Coach – Achtsamkeit“
„Der Buddha als Coach – Resilienz 3.0“
„Resilienz2go – am Jakobsweg gewachsen“
Im Jänner 2024 erscheint sein neues Buch: 
„HERZResilienz2go – am Leben wachsen“ 

www.herzresilienz.com

Wächst unsere Resilienz mit den Anforderungen mit? Können wir Schritt halten?
HERZ: Das ist natürlich immer individuell und kommt darauf an, wie viel Grundlagen an Resilienz jemand schon aufgebaut hat. Die jetzigen Krisen zeigen uns aber deutlich, dass wir das Thema Resilienz im Auge behalten müssen – in allen Bereichen. Denn es gibt bei der Resilienz nicht nur die persönliche Ebene, sondern immer auch eine Team- und eine Organisationsebene. Derzeit sind wir auf allen drei Ebenen gefordert. Aktuelles Beispiel: die Versorgungsengpässe bei Medikamenten. Um ihnen entgegenzuwirken, hat die Politik entschieden, ein Wirkstofflager anzulegen, um besser durch den Winter zu kommen – auch das stärkt die Resilienz. In diesem Fall auf der Ebene der Gemeinschaft.

Die Überforderung nimmt zu, weil sich viele nur mehr als Passagiere von Entwicklungen sehen. Hilft Resilienz auch in diesen Fällen?
HERZ: Resilienz hilft immer – denn auch wenn man sich als Passagier empfindet, geht es letztendlich darum, wie man mit diesem Grundgefühl umgeht. Entstehen dadurch im Kopf negative Gedankenspiralen oder besitzt man die Fähigkeit, trotz allem innerlich stabil zu bleiben und das Ganze aus einer Art Außenperspektive zu betrachten? Die Lage bleibt freilich auch dann herausfordernd, ist aber weniger belastend, als wenn man sich in einen Strudel reinsaugen lässt.

Welchen Anteil haben Soziale Medien?
HERZ: Einen großen – dann sie beschleunigen den Zugang zu Bildern von Krisen bzw. Kriegsschauplätzen. Wenn man sich solche Bilder permanent anschaut, dann macht das natürlich etwas mit einem. Evolutionsbedingt sind wir zwar darauf eingestellt, mit Gefahren umzugehen, aber unser Gehirn ist nicht dafür ausgelegt, die überschießenden Reize der digitalen Welt zu verarbeiten – dazu fehlen uns die Mechanismen. Daher plädiere ich dafür, Dinge wie „Langeweile“ wieder zuzulassen. Digital Detox ist ohnehin in aller Munde, Handydiät, Auszeiten nehmen, vor allem im Alltag, z. B. einmal nur fünf Minuten den Kaffee gelassen trinken – ganz ohne Social Media. Die hohe Schlagzahl überfordert. Die Folge: Der Mensch reagiert biochemisch darauf – mit Stress.

Durch Resilienz wird man kein Übermensch, aber man trägt
eine innere Verankerung in sich, die auch in stürmischen
Zeiten Sicherheit und Zuversicht gibt.

ANDREAS HERZ, ERFOLGSTRAINER UND COACH

Die Schlüsselfrage: Kann man Resilienz lernen?
HERZ: Ein Teil mag angeboren sein bzw. frühkindlich geprägt, aber grundsätzlich kann man Resilienz lernen. Der Begriff Resilienz selbst kommt aus der Werkstoffkunde und bezeichnet die Fähigkeit eines Materials, Druck von außen aufnehmen zu können und danach wieder in seinen Urzustand zurückzukehren. Auch ein resilienter Mensch schafft es, Einflüsse von außen bis zu einem gewissen Grad auszuhalten, ohne dabei Schaden zu nehmen. Leider sehe ich, dass viele von uns in der Vollkaskogesellschaft, in der wir leben, es zunehmend verlernt haben, auch einfachste Dinge auszuhalten – wir kennen alle die Autofahrer, die dauernd die Spur wechseln und es nicht aushalten, einmal zwei Minuten im Stau zu stehen. Oder jene, die im Supermarkt an der Kasse die Nerven wegschmeißen. Ich frage mich, wenn wir nicht einmal mit diesen kleinen Alltagswidrigkeiten umgehen können, mit diesen „Daily Hassles“, wie sollen wir dann die großen Herausforderungen aushalten können? Aber grundsätzlich gilt: Ja, Resilienz kann man lernen und trainieren. Mit unterschiedlichsten Methoden – etwa Meditationen, Atem- und Achtsamkeitsübungen.

Wie haben Sie es erlernt?
HERZ: Ich habe schon früh angefangen, bei einem japanischen Zen-Meister als Schüler die Zen-Meditation zu praktizieren. 40 Minuten dazusitzen und den Geist ruhig zu halten – das bringt einen weiter. Ich mache das jetzt schon seit einigen Jahrzehnten. Jeden Tag in der Früh nach dem Aufstehen eine Dreiviertelstunde Meditieren ist für mich Morgenroutine. Dabei komme ich in den Zustand absoluter Ruhe und Stabilität. Im besonderen Maß hat mich natürlich meine Krebserkrankung geprägt, die mich gleichsam durchs Leben geschliffen hat. Fünf Jahre mit schweren Operationen, Chemo- und Strahlentherapien – da steht man entweder auf oder bleibt liegen. Und ich bin jedes Mal aufgestanden – und mit jedem Aufstehen resilienter geworden. Aber auch ohne diese Extremerfahrungen trägt jeder von uns das Potenzial in sich, Resilienz zu entwickeln. Durch Resilienz wird man kein Übermensch, aber hält das Quäntchen länger durch als andere. Man kennt sich besser und kann sich besser steuern – man trägt die innere Verankerung in sich, die in stürmischen Zeiten Sicherheit gibt sowie ein Stück weit Gelassenheit und Zuversicht. Was resiliente Menschen zudem auszeichnet, ist eine ehrlich empfundene Dankbarkeit. Wo schaut man hin? Auf das, was einem fehlt? Oder auf das, was man hat und zu schätzen weiß?

Warum hören die Menschen Ihnen zu? Was ist der Kern Ihrer „HERZResilienz“-Methode?
HERZ: Ich habe in der Zeit, als ich gegen den Krebs kämpfte, unzählige Dinge für mich ausprobiert, um mich immer wieder wie Baron Münchhausen am Schopf herauszuziehen. Denn wenn sie dir zweimal den Brustkorb und den Bauch aufschneiden und man über Jahre Chemo- und Strahlentherapien mit relativ geringen Überlebenschancen über sich ergehen lassen muss, dann braucht es die besten Tools. Daher habe ich mir weltweit viele Dinge angeschaut, ich habe in Wien Beratungswissenschaften studiert sowie beim Dalai Lama Philosophie und Psychologie. Das kennzeichnet bis heute meinen Zugang – diese Synthese aus westlich geprägtem Wissen und jahrtausendealten östlichen Lehren wie dem Buddhismus. Aus dieser Kombination habe ich mein Konzept entwickelt, das mir auch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal sichert. Was meine Inhalte ebenso auszeichnet: Alles ist auf das Wesentliche reduziert und im Alltag gut einsetzbar. Mein Angebot ähnelt einem Buffet. Jeder kann sich das raussuchen, was für ihn relevant ist.

„Wir müssen endlich
anfangen, in die
Prävention zu investieren,
und die Eigen- bzw.
Mitverantwortung
des Einzelnen
stärken.“

ANDREAS HERZ
ERFOLGSTRAINER UND COACH

Wie würden Sie Ihren Beruf beschreiben?
HERZ: Grundsätzlich sehe ich mich als klassischen Vertreter der Gesundheitswirtschaft und begleite Firmen im Bereich betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) bzw. betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) beim Installieren unterschiedlicher Maßnahmen – in Form von Schulungen, Workshops bzw. Seminaren. Zudem berate ich auch Einzelpersonen, vor allem Führungskräfte – etwa bei Burnout oder bei der Reintegration nach Krebserkrankungen. Dabei bin ich im gesamten deutschsprachigen Raum, in Österreich, Deutschland und der Schweiz, unterwegs. In der Corona-Zeit ging die Nachfrage zurück, gleichzeitig wurden dadurch digitale Medien salonfähiger – daher bin ich gerade dabei, mein Angebot zu erweitern und eine digitale Schulungsplattform aufzubauen. Zudem arbeite ich an einem sogenannten Peer-Modell, d.h., ich werde künftig Mitarbeiter im Betrieb vor Ort ausbilden, denen ich meine Techniken vermittle und die diese dann als Peers im Betrieb weitergeben.

Wie groß ist die Bereitschaft von Firmen, in BGF zu investieren?
HERZ: Das hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt, nicht zuletzt durch Corona – und es ändert sich auch mit der jüngeren Generation, die von Betrieben wie selbstverständlich erwartet, dass es BGF-Angebote gibt. Meine Wahrnehmung ist allerdings, dass die Dynamik in Deutschland und der Schweiz stärker ist als in Österreich. BGF ist längst wesentlich mehr als der berühmte Obstkorb im Büro, muss aber nicht immer nur eine klassische Dienstleistung wie eine Massage sein. Es beinhaltet genauso die Mitwirkung an der Arbeitsplatz- oder Arbeitszeitgestaltung. Darüber hinaus müssen wir gesamtgesellschaftlich viel mehr machen und endlich anfangen, verstärkt in die Prävention zu investieren. Die Lippenbekenntnisse hören wir schon lange, jetzt müssen wir ins Umsetzen kommen. Letztendlich geht es darum, die Eigenverantwortung, hierzulande noch ein kleines Pflänzchen, zu fördern. Der Einzelne sollte sich seiner Eigen- oder zumindest Mitverantwortung bewusst sein. Ich glaube schon, dass wir auch als Gesellschaft eine Verantwortung tragen, aber zumindest eine Mitverantwortung für die eigene Gesundheit hat jeder von uns. Der Fokus bei uns liegt viel zu oft auf der Reparaturmedizin. Man braucht sich nur die Anzahl der gesunden Lebensjahre eines durchschnittlichen Österreichers im Vergleich zu einem Schweden anschauen – da liegen wir um Jahre schlechter. Dazu birgt die demographische Entwicklung ein Riesenproblem: In den nächsten zehn Jahren gehen zusätzlich 750.000 Menschen in Pension. Wenn wir nicht für ein resilientes System sorgen, dann fährt das Sozialsystem unweigerlich an die Wand.

Sie sind auch Fachverbandsobmann der Personenbetreuung in der WKO, deren Mitglieder eine wichtige Säule der Altenbetreuung in Österreich bilden. Die großen Herausforderungen?
HERZ: Tatsächlich sind diese Personen – zum größten Teil Frauen aus dem EU-Ausland – unverzichtbar für die Betreuung in unserer alternden Gesellschaft. Ihre Arbeit in der 24-Stunden-Betreuung ermöglicht es, dass ältere Menschen bei uns so lange wie möglich zuhause leben können. Wir haben in der Vergangenheit viel gemacht, um die rechtliche und finanzielle Absicherung der Personenbetreuer zu verbessern. Dafür haben wir von Kammerseite unsere Serviceleistungen massiv ausgebaut und ein großes Netzwerk an Unterstützung etabliert. So können wir die Betreuerinnen in zwölf Sprachen servicieren. Momentan stehen wir vor der Herausforderung, das System so aufzustellen, dass die Frauen auch weiterhin nach Österreich kommen. Wir hatten zuletzt einen Rückgang von 7.000 Mitgliedern. Und das in einem Bereich, wo der Bedarf aufgrund der demographischen Entwicklung massiv steigt. Die Menschen kommen nur zu uns, wenn es sich für sie auszahlt – sonst gehen sie nach Deutschland oder in die Schweiz oder in andere Länder. Wir müssen dafür sorgen, dass es für diese Menschen finanziell attraktiv bleibt, zu uns zu kommen, und gleichzeitig sicherstellen, dass es sich die Familien bei uns auch leisten können – ein schwieriger Spagat.

In derselben Fachgruppe finden sich auch die Personenberater, die Berufsgruppe der Lebens- und Sozialberater, die in der Vergangenheit auch mit juristischen Mitteln um ihre Rechte kämpfte. Es gab auch eine Musterklage gegen das Land Steiermark.
HERZ: Ja, diese Klage haben wir zwar verloren, aber der jahrelange Einsatz für die Rechte der Lebens- und Sozialberater und der Kampf gegen Diskriminierung gegenüber benachbarter Berufsgruppen wie z.B. Psychologen trägt Früchte. Wir treten mit der gemeinsamen Kraft einer Interessenvertretung für die Ansprüche dieser Berufsgruppe ein – die Position der Lebensberater ist dadurch heute sicher wesentlich stärker als früher. Und es ist auch gelungen, das Image dieser Berufsgruppe mit ihren drei Fachbereichen psychologische Beratung, Ernährungsberatung und sportwissenschaftliche Beratung zu stärken. Dazu trägt auch der jüngste Erfolg bei: die neue Zugangsverordnung zum Gewerbe der Lebensberatung. Mit dieser Verordnung gelingt es, die Ausbildung und damit den Berufsstand aufzuwerten. Diese hat nun Bachelor-Niveau und ist mit 180 ECTS in das europäische ECTS-System eingegliedert. Ein großer Wurf. Damit sind wir auf Augenhöhe mit anderen Ausbildungen im psychosozialen Bereich. Jetzt gilt es, Initiativen zu setzen, die unsere Berufsgruppen als Expertinnen und Experten in diesem Bereich noch bekannter machen.

Ausbildung in westlichen und östlichen Lehren:
Andreas Herz hier mit Seiner Heiligkeit, dem Dalai Lama,
bei der Diplomüberreichung in Buddhistischer Philosophie

In Zeiten erhöhter Streikbereitschaft – braucht es mehr oder weniger Sozialpartnerschaft?
HERZ: Die Frage ist nicht mehr oder weniger – sondern was wir brauchen, ist die richtige Sozialpartnerschaft! Die derzeitigen Herausforderungen sind nicht einfach für die Betriebe, wir sehen hohe Produktionsrückgänge, stehen vor einer Rezession – aber ich bin guter Dinge, dass man trotz allem immer wieder zusammenfindet. Ein Problem wird es dann, wenn Debatten zu ideologisch und klassenkämpferisch geführt werden, wie zuletzt, dann verhärten die Fronten. Es braucht Flexibilität und die Bereitschaft, von vorgefassten Schablonen abzugehen, um zu innovativen Lösungen zu kommen.

In Hinblick auf die WKO-Wahl 2025 – warum braucht es eine Wirtschaftskammer?
HERZ: Weil gerade kleinste, kleine sowie mittelständische Betriebe eine starke Stimme brauchen, die sich für ihre Interessen einsetzt. Siehe meine Mitgliedsbetriebe, die nicht einfach bei einem Minister anklopfen können, um dieses oder jenes zu fordern – große Betriebe tun sich da leichter. Die Masse der Kleinen, ob EPU oder KMU, muss ihre Kräfte bündeln, um Durchsetzungskraft zu erzielen. Daher bin ich Interessenvertreter aus Überzeugung. Unternehmerinnen und Unternehmer sind eine klare Minderheit in der Bevölkerung. Nur wenn wir geschlossen auftreten, werden wir gehört. Und wenn man sich aktuelle Forderungen anhört, ob 32 Stunden-Woche oder Ähnliches, sieht man ja, wie wichtig eine starke Stimme der Wirtschaft ist. Denn ich halte Wünsche dieser Art für gefährlich, so verständlich sie aus Sicht des Einzelnen auch sein mögen, sie würden das Sozialsystem in Österreich massiv gefährden.

FOTOS: OLIVER WOLF, BEIGESTELLT

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