Barbara Maxonus liebt Veränderungen. In ihrem Unternehmen lebt die Geschäftsführerin von „Bäder fürs Leben“ die Leidenschaft dafür. Sie schafft Generationenbäder, koordiniert Gewerke für größere Projekte – und fokussiert sich im Innovationsprozess mit INNOLAB an der FH Campus 02 auf neue Produkte und Zielgruppen.
Man kann alles schaffen, was man sich vornimmt. Davon ist Barbara Maxonus fest überzeugt. Als junge, alleinerziehende Mutter genauso wie als Frau in einer Männerdomäne und als Unternehmerin in herausfordernden Zeiten. Was es dafür braucht: Leidenschaft für das Tun und Offenheit für Neues. „Ich liebe Veränderungen“, sagt die Geschäftsführerin von „Bäder fürs Leben“. INNOLAB-Innovationsbegleiter Christian Gumpold, der sie im Restart-up-Projekt ca. sechs Monate begleitet hat, bestätigt: „Das Mindset hat von Anfang an gestimmt. Innovationsgeist, Gestaltungswille und Optimismus waren immer spürbar.“
NEUBEGINN
Barbara Maxonus wusste schon mit 19 Jahren als alleinerziehende Mama eines kleinen Sohnes, dass sie einmal einen eigenen Betrieb führen wollte. Sie arbeitete zuerst als Verkäuferin bei einem Juwelier. Mit ihrem späteren Mann hat sie 2005, inzwischen Zweifachmama, einen Installationsbetrieb gegründet. Auf dem zweiten Bildungsweg holte sie die Ausbildungen nach – zur diplomierten Sanitärfachberaterin, im Bad- und Lichtdesign, sowie in der Baustellenkoordination. Nach zwölf Jahren gemeinsamer Unternehmensführung, sechs Jahre davon in getrennter Partnerschaft, begann sie noch einmal von vorne. Seit 2017 betreibt sie nun das Badstudio im Herzen von Liezen gemeinsam mit ihrem älteren Sohn. Sanitärausstellung, Planungsbüro und Schnittstelle für Komplettbäder sind unter einem Dach vereint. Um die gesamte Projektabwicklung aus einer Hand bieten zu können, arbeitet sie mit 14 Handwerksbetrieben in der Region – vom Fliesenleger über den Elektriker bis zum Maler – zusammen und organisiert den Terminablauf. „Das macht großen Spaß“, schwärmt die Admonterin, die als Unternehmerin des Jahres geehrt und zwei Mal zur besten Sanitärplanerin Österreichs gekürt wurde. „Es macht mich stolz, dass ich mir als Frau in einer Männerdomäne einen so guten Ruf aufgebaut habe.“
Die Expertin für Barrierefreiheit schätzt Generationenlösungen, die für die ersten Schritte von Kindern genauso gut funktionieren, wie für nicht mehr so mobile ältere Menschen.
Auch online wurden im Austausch mit INNOLAB-Innovationsbegleiter Christian Gumpold neue Produktideen, neue Zielgruppen und die Zukunft der Branche in den Fokus gerückt.
VON 0 BIS 99
„Das Bad ist ein persönlicher, intimer Bereich. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse“, unterstreicht Maxonus. Sie denkt dabei auch an die Bandbreite körperlicher Einschränkungen und sieht das Bad zudem als Ort zum Krafttanken. „Ich möchte für jede Anforderung eine Lösung bieten. Ein Bad sollte für alle zwischen 0 und 99 Jahren gut nutzbar sein.“ Daher hat sich die Obersteirerin auf Barrierefreiheit spezialisiert, erwarb Spezialwissen zu Hygienebedürfnissen von Menschen mit spezifischen Erkrankungen. „Für jemanden, der im Rollstuhl sitzt, müssen Abläufe anders funktionieren.“ Maxonus will mehr Sensibilität für das Thema schaffen, „für mich ist ein barrierefreies Bad eine Generationenlösung. Für ein Kind, das zu laufen beginnt, gibt es Stolperfallen wie für ältere Menschen.“ Abstriche im Design gäbe es keine, „ganz im Gegenteil. Und: Barrierefreie Bäder sind besonders pflegeleicht.“
Um sich zukunftsweisende Impulse zu holen, suchte sie den Kontakt zu INNOLAB – der WKO finanzierten Servicestelle an der FH Campus 02. Das Team begleitet KMU auf der Basis von maximal fünf kostenlosen Beratungstagen bei einer strukturierten Weiterentwicklung, dem sogenannten Restart-up. „Jedes Gespräch war motivierend für mich. Ich habe wertvolle Impulse erhalten, viele Marketing- und Produktinnovationen gleich umgesetzt.“ Dazu gehört ein Fitnessbad mit Ausstattungsdetails wie Infrarot zur Förderung der Durchblutung und eine Sprossenwand für Trainingseinheiten. Stärker in den Fokus gerückt ist zudem ihre Offenheit gegenüber der LGBTQIA-Community, eine entsprechende Modenschau im Badstudio ist in Planung.
EARLY ADOPTER
„Wir haben Barbara darin unterstützt, Produkte und Services noch besser zu kommunizieren, sie als Expertin für ein barrierefreies Bad zu positionieren und ihre Sensibilität für alle Zielgruppen bewusst zu machen“, sagt Christian Gumpold. Hinzu kamen die Auseinandersetzung mit KI, aber auch mit den Möglichkeiten von VR. „Als ,Early Adopter’ ist sie früh bereit für Neues. Nicht viele in der Branche sind so innovationsoffen.“ Ihre Expertise für Barrierefreiheit ist auch bei Architekten für Großprojekte gefragt, daraus soll beispielsweise eine Publikation für die Badplanung entstehen.
Mit ihrem älteren Sohn arbeitet Maxonus seit zehn Jahren zusammen, die Schwiegertochter ist ebenfalls im Betrieb tätig. „Ich denke, das Geheimnis unseres Familienunternehmens liegt darin, dass jeder seinen Aufgabenbereich hat. Man sollte jungen Menschen vertrauen. Sie wissen sehr wohl, was sie tun. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung sind wichtig. Alte Patriarchen tun sich damit oft schwer.“
RESTART-UP FÜR UNTERNEHMEN Das INNOLAB an der FH CAMPUS 02 begleitet steirische Klein- und Mittelunternehmen, die Innovationsimpulse für ihr Geschäftsmodell suchen, ihre Zukunft neu denken und sich erfolgreich weiterentwickeln wollen. Gemeinsam werden Chancen und Potenziale identifiziert, Ideen auf den Boden gebracht und innovative Lösungen entwickelt. Das Angebot ist für steirische KMU kostenlos. Eine Initiative der WKO Steiermark, unterstützt von der Steiermärkischen Sparkasse. www.innolab.at
OLIVER KRÖPFL
Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse
„Die Steiermärkische Sparkasse unterstützt das Thema Restart-up aus voller Überzeugung. Wir leisten unseren Beitrag zu Weiterentwicklung und Weitblick im Unternehmertum und glauben an die Unternehmer:innen in unserer Region. Wir sehen uns als Partnerin im Prozess des Neuerfindens und sind beeindruckt von Barbara Maxonus, ihrem Erfolg und ihrem Unternehmergeist.“
JOSEF HERK
Unternehmer und Präsident der WKO Steiermark
„Mit unserer Initiative Restart-up sind wir ein bedeutender Impulsgeber für innovative Geschäftsideen in der Steiermark. Wir sind besonders erfreut über die Teilnahme von Barbara Maxonus, einer erfolgreichen Unternehmerin und leuchtenden Vertreterin regionaler Innovationskraft.“
In Kooperation mit INNOLAB
FOTOS: OLIVER WOLF, BEIGESTELLT