Spirit of Styria

Grüne Technologien FÜR ALLE (AB-)FÄLLE

Hidden Champion der Kreislaufwirtschaft und bei erneuerbarer Energie: BDI-BioEnergy International mit Sitz in Grambach, Weltmarktführer im Anlagenbau für Biodiesel aus Abfallölen, hält mittlerweile viele Hightech-Schlüssel für eine CO2-freie Zukunft in der Hand. Mit welchen grünen Technologien das Unternehmen globale Trends setzt, welche Rolle dabei künftig das Kunststoff-Recycling spielen wird, warum Biodiesel weiterhin Zukunft hat und wie eine Tochterfirma in Hartberg zusätzlich unser Immunsystem stärkt, erklärt das Führungsduo Kurt Ternegg und Manfred Baumgartner im SPIRIT-Cover-Interview.

Sind es mehr Fette oder mehr Flaggen? Dutzende Fähnchen aus aller Herren Länder in Reih und Glied, dazu unzählige Flaschen Alt- und Pflanzenöle sowie Fette unterschiedlicher Herkunft – die Szenerie im Besprechungsraum der BDI-BioEnergy International in Grambach vermittelt Diversität in doppelter Hinsicht: Vielfalt bei den Zielmärkten und ein bunter Mix an Produkten und Technologien. Das war nicht immer so. Gerade die Technologievielfalt ist beim Weltmarktführer für Biodiesel-Anlagen aus Abfallfetten in den vergangenen Jahren massiv gewachsen. Längst reüssiert das Unternehmen nicht nur in seiner Stammdomäne, sondern ist dank breitem Know-how in unterschiedlichen Hightech-Geschäftsfeldern erfolgreich. Das Spektrum umfasst Renewable Diesel ebenso wie Biogas, Kunststoff-Upcycling, Phosphor-Recycling sowie Wasserstoffanlagen und Green Chemicals – allen Technologien gemeinsam: Sie stehen für Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energie und sind damit Schlüsseltechnologien auf dem Weg in die CO2-neutrale Zukunft. „Wir stehen heute technologisch und ökonomisch auf mehreren Standbeinen und werden unsere Diversifizierungsstrategie weiter vorantreiben“, erklärt das Führungsduo von BDI-BioEnergy International, Kurt Ternegg und Manfred Baumgartner, im großen Cover-Interview mit „SPIRIT of Styria“.

Visionär in die Zukunft: Kurt Ternegg und Manfred Baumgartner (r.),
Geschäftsführer von BDI-BioEnergy International, Pionier in der
Kreislaufwirtschaft und Weltmarktführer bei Biodieselanlagen

Klimaneutralität lautet das große Ziel in Europa. Welchen Beitrag kann BDI-BioEnergy International dazu leisten?
BAUMGARTNER: Wir verfügen über eine Reihe von Technologien, die schon heute einen großen und wichtigen Beitrag leisten – und künftig noch viel mehr. Das Unternehmen ist Vorreiter und Marktführer in der Produktion von Biodiesel aus erneuerbaren Rohstoffen wie Abfallöle oder -fette. Wir haben in den vergangenen Jahren rund 60 Anlagen weltweit errichtet. Biodiesel ist bis heute ein zentrales Geschäftsfeld, aber längst nicht mehr das einzige. Immer bedeutender ist etwa die Sparte PreTreatment für die Erzeugung von Renewable Diesel. Dabei werden dieselben Rohstoffe, also Abfallöle und -fette, so aufgereinigt, damit sie in Raffinerien zu Treibstoffen – Renewable Diesel – weiterverarbeitet werden können. Daraus entsteht etwa der Kerosin-Ersatz SAF (Sustainable Aviation Fuel), der künftig eine Schlüsselrolle in der Ökologisierung der Luftfahrt spielen wird.

BDI-BioEnergy International
Gegründet 1996, Sitz in Raaba-Grambach Marktführer im Anlagenbau für erneuerbare Energie und Komplettanbieter für Green-Tech-Solutions.
Technologie- und Weltmarktführer im Bau von Anlagen zur Produktion von Biodiesel aus Abfallölen und -fetten. Erste Anlage entstand vor mehr als 30 Jahren in Mureck, seither wurden rund 60 Anlagen weltweit errichtet.
Das patentierte BDI Multi-Feedstock-Verfahren sowie die RepCATTechnologie garantieren ein umweltschonendes Verfahren. Damit kann eine große Bandbreite an Abfallölen und -fetten aus Industrie und Gewerbe verarbeitet werden. BDI ist auf vier Kontinenten tätig und hat bereits Projekte in Europa, den USA, Australien, Neuseeland, Indonesien sowie in Hongkong realisiert.

Aktuelle Geschäftsfelder und Services:
Biofuels (Biodiesel und Renewable Diesel, z.B. als Kerosin-Ersatz SAF), Biogas, Kunststoff-Recycling (SynCycle) sowie GreenTech Solutions, wo BDI als Umsetzungspartner in der Industrialisierung von Technologien agiert (Phosphor-Recycling, Wasserstoffanlagen und Green Chemicals)

Drei Biodieselanlagen wurden 2022 finalisiert: in Bakersfield (Kalifornien), Komárom (Ungarn) und Gent (Belgien). 
Letztere war die größte Abfallölanlage bisher mit 115.000 Tonnen pro Jahr. 

Komplettanbieter mit holistischer Wertschöpfungskette („develop.design.build“): 
von Auftragsforschung über Prozessentwicklung und Anlagenplanung, Projektmanagement, Bau, Inbetriebnahme, Anlagenbetrieb bis hin zu Customer Service

Eigene F&E-Abteilung mit Labors & Technikumshalle (für Versuche und Scale-up im Pilotmaßstab), über 320 Patentanmeldungen

Größter Auftrag in der Firmengeschichte:
die Errichtung einer hochmodernen Biodieselanlage für den US-Konzern Cargill in Gent (Belgien) mit einer Kapazität von 115.000 Tonnen Biodiesel

Fokus auf Forschung & Entwicklung:
Eigene Labore und eine Technikumshalle stehen bei BDI zur Verfügung.

Wie hoch sind dabei die CO2-Einsparungen?
TERNEGG: Beim klassischen Biodiesel sind die CO2-Emissionen in der Produktion um bis zu 88 % geringer als beim fossilen Diesel. Bei Renewable Diesel ist die CO2-Einsparung durch den höheren Energieeinsatz nicht ganz so hoch, aber auch hier sind die Einsparungen signifikant, sodass auch dieser Biofuel einen wichtigen Beitrag für die Erreichung der Klimaziele leisten wird.

Die EU will Verbrennungskraftmotoren bis 2035 ein Ende setzen. Wie nachhaltig ist Biodiesel im Verkehrsbereich?
BAUMGARTNER: Derzeit werden in Österreich bzw. in der EU sieben Prozent Biodiesel beigemischt, 15 oder 20 Prozent wären aber möglich. Und aus unserer Sicht auch ökologisch sinnvoll. Die Höhe der Beimischung variiert von Land zu Land. In den USA sind es 20 %. Malaysia und Indonesien erhöhen den Anteil gerade von 20 % auf 30 %, auch in anderen Ländern gibt es Bestrebungen, den Anteil zu erhöhen. Diesel im Pkw-Bereich ist in Europa zwar rückläufig, aber im Transportbereich bei Lkw steigen die Mengen.

Unser klares Ziel ist es, das Unternehmen strategisch auf
mehrere Beine zu stellen.

KURT TERNEGG, CEO BDI-HOLDING UND BDI-BIOENERGY INTERNATIONAL

TERNEGG: Es gibt viele Einsatzbereiche, etwa bei landwirtschaftlichen Maschinen und im Bereich Schwer- und Sondermaschinen sowie dem Schiffsverkehr. Die Anwendungsbereiche für Biodiesel werden uns auf absehbare Zeit nicht ausgehen. Daher gehen wir künftig von keiner sinkenden Nachfrage aus.

Warum spielt Biodiesel in der grünen Transformation der EU eine untergeordnete Rolle?
BAUMGARTNER: Eine gute Frage, auch wir sind darüber verwundert und verstehen nicht, dass die österreichische bzw. europäische Umweltpolitik Biodiesel nicht als grüne Technologie betrachtet. Es ist fachlich nicht zu begründen. Schließlich ist Biodiesel eine bestehende und bewährte Technologie, mit der wir sofort einen Impact haben, ohne dass wir das Rad neu erfinden müssten – oder erst teure Infrastrukturen wie beim Wasserstoff schaffen müssen. Es gibt Millionen Verbrennungskraftmotoren, die nicht von heute auf morgen durch E-Mobilität ersetzt werden können – und wir haben mit Biodiesel einen grünen Treibstoff mit einem geringen ökologischen Fußabdruck zur Verfügung. Daher spricht alles dafür, Biodiesel nicht zu vernachlässigen. Denn wir werden für die grüne Transformation alle Technologien benötigen. Daher würde ich mir wünschen, dass die Politik ihre einseitige Fokussierung auf E-Mobilität hinterfragt und auch anderen Technologien, die einen großen Beitrag leisten, mehr Augenmerk schenkt. Das wäre extrem wichtig für unsere Klimaziele.

Gibt es ausreichende Rohstoffe für die Biodieselproduktion?
BAUMGARTNER: Das Match um die Rohstoffe für die beiden Verwertungswege Renewable Diesel und Biodiesel wird zunehmen. Die Rohstoffverfügbarkeit ist ein limitierender Faktor – aber auch in diesem Bereich sind noch längst nicht alle Potenziale gehoben. Weder in Deutschland noch in Österreich gibt es etwa flächendeckende Altspeiseöl-Sammelsysteme für Haushalte – anders als in der Gastronomie. Im Biodiesel-Bereich setzen wir derzeit stark auf Retrofit – also auf die Modernisierung von Bestandsanlagen. Wir machen diese effizienter oder rüsten sie von Pflanzen- auf Abfallöle um.

Für die grüne Transformation wird die EU alle Technologien benötigen – auch Biodiesel.

MANFRED BAUMGARTNER, CEO BDI-BIOENERGY INTERNATIONAL

TERNEGG: Derzeit bringen wir in Deutschland zwei Biodiesel-Anlagen des US-Konzerns Chevron auf das neueste Level, um künftig Biodiesel mit höchster CO2-Einsparung auch aus minderwertigsten Abfallstoffen produzieren zu können. Wir haben 2022 in Kalifornien, in Ungarn und in Belgien drei große Anlagen fertiggestellt. Unsere Märkte sehen wir auch künftig weltweit – mit Fokus auf Europa und Amerika.

Wo werden künftig die Schwerpunkte des Unternehmens liegen?
TERNEGG: Unser klares Ziel ist es, das Unternehmen strategisch auf mehrere Beine zu stellen. Diese Standbeine sind neben Biofuels vor allem die Bereiche Biogas, Kunststoff-Recycling sowie GreenTech-Solutions, eine Sparte, in der wir als Entwicklungsdienstleister agieren und unsere Auftraggeber dabei unterstützen, deren Technologien vom Labormaßstab in die Industrialisierung zu bringen. Mit SynCycle haben wir auch bereits ein eigenes revolutionäres Projekt zur Industriereife gebracht. Die Technologie ist spezialisiert auf die Veredelung von Plastikabfällen – eine Kooperation mit unserem Partner NGE.

Was ist das Revolutionäre daran?
BAUMGARTNER: Mit SynCycle haben wir eine Technologie zur Aufwertung von Kunststoffabfällen entwickelt, die sonst nur noch verbrannt oder deponiert werden könnten. Dabei wird der Plastikabfall, vor allem Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP), in Monomere zerlegt – das Plastik wird also depolymerisiert. Daraus entsteht Pyrolyseöl, das dann als Ausgangsstoff für die Kunststoffindustrie dient oder in einer Raffinerie zu Treibstoff verarbeitet werden kann – ein perfekter Kreislauf. Eine Demoanlage betreiben wir gemeinsam mit unseren Partnern in Kühnsdorf in Kärnten.

Die BDI-Gruppe umfasst neben der BDI-BioEnergy International auch die BDIBioLife Science. Im Ökopark Hartberg wird aus der Alge Haematococcus pluvialis der Wirkstoff Astaxanhin hergestellt und an die Nahrungsergänzugsmittel- (ASTAFIT) sowie die Kosmetikindustrie (ASTACOS) geliefert. Rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In der gesamten BDI-Gruppe sind 130 Menschen beschäftigt.

Kurt Ternegg und Manfred Baumgartner bilden seit Juni dieses Jahres die Doppelspitze des Unternehmens BDI-BioEnergy International.
Ternegg ist darüber hinaus auch CEO der BDI Holding und der BDI-BioLife Science (seit 2019 im Unternehmen tätig) Baumgartner war davor langjähriger Leiter der Abteilung Verfahrenstechnik bzw. Technical Sales Director, seit 1997 im Unternehmen.  www.bdi-bioenergy.com

Wie groß ist das Marktpotenzial?
TERNEGG: Kunststoff-Recycling ist ein absolutes Zukunftsfeld. Wir sind hier international ganz vorne dabei und einer der wenigen, die bereits eine funktionierende Anlage haben. Ich bin sicher, dass diese Sparte in den nächsten Jahren eine tragende wirtschaftliche Säule von BDI sein wird. Wir gehen davon aus, bereits 2024 die ersten Anlagen zu verkaufen. Abnehmer sind hier Abfallentsorger, die Kunststoffabfälle sammeln und gleich vor Ort verarbeiten.

Wie wichtig ist die Biogas-Schiene im Gesamtportfolio?
TERNEGG: Auch dieses Segment wird wachsen. Ei nen besonderen Fokus bilden Brauereien – unsere Anlage für die Brauerei in Göss hat neue Maßstäbe gesetzt, die wir künftig auch für andere Brauereien nutzen wollen. Der Clou: Biertreber, also ein Wertstoff aus der Bierproduktion, wird zu Biogas umgewandelt, womit der Betrieb bis zu 50 % an Emissionen einspart. Die österreichische Regierung hat ja angekündigt, den Anteil bei Biogas auf 10,5 TW zu vervielfachen. Daher sehen wir hier großes Potenzial, auch wenn die Umsetzung – es geht kolportiert um 350 neue Biogasanlagen in Österreich bis 2030 – einen Kraftakt bedeutet. Dazu müssen alle Hebel umgelegt und die Genehmigungsverfahren enorm beschleunigt werden.

Welche Umsatzanteile werden die einzelnen Sparten künftig ausmachen?
TERNEGG: Wir sehen die Bereiche Biogas, Kunststoff-Recycling sowie GreenTech-Solutions künftig bei zumindest 50 % des Unternehmensumsatzes. Der Gesamtmarkt ist durch die Faktoren steigende Energiepreise und Rohstoffknappheit geprägt – das optimale Umfeld für unsere Geschäftsfelder.

„Roter Diamant“: In einer eigens errichteten Anlage in Hartberg produziert BDI-BioLife Science
den Wirkstoff Astaxanthin für die Kosmetik- und Nahrungsmittelergänzungsindustrie.

Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen für das Unternehmen?
TERNEGG: Wir arbeiten gemeinsam daran, den einen oder anderen strategischen Partner mit an Bord zu holen, um uns auch als Arbeitgeber noch attraktiver zu machen. Künftig wollen wir noch stärker kommunizieren, dass wir in absoluten Zukunftsfeldern tätig sind und damit gerade jungen Leuten ein perfektes Umfeld bieten können, in dem sie auch einen Beitrag für die globalen Herausforderungen leisten können. Wir arbeiten in einem Netzwerk mit Universitäten, Forschungseinrichtungen und strategischen Partnern und wollen möglichst viele gute Leute mit an Bord nehmen für den Weg in die Zukunft. Wir sind Hidden Champion in Wachstumsbereichen und ein sehr attraktiver Arbeitgeber. Dabei sprechen wir auch bewusst Frauen an und setzen auf diverse Teams.

BAUMGARTNER: Von den letzten fünf Technikern, die wir aufgenommen haben, waren vier Frauen – ein toller Schnitt. Derzeit ist es für alle Unternehmen schwierig, Fachkräfte anzusprechen – gerade hier im Ballungsraum Graz. Für junge Menschen wird es immer wichtiger, etwas Sinnstiftendes zu arbeiten und an der Verbesserung der Welt mitzuwirken – und genau das können sie bei uns. Daher hat auch F&E bei uns eine ganz entscheidende Bedeutung. Wir haben eine eigene F&E-Abteilung im Haus sowie eine Technikumshalle mit Laboren. Bei uns sind seit jeher zwischen 10 und 15 % der Belegschaft in F&E tätig – der Garant, um auch in Zukunft Technologieführer zu sein.

Die aktuelle Auftragslage?
BAUMGARTNER: Es stehen eine Reihe spannender Projekte an – in allen Segmenten. Vor allem im Bereich Kunststoffrecycling erwarten wir viel. Ein weiterer spannender Bereich ist die Sparte GreenTech Solutions. Hier unterstützen wir, wie erwähnt, Kunden dabei, deren eigene Technologien in die Industrialisierung zu bringen – also bei Prozessentwicklung, Scale-up, Engineering bzw. Anlagenbau. Auch hier haben wir bereits spannende Projekte realisiert – etwa das Engineering einer Anlage für Phosphor-Recycling aus Klärschlammasche in Deutschland. Ein anderes Projekt aus diesem Bereich: eine Anlage zur Wasserstoffproduktion in Österreich. Auch internationale Projektrealisierungen rund um den Bereich Biogas sehen für 2024 vielversprechend aus.

TERNEGG: Damit werden wir auch zu einem wichtigen Baustein der Innovationskraft unserer Kunden gegenüber deren Mitbewerb. Wir sind also Technologie- und Innovationstreiber bei unseren Kunden. Und unsere Teams lernen dabei sehr viel. Das stärkt unser Know-how.

Das zweite Unternehmen der BDI-Gruppe, die BDI-BioLife Science, gewinnt in einem Werk in Hartberg den Wirkstoff Astaxanthin aus Algen – für den Einsatz in Nahrungsergänzungsmitteln und der Kosmetik. Wie läuft die Marktbearbeitung?
TERNEGG: Allen voran ist dieses Segment ein tolles Beispiel für die Innovationskraft unseres Unternehmens. In der eigens errichteten Produktionsanlage in Hartberg wird seit 2019 in einem vollständig kontrollierten biotechnologischen Prozess der WirkstoffAstaxanthin aus einer Mikroalge gewonnen. Wir machen gute Fortschritte in der Marktentwicklung und arbeiten derzeit an einem starken Partnernetzwerk. Wir sind davon überzeugt, dass der Wirkstoff Astaxanthin in der Nahrungsergänzungsmittel- und der Kosmetikindustrie eine große Zukunft hat. Astaxanthin ist das stärkste natürliche Antioxidans und bietet optimalen Schutz vor freien Radikalen. Der rote Diamant, wie wir ihn nennen, wirkt 6.000 Mal besser als Vitamin C und 770 Mal so stark wie das Coenzym Q 10.

Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetik – worauf liegt der Fokus?
TERNEGG: Beide Schienen sind für uns wichtig. Mengenmäßig ist der Nahrungsergänzungsbereich derzeit noch stärker. Zu unseren Kunden zählen unter anderem Biogena, Ringana, „Lebenskraft pur“ oder „Vita Health Care“. Darüber hinaus konnten wir zuletzt auch viele Leads im Kosmetikbereich generieren. Was uns jetzt noch fehlt, ist das Scale-up auf der Mengenseite. Unser großartiges Team arbeitet fokussiert am Erfolg.

Rezession, Inflation & Co.: Ihr Ausblick vor konjunkturell schwieriger Kulisse?
BAUMGARTNER: Mit der Bioenergie-Branche waren wir in der Vergangenheit immer etwas abgekoppelt von den Hauptströmungen in der Wirtschaft. Wir sind zum Glück nicht ganz so konjunkturabhängig wie andere. Zudem agieren wir auf Zukunftsmärkten und die großen Themen der Zeit wie Rohstoffknappheit & Co. sind Treiber für unser Business. Vereinzelt merken wir natürlich auch, dass manche Kunden etwas verhaltener sind bei Investitionsentscheidungen.

TERNEGG: Das Umfeld ist gerade bei Großprojekten, wo es um mittlere oder hohe zweistellige Millionen-Euro-Beträge geht, aktuell nicht sehr investitionsfördernd – aber es wird weiter investiert und wir sind in den absolut richtigen Märkten tätig. Wir sind entschlossen, unsere Strategie konsequent umzusetzen und in allen unseren Geschäftsfeldern Technologie- und Innovationsführer zu werden bzw. es zu bleiben. Daher blicken wir positiv in die Zukunft.

Fotos: Oliver Wolf, Otmar Winterleitner, Tom Kubin, beigestellt

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