Spirit of Styria

TORE zur Welt

Von Leitring bis Melbourne: Mit ihren innovativen Schiebe-, Dreh- und Falttorsystemen vorwiegend aus Aluminium hat sich die im südsteirischen Wagna ansässige „Holler Tore GmbH“ unter der Führung ihres Gründers Ewald Holler zum Technologie- und europäischen Marktführer entwickelt.

In bestimmten Regionen Deutschlands“, schildert Ewald Holler, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der „Holler Tore GmbH“, „gibt es Gewerbe- und Industriegebiete, in denen kaum ein Tor nicht aus unserer Produktion stammt – ein Holler-Tor nach dem anderen. Das macht mich ehrlich gesagt schon ein bisschen stolz.“

Bei einer Exportquote von etwa 88 Prozent ist Deutschland mit einem Anteil von 26 Prozent der mit Abstand größte Markt des südsteirischen Unternehmens. Niederlassungen im bayerisch-oberpfälzischen Velburg unweit Nürnberg sowie im niedersächsischen Nordhorn an der niederländischen Grenze unterstreichen die Bedeutung des deutschen Marktes. Weitere Standorte unterhält Holler Tore in der Schweiz, dem mit neun Prozent nach Deutschland und Österreich drittgrößten Holler-Tore-Abnehmer, weiters in Polen, Rumänien, Slowenien und Italien. Jüngst erst wurde in den Niederlanden eine Niederlassung für den Benelux-Raum eröffnet. Mit Vertriebspartnern und Generalvertretungen ist das Unternehmen in zahlreichen weiteren Ländern – insgesamt über 30 – weltweit vertreten.

So fanden zum Beispiel 182 Holler-Tore, für den Containertransport optimiert, ihren Weg in den Fährhafen der australischen Millionenmetropole Melbourne. Und ein Tor sei sogar einmal nach Indien verschifft worden, nicht unbedingt ein Fokusmarkt des Unternehmens. „Wir haben von diesem Käufer allerdings nie mehr etwas gehört. Möglicherweise ist es ja nur gekauft worden, um sich von uns etwas abzuschauen“, mutmaßt Holler. „Doch wer kopiert“, bringt er seine Gelassenheit zum Ausdruck, „ist sowieso immer nur Zweiter. Bis nämlich die Kopie in Serie geht, sind wir schon längst wieder mit einer Weiterentwicklung auf dem Markt.“

Holler Tore GmbH
1992 von Ewald Holler (59) in der Garage seines Hauses in Leitring gegründet. Fertigt aktuell mit rund 240 Beschäftigten, davon 185 im Werk in Wagna-Leitring, pro Jahr rund 8000 Schiebe-, Dreh- und Falttore unterschiedlichster Dimensionen vorwiegend aus Aluminium und liefert sie an Abnehmer weltweit.

SICHERHEIT AUS ALUMINIUM
Rund 8.000 vorwiegend aus Aluminium gefertigte Schiebe-, Dreh- und Falttore verlassen jährlich die Produktionsstätte in Leitring, einem Ortsteil der Marktgemeinde Wagna, wobei 82 Prozent auf das auf „professionelle“ Anwender ausgerichtete „Holler Pro“-Segment entfallen. So sichern Holler-Tore zivile wie militärische Einrichtungen, Flughäfen, Stützpunkte, Industrie- und Gewerbebetriebe, Hallen, Transport-und Logistikzentren, Häfen und Hangars und vieles mehr. Zu den Abnehmern zählen Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen vom Kindergartenbetreiber bis zum weltgrößten Onlinehändler ebenso wie Hafen- und Flughafenbetreiber sowie ein Who’s who europäischer Verteidigungskräfte. Verschwiegenheit gehöre im zivilen wie im militärischen Bereich mittlerweile zum guten Ton – bei Weitem nicht jedes potenzielle Vorzeigeprojekt findet daher Eingang in den Kanon der Referenzen. Holler-Tore würden übrigens nicht nur unter dem eigenen Label vertrieben. „Wir fertigen auch für andere namhafte europäische Hersteller, die selbst vorwiegend Stahltore produzieren und für ihr Aluminiumsegment auf unsere führende Technologie zurückgreifen.“

Dass Sicherheit Konjunktur hat, beweist das beeindruckende Wachstum des Leitringer Unternehmens. „In den letzten zwölf Jahren durften wir uns durchgehend über jeweils zweistellige Wachstumsraten freuen.“ Zuletzt wurde mit insgesamt rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon 185 in Leitring, die übrigen an den Vertriebs- und Serviceniederlassungen, ein Umsatz von über 40 Millionen Euro erwirtschaftet. Damit nimmt das Unternehmen im Aluminiumsegment nicht nur eine technologische Vorreiterrolle ein, sondern kann auch bereits die angestrebte europäische Marktführerschaft für sich verbuchen.

Bodenständiger Selfmadeunternehmer mit innovativem Profil: Aus Anfängen in der Garage seines Hauses schuf der Südsteirer Ewald Holler basierend auf innovativen Entwicklungen ein florierendes Unternehmen mit mittlerweile 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

PERFEKTE PRODUKTIONSPROZESSE
Augenscheinlichster Beleg für den weiteren Wachstumswillen des Unternehmens ist die erst 2022 in Betrieb genommene neue Produktionshalle – nach eigenen Aussagen die modernste Schiebetorfertigung Europas. „Nachdem die letzte Halle, kaum errichtet, auch schon wieder zu klein geworden war, haben wir bei diesem Projekt großzügig geplant“, schildert Holler. Derzeit sei die neue Fertigungsstätte erst zu knapp über 50 Prozent ausgelastet. Besuchern präsentiert sich die 10.000 Quadratmeter große Halle als blitzsauberes Schmuckstück, das alle Tugenden und Stärken der Holler’schen Unternehmens-DNA in sich vereint. Von der Vorbereitung der Komponenten über die Roboterschweißanlage und die über 100 Meter lange Pulverbeschichtungsstrecke bis zur Nachbehandlung und Qualitätskontrolle auf den fünf Prüfständen sowie die niveaugleiche Verladung auf vier Stellplätzen (die Lkw fahren über eine Rampe in eine Senke) wirkt alles wie aus einem Guss – ganz auf Qualität, Flexibilität, Effi zienz und Schnelligkeit ausgerichtet. „Denn starre und unflexible Unternehmen gibt es genug – in diese Richtung brauchen wir uns nicht zu orientieren“, bringt es Holler pointiert auf den Punkt. Vielmehr seien Flexibilität und Geschwindigkeit der Schlüssel zum Erfolg.

Als Technologievorreiter im Aluminium-Segment ist Holler mit einem Umsatz von derzeit über 40 Mio. Euro Europas Nummer 1.
Exportquote: 88 %. Ursprünglich vorrangig auf den privaten Markt der „Häuslbauer“ ausgerichtet, produziert Holler Tore seit einer Neuausrichtung Mitte der 2000er zunehmend für „professionelle“ Anwender: zivile wie militärische Einrichtungen, Flughäfen, Stützpunkte, Industrie- und Gewerbebetriebe, Hallen, Transport- und Logistikzentren, Häfen und Hangars und vieles mehr. Zu den Kunden zählen Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen vom Kindergartenbetreiber bis zum weltgrößten Onlinehändler ebenso wie Hafen- und Flughafenbetreiber und Armeen.

Heute entfallen 82 % auf das „Holler Pro“-Segment, der Rest kommt aus den Produktlinien „Holler Home“ und „Holler DIY“. Letztere wird auch über Baumärkte, in Österreich Hagebau, vertrieben. 

Die Besprühung der Aluminiumkomponenten mit dem Farbpulver erfolgt zum Beispiel von Hand mittels Lanzen. Der Grund: Flexibilität. „Wir können“, erklärt Holler, „auf diese Weise wesentlich flexibler und rascher die Farben wechseln, während die Umstellung einer automatisierten Aufbringung viel mehr Zeit erfordern würde.“ Die Beschäftigten müssen bei ihrer Arbeit nicht einmal Schutzmasken tragen. Eine hochmoderne Absauganlage verhindere, dass Partikel in den Bereich gelangen, in dem sie arbeiten.

Familienunternehmen: Brigitte Holler begleitet ihren Mann seit seinen unternehmerischen Anfängen auch beruflich, Tochter Lisa hat Maschinenbau studiert und schickt sich an, das Unternehmen in zweiter Generation zu führen.

Ein weiterer Baustein des Erfolges: Nicht nur der Zusammenbau, sondern auch die Verarbeitung der Rohkomponenten erfolgt zu beinahe 100 Prozent im Betrieb in Leitring. Selbst die von Auftragsfertigern gelieferten Teile – neben den Profilen etwa Elektronik- und Antriebselemente sowie Software – werden nicht einfach von der Stange zugekauft, sondern im Haus oder gemeinsam mit den Lieferanten exklusiv für Holler entwickelt. Eine „Erfindung“ Hollers ist auch die erbarmungslose Qualitätskontrolle. Jedes Tor wird in der Halle montiert, nach allen technischen, optischen und gesetzlich-normativen Parametern geprüft und erst dann für die Verladung freigegeben. Die beiden Tore zum Betriebsgelände beiderseits der Zufahrt dienen zudem als Prüfstand im Realbetrieb, etwa für neue Antriebs- oder Steuerungsanwendungen. Gemeinsam mit der Halle wurde auch eine piekfeine Kantine errichtet. Hier kocht nun ein südsteirischer Spitzenkoch. Dass die Fassaden begrünt werden, ein Teil der Energie aus der eigenen Photovoltaikanlage fließt und Vereine rundum sich über namhafte Sponsorbeiträge freuen dürfen – das resultiere, so Holler, aus seiner sozialen Verantwortung als Unternehmer.

Der neuen Halle vorgelagert Richtung Hauptstraße entsteht – derzeit noch im Rohbau – gerade ein neues Bürogebäude. Die bestehenden Räumlichkeiten – charmant verschachteltes Zeugnis einer nun schon mehr als drei Jahrzehnte währenden Firmengeschichte – platzen längst aus allen Nähten. Der Chef wird im zweiten Geschoß Platz nehmen, wie auch jetzt mitten unter seinen Leuten. Das Obergeschoß mit Südsteiermarkblick bleibt den Kunden vorbehalten – jenen Vertreterinnen und Vertretern der Groß-handels- und Vertriebspartner, die sich hier im zukünftigen Präsentations- und Schulungsraum von den neuesten Errungenschaften des Unternehmens unterrichten lassen werden. 18 Millionen Euro wurden in die Halle investiert, drei Millionen Euro sind fürs Bürogebäude veranschlagt, dazu kommt 2025 auch noch ein Betriebskindergarten.

GRÜNDER IN DER GARAGE
Plötzlich bleibt Holler stehen und zeigt auf ein Objekt, das uns, eingewachsen in eine Agglomeration von Betriebsgebäuden, andernfalls wohl gar nicht aufgefallen wäre: „Das war meine erste Halle. 200 Quadratmeter. 1993 errichtet.“ Angefangen hatte alles 1992 in der Garage seines Hauses. Dort hatte der gebürtige Wagnarianer – seine Eltern betrieben eine Landwirtschaft – mit Meisterprüfungen als Schlosser, Schmied und Universalschweißer nach einem Intermezzo als Angestellter in der Werkstätte der Justizanstalt Graz-Karlau seinen Traum wahr gemacht: „Ich wollte immer selbstständig sein.“ Und dort, in der Garage, hatte er sich als Chef, Erfinder, Schweißer, Verkäufer und Monteur in Personalunion, unterstützt von seiner Frau Brigitte, bereits jenen Innovationsvorsprung erarbeitet, den er bis heute nicht mehr aus der Hand gegeben hat. Von Anfang an, blickt er zurück, sei es sein Ziel gewesen, nicht bloß einzelne Tore für seine damals noch vorwiegend privaten Kunden zusammenzuschweißen, sondern ein modulares System zu entwickeln, das es ihm erlauben würde, Tore aus Aluminium (auch das ein Bruch mit Gewohntem) in verlässlicher Qualität und schier unbegrenzter Vielfalt aus kombinierbaren Modulen zusammenzusetzen und plug-and-play für eine möglichst einfache Montage zu liefern. Das damals entwickelte innovative Klippsystem „trägt“ Hollers Tore noch heute und ist Basis ihrer Qualität und Verlässlichkeit. Den ganzen Prozess immer wieder von den Kunden her zu denken und aufzusetzen – das sei seither die tägliche Aufgabe. „Denn – und daran erinnere ich auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder – zufriedene Kunden sind die Voraussetzung dafür, dass auch wir hier bei unserer Tätigkeit Freude und Zufriedenheit verspüren.“

Ewald Holler
fungiert als geschäftsführender Gesellschafter der „Holler Tore GmbH. Er, seine Frau Brigitte und Tochter Lisa halten je ein Drittel der Gesellschaftsanteile an der Holler Tore GmbH und der Holler Group Holding GmbH. Im überwiegenden Besitz der Familie befindet sich auch die KBO Großteilbeschichtung GmbH, ebenfalls am Standort Wagna. www.holler-tore.at

Fotos: Oliver Wolf

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